7. Das schwarze Rad

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Dicht gefolgt von Iris' Brüdern und dem Hund, taumelte Zander durch die Korridore des Gefängnisses

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Dicht gefolgt von Iris' Brüdern und dem Hund, taumelte Zander durch die Korridore des Gefängnisses. Das Erdbeben hatte mehrere der weit verzweigten Tunnel zum Einsturz gebracht, sodass sie immer wieder über Steine und Trümmer hinwegsteigen mussten. Feuchtigkeit drang durch die entstandenen Risse und breitete sich entlang der Wände aus, bis das modrige Gestein von einem nassen Film überzogen war und im Schein der Fackeln speckig glänzte.

Auf ihrem Weg durch das Gefängnis machten Zander und seine Begleiter einen großen Bogen um die anderen Insassen, die glücklicherweise zu sehr damit beschäftigt waren, Trümmer wegzuräumen und Verwundete darunter herauszuziehen, um sich mit ihnen zu befassen.

Nach einer Weile gelangten sie in einen Teil der Anlage, der Zander bekannt vorkam. 

Die Arena lag im Zentrum einer dreigeschossigen, kreisrunden Steinkonstruktion, die das Erdbeben offenbar unbeschadet überstanden hatte und den Gefängnisinsassen nun als Rückzugsort und Sammelstelle diente. Jede Bande schien sich einen Teil des Sandplatzes gesichert zu haben. Hier und da wurden Verletzte behandelt, aber die Situation schien einigermaßen unter Kontrolle zu sein. Vermutlich war es vor allem die nicht ganz unbegründete Furcht vor Nachbeben, die die Männer in der Arena zusammengetrieben hatte. 

Zander fragte sich, was passieren würde, sobald die Gefahr vorüber war. Würden die Mitglieder der verschiedenen Banden aufeinander losgehen, wie tollwütige Hunde?

»Was machen wir jetzt?«, fragte Ivo, der sich neben Zander über die Mauer lehnte und in die Arena hinunterspähte.

»Wir müssen die Gesetze dieser Welt herausfinden«, antwortete Zander und ließ seinen Blick über die Versammelten schweifen. »Wer hat hier unten das Sagen? Wer kann uns Schutz und Ressourcen bieten? Und wie können wir das ausnutzen, um von hier zu fliehen?«

»Ihr wollt also wirklich fliehen?«, fragte Lavender. Es klang höhnisch, als hätte er von einem Gusaren nichts Anderes erwartet.

»Nein, eigentlich nicht«, erwiderte Zander ehrlich. »Ich glaube, ich könnte es hier unten lange aushalten.« Er musterte Ivo, Lavender, Florentin und Valerian der Reihe nach. »Ihr seid der Grund, aus dem wir ausbrechen müssen.«

Valerians ohnehin schon finstere Miene verfinsterte sich noch weiter.

Florentin lief dagegen rot an. »Denkt Ihr, wir könnten uns hier unten nicht behaupten? Habt Ihr vergessen, dass wir mit Euch in der Arena gekämpft haben?«

»Also ich finde, der Gusar hat Recht«, mischte sich Lavender ein. »Ich will auf jeden Fall von hier weg. Besser früher als später.«

»Wir müssen alle zurück zu unseren Familien«, sagte Ivo.

Florentins Gesicht rötete sich noch weiter. »Natürlich müssen wir das«, zischte er mit einer Miene, als würde er auf einer Zitrone herumkauen. »Es geht mir eher darum, dass uns dieser Gusar für Weichlinge zu halten scheint.«

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⏰ Last updated: Apr 24 ⏰

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Die Forelli-Dynastie: Göttliches BlutWhere stories live. Discover now