Leitwolf

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Kapitel 8

"Was ist los!? Was war das gerade im Wald?!", fragte ich immernoch etwas verwirrt. Jared und Jake kamen gerade ins Haus. Jared sah mich an. "Ich war der erste, unter dem Leitwolf." Brady gesellte sich zu uns. "Das macht dich nicht gleich zum neuen! Jake wäre-", Jake fiel ihm ins Wort, "Ich bin schon Leitwolf.", sagte er ruhig. Brady machte ein beleidigtes Gesicht. Er war der neuste der Wölfe und er war bei der Hochzeit von Jake und mir schon dabei gewesen. Man merkte, dass keine Vampire mehr in der Gegend waren. "Kann es nicht einfach wieder EIN Rudel geben!?", murmelte Kim, die sich auf Jareds schoß gesetzt hatte. Jake schüttelte den Kopf.

"Jared war der erste Wolf unter Sam und damit ist er der Nachfolge von ihm.", er machte eine kleine Pause, "Nessie muss so schnell es geht zurück." Alle Blicke waren auf meinen Bauch geheftet.

Paul, Collin, Embry und Quil waren auf Patroille. Ich schüttelte leicht den Kopf. "Ich übernehme gerne die nächste Patroille! Weitere Freiwillige??", sagte ich, indem ich Jake ignorierte. "Ness, du bist erschöpft!", fing er an. Doch ich überging ihn ein zweites Mal. "Freiwillige!?" Jared nickte. "Ich!" Seth und Leah schlossen sich ihm an. Jake wollte auch etwas sagen, doch ich redete früher. "Sind schon vier... Sorry Jake! DU bist erschöpft,leg dich hin!" Er sah mich fassungslos an. "Aber was, wenn...", fing er wieder an. "Jared ist ein Leitwolf! Also wird er ja wohl einen Halbvampir beschützen können, der es gar nicht nötig hat!" Jake knurrte. Jared kicherte. Jake stand auf. Hatte ich übertrieben, mit den Sticheleien? Jake zitterte. Ich berührte seinen Arm. Er sah uns beide, wie wir uns umarmten. Er beruhigte sich etwas. Fast hätte er sich auf Jared gestürtz.

Ich lief durch den Wald. In sehr großen Kreisen um das Reservat. Ich konzentrierte mich auf Geräusche und fremde Gerüche. Dritte Runde in einer halben Stunde... Minuten vergehen. Moos. Feuchtigkeit. Wald. Wolf. Ein wenig Salz.

Das rascheln in den Bäumen. Das leise rauschen des Meeres. Meine Schritte. Der Wind. Andere Schritte. Schnelle Schritte. Von einem Wolf? Nein. Zwei Beine. Schnell. Näher kommend. Ich sog die Luft ein. Noch war nichts zu riechen. Ich blieb stehen. Die Schritte wurden etwas lauter. Der Wind wendete sich. Dieser Geruch kam mir bekannt vor. Ich hatte ihn in meinem Leben schonmal gerochen... Wo? Die Volturi. Ich war mir sicher. Dann viel es mir ein. Felix. Dieser starke Vampir der Volturi. Moment. Noch ein paar Schritte. Demetri. Felix und Demetri. Mich durchzuckte ein Schock. Gegen zwei Krieger kam ich unmöglich an. Ich rannte los. Gab alles. Rann so schnell ich konnte. Doch es war nicht schnell genug. Noch einige Sekunden, dann hörte ich jemanden hinter mir. Er schlug mich auf den Boden. Beugte sich über mich. Und wollte mir gerade in die Kehle beißen, als ich ihn mit aller Kraft gegen einen Baum schleuderte. Hoffentlich hatte das jemand gehört. Felix sah mich überrascht an. Dann weiteten sich seine Augen noch mehr. "Renesmee Cullen?", fragte er. Ich nickte. Doch berichtigte ihn. "Black. Renesmee Black!", sagte ich mit zittriger Stimme. Demetri tauchte hinter ihm auf. "Unglaublich... Sie ist noch schöner geworden!", flüsterte er. Ich machte einen Schritt zurück, doch schon stand Felix hinter mir. "Warte doch! Willst du uns nicht deinen Freunden vorstellen?", fragte er leise. "Nein das will ich nicht!", sagte ich scharf, "Was wollt ihr hier?" Demetri lachte, doch eine Antwort bekam ich nicht. Ich fasste Felix an die Wange. Er zuckte zusammen. Ich zeigte ihm Jacob in Wolfsgestalt mit einem fragenden Unterton. Er schüttelte leicht den Kopf. "Faszinierend. Aber nein. Wir haben nicht die Absicht deinem pelzigen Freund etwas zu tun." Ich knurrte leicht. Ich musste noch mehr Zeit schinden. "Habt ihr etwas mit dem Tot von Sam Uley zu tun?", fragte ich. Demetri kicherte erneut. "Wer ist das?", fragte Felix gespielt gelangweilt. Ich seufzte. "Wollt ihr etwas von mir?", fragte ich. Demetri antwortete. "Ja und Nein. Wir sind nicht wegen dir hier. Aber Aro ist sehr neugierig, wie du dich entwickelt hast.", erläuterte er. "Warum seid ihr dann hier?", fragte ich erneut. Wieder keine Antwort. Felix kam von hinten immer näher. Er berührte fast meinen Rücken. "Würdest du uns jetzt zu deinen Freunden führen?", fragte er leise und freundlich, aber geziehlt. "Ist das denn nötig!?", fragte ich ironisch. Er lachte leise. "Nein. Aber wir möchten nicht, wie ungebetene Gäste herein platzen.", sagte er. "Das seit ihr so, oder so!", konterte ich. Demetri machte einen Schritt auf mich zu.

"Du bist schwanger!", sagte er. Es kam, wie aus dem Nichts. Und gab mir einen Schlag. Dieser eine Satz. "Von diesem Werwolf?", fragte Felix halb abschätzend, halb interessiert. Zu meiner Rettung hörte ich Pföten schnell näher kommen. Ein Wolf würde nicht reichen! Wer war es? Wer würde warscheinlich gleich sterben?

Wenig später sprang ein brauner Wolf aus den Bäumen. Mit gefletschten Zähnen plusterte er sich auf. Jared -der neue Leitwolf. Demetri holte zum Schlag aus, doch Jared wich geschickt zur Seite. Felix hielt mich fest. Mit einem eisernem und sehr festem Griff an meinen Schultern, sorgte er dafür, dass ich nicht weg konnte. Jared sprang auf Demetri herauf. Kurz darauf lag er unter einem Baum. Ich schrie. Demetri wollte sich auf Jared stürzen, doch der wehrte ihn mit einem festen Tritt, seiner Beine, ab. Dann stand er wieder auf. Der Leitwolf stand in direktem Kontakt zu seinem Rudel und zu anderen Leitwölfen. Wann würden sie kommen und ihm helfen? Demetri und Jared stürzten wieder aufeinander. Ein kurzes Jaulen. Ich konnte das nicht mit ansehn. Aber wenn ich ihm helfen würde, hätte ich gegen die Volturi gekämpft. Meine Familie wäre angeklagt und ich, so gut, wie tot.

Was hätte Carlisle gemacht? Er hätte geholfen. Und Dad? Er nicht. Meine Familie oder Jakes Familie? Ich dachte zu lange nach! In der Zeit wurden Jared schon etliche Knochen gebrochen und Demetri hatte nur einen Finger verloren. Einen Finger! Meine Hand schnellte auf eine Hautfläche, Felixs. 'Bitte aufhören!', flehte ich in seinen Gedanken. Felix zuckte kurz zusammen. Dann nahm ich meinen ganzen Mut zusammen. Ich zeigte ihm ein Bild von sich selbst -tot. Ich hatte die Erinnerung aus einem Traum. Ein Albtraum.

Felix zuckte zusammen. Ich setzte noch einen drauf. In seinen Gedanken lachte Aro laut über die Teile seines Körpers. Dann wurde es hell, Feuer. "AUFHÖREN!", schrie er. In dem Moment, in dem Demetri inne hielt, sprangen drei riesige Wölfe auf uns zu. Seth, Leah und Jake. Felix begriff schneller, als Demetri. Er holte aus und schleuderte mich mit voller Wucht gegen einen Baum, während die anderen Wölfe, Demetri seinem Kopf entledigten. Felix schrie, genau, wie ich. Ich krümmte mich, auf dem Boden. Felix rannte weg. Jared und Leah folgten ihm, Jake lief auf mich zu und Seth lief in Richtung Reservat.

Jake beschnupperte mein Bein. Ich umklammerte, das pochende Bein. Warscheinlich hatte ich es mir gebrochen.

Jake hiefte mich auf seinen Rücken, was mir ein leises stönen entlockte. Dann lief er Seth hinterher ins Reservat.

SUNRISE    Bis(s) in die EwigkeitWhere stories live. Discover now