5. März 2013

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17:46 Uhr

Betreff:

Ich hoffe sehr, dass Du sobald als möglich mit Eric sprichst. Nur so könnt ihr an Eurer Beziehung arbeiten. Wie geht es Dir heute?

Adam

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20:57 Uhr

Betreff:

Mittlerweile geht es mir besser. Ich habe ein Glas Wein in der Hand und genieße es, trotz der großen Schlucke die ich nehme. Es ist ein guter Wein. Ein leckerer Wein. Ein feiner Wein. Wie geht es Dir?

Lena

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20:59 Uhr

Betreff:

Das hört sich an, als hättest Du den guten, leckeren, feinen Wein schon fast leer. Hast Du denn etwas zu feiern oder trinkst Du gerade Dein Entspannungs-Gläschen?

Adam

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21:03 Uhr

Betreff:

Entspannungs-Gläschen! Klasse! Ich habe nichts zu feiern, mehr zu trauern. Das Gespräch mit Eric verlief nicht gerade erfolgreich. Die Flasche ist tatsächlich schon halb leer, oder für Optimisten halb voll. Ganz wie Du das möchtest. Auf meine Frage hast Du mir trotzdem nicht geantwortet. Wie geht es Dir?

Lena

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21:11 Uhr

Betreff: Pedantin

Mir geht es gut, aber ich mache mir Sorgen um Dich. Ihr hattet heute Euer Gespräch? Dass es nicht gut lief, kann ich lesen, aber was ist denn passiert?

Adam

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21:16 Uhr

Betreff: Chaot!!!

Das warst Du übrigens früher schon – chaotisch. Ja wir hatten unser Gespräch, ja es lief schlecht, ja ich hätte es anders angehen müssen und ja, was ist eigentlich passiert? Wir haben uns, für gestern Abend, bei ihm Zuhause verabredet. Ich habe uns etwas vom Lieferdienst mitgebracht und wir saßen gerade gemütlich auf dem Sofa, als ich es nicht mehr zurückhalten konnte. Ich habe ihm erklärt, dass ich es nicht mehr dulden werde, wenn er mich von meinen Freunden fernhalten möchte. Insgesamt haben wir noch ein paar andere Probleme angesprochen, doch er hat jegliche Schuld von sich gewiesen. Als er auch später nicht einlenken wollte, habe ich die Wohnung verlassen. Ich habe den ganzen Tag, immer wieder, mein Display gecheckt – nichts. Daher gönne ich mir jetzt den guten Weißwein, den ich schon zu meinem Hühnchen hatte. Beides lecker!

Lena

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21:25 Uhr

Betreff:

Ich muss Dir Recht geben. Früher wie heute, ich bin ein Chaot. War ich immer schon, werd ich immer sein. Dies war auch einer von Julias Streitpunkten, doch das ist eine andere Baustelle. Es war gut, dass Du es angesprochen hast, auch wenn der Ausgang schlechter war, als von Dir gewünscht. Lass ihn noch ein wenig zappeln, dass weckt den Jagdinstinkt in ihm. ;-) Ich hätte gerne etwas von Deinem Weißwein, aber ich erinnere mich an laue Sommerabende, im Camp, an denen Du Deine Schokolade nicht teilen wolltest.

Adam

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21:33 Uhr

Betreff:

Die Schokolade war aber auch besonders lecker, die konnte ich nicht teilen. Den Weißwein würde ich, wenn überhaupt, nur für eine Sitzung bei meinem Lieblings Frauenversteher teilen. Geben Sie denn auch Sitzungen via E-Mail?

Lena

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21:46 Uhr

Betreff:

Sie meinen für ein imaginäres Glas Wein?

Adam

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21:53 Uhr

Betreff:

Da Sie sicherlich noch keinen 3D-Drucker besitzen, müsste es bei einem imaginären Glas bleiben, ja.

Lena

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21:54 Uhr

Betreff:

Das ist wahrlich eine knauserige Bezahlung meine Gute. Strengen Sie sich etwas mehr an.

Adam

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21:55 Uhr

Betreff:

Oder Ihr Honorar ist zu hoch, mein Guter. Sie sollten Ihre Stundensätze noch einmal überarbeiten...

Lena

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21:56 Uhr

Betreff:

Dieser imaginäre Wein müsste schon besonders gut sein. Der nicht-imaginäre steigt Ihnen jedenfalls zu Kopf, meine Gute. Machen Sie langsam.

Adam

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21:57 Uhr

Betreff:

Wie gut der Fantasiewein ist, obliegt in Ihrem ermessen. Es ist Ihre Fantasie und Ihr Glas. Und ja, mir steigt der Wein ziemlich zu Kopf. Ich werde morgen sicher einen netten Kater haben. Vielleicht sollte ich langsam zu Bett gehen. Das entspricht sicher auch Ihrem Vorschlag...

Schlaf gut mein Guter, bis morgen.

Lena

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21:59 Uhr

Betreff:

Schlaf Du ebenfalls gut, meine Gute. Wir lesen uns morgen.

Adam


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