Kapitel 11

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Kapitel 11

"Min Ji, was machst du hier?", fragte Jungkook verwundert und trat weiter in den Raum hinein. "Ich wollte für ein zwei Nächte Bleiben", antwortete ich und versuchte ein Lächeln aufzusetzen. Das Mädchen hinter meinem kleinen Bruder lächelte mich nervös an. Ihre schwarzen Haare hatte sie hinter ihre Ohren gestrichen und ihre roten Bäckchen Liesen sie unschuldig wirken.

"Großmutter, ich wollte dir Park Hyun Ae vorstellen!", sagte Jungkook stolz und legt sanft einen Arm um ihre schmale Hüfte.
Sie verbeugte sich höflich, dabei fiel ihr eine Haarsträhne ins Gesicht welche sie schnell Weg strich.
Auch Großmutter strahlte sie an und hieß sie sofort willkommen. Sie bat die beiden auf der Couch platz zu nehmen und ging auch ihnen einen Tee machen. Ich setzte mich vor sie auf den Boden und stellte meinen Tee auf dem kleinen Couchtisch ab.

Jungkook fing begeistert an zu erzählen was sie heute gemacht hatten, während sie nur immer wieder bestätigend nickte und ihn mit Verliebten Blicken ansah. Sie war bildhübsch und sah anständig aus. Ein guter Umgang für ihn, stellte ich für mich fest. Man sah das sie etwas aufgeregt war Großmutter und mich kennenzulernen.

Bei Taehyung war es genau so. Seine Hände hatten sogar etwas vor Nervosität gezittert. Den ganzen Weg hierher hatte er sich sorgen darum gemacht, das sie ihn nicht akzeptierten und sie ihn nicht gut genug für mich fanden. Doch ich hatte ihm versichert, dass wen sie ihn nicht akzeptieren, ich mit ihm durchbrennen würde. Und das hatte ich auch ernst gemeint. Aber wie ich es nicht anders erwartete hatte fand Großmutter ihn auf anhieb sympathisch und auch Taehyungs Nervosität hatte sich nach und nach gelockert.

Warum dachte ich jetzt wieder an ihn? Nicht einmal einen Tag kann ich ihn vergessen.
Großmutter kam wieder mit zwei Tassen Tee und stellte sie vor den zwei Verliebten auf den kleinen Tisch. Sie nahm in ihrem Sessel vor der Couch platz und fing an dem zierlichen Mädchen Fragen zu stellen. Auf ihren Lippen war ein liebevolles Lächeln und man merkte auch wie sich Hyun Ae immer geborgener fühlt. Jungkook sah sie durchgehend mit glitzernden Augen an. Ich wünschte ich könnte noch so sein wie sie. Ohne Probleme. Glücklich.

Müde starrte ich die leeren Tassen vor mir an. Die Uhr an der Wand zeigte schon 20:03 Uhr und auch ich war schon etwas müde.
"Wie ist deine Familie?", fragte Großmutter und faltete ihre Hände in ihrem Schoß. "Ich lebe noch bei meinen Eltern und ich hatte einen älteren Bruder. Er ist leider vor einigen Jahren verstorben", man merkte das sie diese Thema zu schaffen machen, doch hatte sie immer noch ein kleines lächeln auf den Lippen. Sie senkte ihren Blick und starrte auf ihre verkrampften Hände.
"Er wurde damals erschossen, doch der Täter wurde nicht gefunden. Sein Name war Jimin"

Mein Blick schnellte hoch, direkt in Hyun Aes glasige Augen. Mit einem Ruck stand ich auf, wobei ich mich an dem Tisch stieß und die Tassen anfingen zu wackeln. "Ich gehe schlafen", sagte ich und wich ihren verwunderten Blicken aus. Ich schnellte aus dem Raum und schnappte dabei meine Tasche. Sofort ging ich in das Gäste Zimmer und schloß die Tür.

Es war alles zu viel, einfach viel zu viel. Langsam lies ich mich neben dem Doppelbett nieder und lehnte meinen schweren Kopf an die Matratze.

Warum ist das Leben so unfair? Warum gibt sie einer Person das ganze Unglück und dem Rest das ganze Glück?  Warum muss Taehyung Alkoholiker sein? Warum muss Jungkooks Freundin die Schwester von Jimin sein? Warum zum Teufel kann nicht einfach alles so sein wie früher? 

Die ersten Tränen sammelten sich in meinen Augen. Ich hatte nicht die Kraft noch das Bedürfnis sie zurückzuhalten. So flossen auch schon die ersten Tränen meine Wangen hinunter und hinterließen feuchte Spuren auf meine roten Wangen. Es vergingen Minuten in denen nur mein Schluchzen den Raum erfüllte.

Plötzlich klopfte es an der Tür. Leise öffnete sie sich und als ich aufsah sah ich meinen geliebten Bruder im Türrahmen stehen. Er überlegte nicht lange und schloß die Tür hinter sich. Mit großen Schritten kam er auf mich zu und setzte sich zu mir auf den Boden.

Mein Schluchzen wurde lauter und glich schon verzweifelten Hilfeschreien. "Warum ich?", schluchzte ich in seine Schulter und klammerte mich an Jungkook. Vorsichtig wiegte er mich wie ein Kind, hin und her und strich beruhigend über meinen Rücken.

"Warum passiert das alles mir?", weinte ich und wieder holte immer und immer wieder 'warum?'. Meine Haare klebten an meinen Wangen und versperrten mir die Sicht. Ich wusste nicht wie lange wir so saßen. Doch irgendwann wurden meine Augen schwerer und schwerer bis ich schließlich ganz einschlief und in der Dunkelheit versank.

Ich war dankbar für den Engel, den ich meinen Bruder nennen konnte. Dankbar das er da war, dass er jetzt neben mir saß.

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Heeeey!! Es werden doch noch zwei Kapitel kommen. Also seit gespannt was passiert! Ih wollte nur jetzt mit diesem kurzen Kapitel danke sagen. Danke für alle Leser die aktiv gevotet haben und die mich mit süßen Kommentaren inspiriert haben weiter zu schreiben. Das ist das erste Buch das ih so weit gebracht hab und alles nur durch euch! Danke! Ich kann es nicht glauben das es jetzt 2,2k Reads sind. Ich meine ..... Wow. Danke wirklich ....

Till I Collapse || V / Taehyung ~ BTSWhere stories live. Discover now