Kapitel 16

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Vier Tage waren nun vergangen und es schien ein wenig besser zu werden. Taehyung war in den letzten Tagen kaum noch ansprechbar und es schmerzte ihn so sehen zu müssen. Wie gerne ich ihm den ganzen Schmerz abnehmen würde...
Doch es schien jetzt bergauf zu gehen.

Ich war gerade in einem kleinen Café. Ja, ich hatte Taehyung alleine in der Wohnung gelassen. Aber was sollte ich machen, wenn plötzlich Jungkook vor meiner Tür stand? Er wusste genau, das wir nicht ans Meer gefahren sind. Ich war ihm eine Erklärung schuldig, aber nicht in meiner Wohnung. Nicht bei Tae.

Ich wollte nicht das Jungkook ihn so sehen muss, also habe ich vorgeschlagen in ein Café zu gehen. Eine Stunde würde Tae auch ohne mich überstehen.

Nervös tippte ich immer wieder mit den Fingerspitzen auf meine Tasse Tee, welchen ich mir bestellt hatte und starrte an Jungkook vorbei, welcher gerade seinen Schokokuchen aufisst, aus dem Fenster.
"Min Ji...", versuchte mein kleiner Bruder meine Aufmerksamkeit zu erlangen. Abwesend sah ich zu ihm und schaute ihn fragend an. Er sah besorgt aus und so ernst hatte ich ihn lange nicht mehr gesehen. "Warum hast du gesagt du fährst ans Meer..? Warum hast du uns angelogen..?"

Leise seufzte ich und nahm stumm einen Schluck von meinem Tee. Mein Blick haftete an der Tischplatte fest. "Wir haben nur etwas Zeit.. für uns gebraucht. Ohne das uns jemand besuchen kommt..", murmelte ich leise und strich mir eine Haarsträhne zurück. Vorsichtig sah ich zu dem jüngeren auf. Er hatte eine Augenbraue hochgezogen und legte den Kopf etwas schief. "Und jetzt die Wahrheit. Du weist doch das ich immer zu dir stehen werde, egal was passiert"

Er hatte recht. Auf ihn könnte ich zählen wenn mein ganzes Leben zusammenbricht. Aber.. er ist doch noch so jung..
Sollte ich nicht die sein, die auf ihn aufpasst? Die sich um ihn sorgt? Ich bin doch die ältere, nicht er.

Langsam senkte ich meinen Blick wieder. "Tae... macht gerade einen kalten Entzug..", hauchte ich leise und biss mir dann leicht auf meine Unterlippe. Nun war auch er leise und man hörte nur noch die anderen Gäste des Cafés munter reden. Unsicher schaute ich auf.
"Einen.. kalten Entzug?", fragte der dunkelhaarige.
Ich nickte nur leicht und trank wieder von meinem Tee, um nichts sagen zu müssen.

"Warum macht ihr es nicht in der Klinik..? Dort wird er von Leuten die sich auskennen betreut..", hauchte er und verschränkte seine Arme vor der Brust. Leicht zuckte ich mit meinen Schultern und sah wieder an ihm vorbei, aus dem Fenster. "Er will es so.."

Jungkook nickte nur leicht und fingt an mir fragen zu stellen. Warum er den angefangen hat es zu nehmen. Was er genommen hat. Wie es ihm geht.
"Kookie... du bist zu neugierig. Ihm geht es bald besser..", murmelte ich und trank meinen Tee aus. Ich versuchte das Thema zu wechseln, indem ich fragte wie es Großmutter ging.
"Ganz gut. Sie ist dabei dir Socken zu häkeln", ein kleines Lächeln Schlich sich auf deine Lippen und auch ich musste leicht Lächeln.
Ich fragte ihn noch wie es mit Hyun Ae lief, worauf er mir begeistert erzählte wie gut es zwischen ihnen liefe. Er erzählte mir wie gut sie doch kochen könne und was er ihr bald zum Geburtstag schenken wird.

Die Zeit verflog und ich hatte Taehyung total vergessen, erst als ich sah wie spät es schon war sprang ich auf. "Tut mir leid Kookie... ich muss los.", murmelte ich und bekam nur ein aufmunterndes Lächeln von ihm. "Schon gut. Pass gut auf Hyung auf"
Ich nickt lächelnd und legte das Geld für meinen Tee und Jungkooks Stück Kuchen auf den Tisch. Schnell machte ich mich auf den nachhause weg. Eine Stunde bin ich schon zu spät...
Ich Idiot.

Draußen wurde es schon immer dunkler und es war Neblig. Meine dünne Jacke schütze mich vor dem leichtem Wind der wehte. Mit zügigen Schritten machte ich mich auf den Heimweg. Taehyung wird es gut gehen, ich sollte mir nicht so große Sorgen machen.

Ich freute mich für meinen Bruder. Sein Leben scheint toll zu sein und ich hoffe das würde auch so bleiben. Er hatte es sich mehr als jeder andere verdient. Ein lächeln Schlich sich auf meine Lippen. Er war wie unsere Großmutter. Fürsorglich, liebevoll und hatte ein großes Herz. Er sollte glücklich werden. So wie er andere glücklich macht.

In Gedanken versunken ging ich den Weg entlang und es dauerte auch nicht lange bis ich zuhause ankam. Ich sperrte die Wohnungstür leise auf und legte meine Tasche auf die Kommode. Meine Schuhe streifte ich von meinen Füßen und stellte sie sauber auf ihren Platz. Auch meine Jacke hängte ich wieder an den Kleiderhaken.

Ich schaute ins Schlafzimmer, wo Taehyung vorhin noch schlief, doch das Bett war leer. Etwas verwirrt schaute ich im Wohnzimmer nach, dich auch da war er nicht. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit und langsam ging ich in die Küche.

Mein Herz setzte für ein Schlag aus und mein Körper fing an wie verrückt zu zittern. Auf dem Esstisch langen Päckchen mit Pulver und Spritzen. Der Stuhl war umgekippt und daneben... Taehyung.
Sein Körper lag regungslos auf dem Boden. Seine Haut war blasser als je zuvor. Seine Augen waren geschlossen.

Ich spürte wie meine Beine langsam aber sicher nachgaben, aber ich zwang mich noch die letzten paar Schritte zu meinem Geliebten rüber zu stolpern. Neben ihm lies ich mich auf die Knie fallen. Meine Kehle war wie zugeschnürt, meine Hände unaufhörlich am zittern.
Langsam griff ich nach seiner Hand. Sie war nicht warm..

Tränen sammelten sich in meinen Augen, doch sie liefen meine Wange nicht runter. "T-tae..?", flüsterte ich mit brüchiger Stimme. "Mach.. die Augen auf..."
Ich rüttelte an seiner Schulter, doch nichts. Er reagierte auf nichts.
Ich flehte das er die Augen öffnen solle, das er aufhören solle solche Scherze zu machen. Schließlich fielen meine Tränen, sie liefen unaufhörlich meine Wangen runter und ein kläglicher Schrei verließ meinen Mund. Immer fester rüttelte ich an ihm. Doch nichts passierte. Mein Herz schmerzte wie nie zuvor und ich blendete alles um mich herum aus. Der Regen der anfing zu fallen. Das plötzliche klopfen an der Wohnungstür. Alles.
Wars das...?

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Hallo meine süßen! Wäre lieb wenn ihr euch das mal durchließt.

Bitte seid nicht zu streng mit mir, ich versuche grad wieder ins schreiben reinzukommen. Ich weis, ich weis viele werden wegen dem Kapitel enttäuscht sein und ja langsam geht das Buch zu Ende.
Ich wollte mich für jeden einzelnen Kommentar bedanken, für jeden einzelnen vote und für jeden einzelnen Leser.
Dank euch habe ich jetzt wieder die Motivation zu schreiben und auch wegen einer sehr guten Freundin.

Danke!

Und noch eine Frage.
Ich bin gerade am überlegen ein neues Buch anzufangen, kann mich aber nicht entscheiden.
Wen könnt ihr euch eher als "Monster" vorstellen

Jungkook

Oder

Taehyung?

Fühlt euch gedrückt.
MickyRay

Till I Collapse || V / Taehyung ~ BTSWhere stories live. Discover now