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POV
Elsa Arendelle

"Hey Mom, können wir endlich losfahren?"

"Elsa, hast du dein Motorrad am Hänger befestigt?"

"Ja, habe ich! Hast du mir schon Gersten gesagt und das habe ich auch getan. Wir müssen uns beeilen, weil vorhin wieder einer dieser ekelhaften Typen vor der Haustür stand, der etwas von mir wollte. Und ja, ich konnte mich gut zur Wehr setzen", grinste ich unschuldig, woraufhin meine Mutter anfing zu lachen. "Das ist meine Tochter! Ich bin nun auch fertig und wir können direkt los! Fährst du oder ich?", fragte sie, während sie den letzten kleinen Umzugskarton hochhob.

"Mom, ein Motorradführerschein und ein Autoführerschein sind komplett verschiedene Welten! Ich darf immer noch kein Auto fahren, das weißt du doch, oder?" Fragte ich grinsend.

„Ach mein Kind, das bringt das Alter mit sich!", verteidigte sie sich scheinheilig und lief schnell an mir vorbei.

Das war ja so klar!

-

Nach längerem Warten und Hin und Her sind wir vor 20 Minuten endlich losgefahren. Hin und wieder verzog ich das Gesicht, als ich den ein oder anderen Typen wiedererkannte. Selbst wenn ich daran denke, läuft es mir kalt den Rücken runter...

Echt. Nicht. Cool.

Aber nun sind wir auf der Autobahn und fahren am Ortsausgangsschild vorbei. „Auf Nimmerwiedersehen, Seattle, und Hallo, New York!"

POV
Elsas Mutter

"Elsa? Hey Elsa? Wach auf, Schatz", sagte ich und rüttelte am Mädchen.

"Ja, was denn?", gab sie müde von sich. Dabei wirkte sie wirklich sehr orientierungslos und ein bisschen hilflos.

„Komm zu dir, Kleine, wir sind gleich da! Wir wollen ja nicht, dass du total müde vor dem neuen Haus stehst und die Nachbarn deine Sabber sehen, die dir gerade aus dem Mundwinkel läuft", grinste ich, als ich einen kurzen Blick zu ihr riskierte.

„Na vielen Dank auch", rollte sie mit den Augen und drehte sich zum Fenster.

„Komisch...", murmelte sie. „Ich habe ein echt komisches Lied in meinen Träumen gehört."

Das Blut in meinen Adern gefror und meine Finger krallten sich ins Lenkrad. Beruhige dich, konzentriere dich auf die Straße.

„Ein Lied also? Darf ich eine Kostprobe hören... hehe", sagte ich nervös, während mein Herz raste.

"Klar...", gab sie misstrauisch von sich. „Naja, ich weiß nicht mehr viel vom Text, aber das ging irgendwie so... 'The snow glows white on the mountain tonight, not a footprint to be seen. A kingdom... surrounded by a... sea? And it looks like, I'm the queen-'"

Ich wusste es. Ich wusste es doch die ganze Zeit. Der Zauber von den Geistern löst sich und meine Aufgabe, sie zu beschützen, ist bald vorbei, aber...

Ich sah zu der Königin, die ihr Lied weiter vor sich hin sang und ganz vertieft dreinschaute.

Mein Herz zog sich zusammen und ich kniff meine Augen zu.

Als plötzlich Elsa schrie, öffnete ich meine Augen ruckartig wieder und das letzte, was ich sah, war der langsam fahrende Lkw, in den ich mit hoher Geschwindigkeit hineinraste.

POV
Erzählers

Der Aufprall mit dem Lastkraftwagen war gewaltig und brachte das Auto zum Schleudern. Elsas Geschrei war unüberhörbar und sie klammerte sich mit ihren zarten Fingern an den Sitz. Plötzlich überschlug sich das Auto, wodurch die Tür des Beifahrers abfiel und das unangeschnallte platinblonde Mädchen aus dem Auto gerissen wurde.

Elsa rollte über den Asphalt und blieb nach ein paar Umdrehungen regungslos liegen, aber nur für ein paar Sekunden. Sie hob ihren verletzten Kopf an und sah das Auto, in dem sie vorhin noch saß. Sie stand mit Mühe auf, humpelte zum PKW und erblickte ihre Mutter, wie sie regungslos im Fahrersitz saß. In ihrem Gesicht waren Glasscherben sowie Verletzungen in Brust und Bauch. Der Geruch benebelte Elsas Sinne und ihre Augen füllten sich mit Tränen.

Ihr Körper kribbelte unangenehm und ihr wurde kalt. Ihre schneeweiße Hose war vom Blut durchtränkt und auch ihre Hände waren rot. Elsa wandte ihren Blick von ihrer Mutter ab und sah auf den Boden.

Um sie herum bildete sich eine dünne Schicht aus Eis und die Luft wurde eisig. Noch benommen ging Elsa mit langsamen Schritten zurück und überall, wo sie trat, bildete sich eine hauchdünne Eisschicht, die schmolz, wenn sie ihren Fuß wieder anhob.

„E-Eis...", murmelte sie, bis das blutverschmierte Mädchen in Ohnmacht fiel.

𝗆𝖺𝗀𝗂𝖼𝖺𝗅 𝗌𝖼𝗁𝗈𝗈𝗅𝗌 𝖽𝖺𝗒𝗌Where stories live. Discover now