2.Kapitel: Jahr 850 Bezirk Trost

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2.Kapitel: Jahr 850 Bezirk Trost

Ich stand unten und blickte die Mauer hoch. 50 Meter...

Dann sprang ich einfach und hielt mich an einem nicht vorhandenen Spalt fest. Levi sah mir staunend zu. Dann schoss er ein Seil ab und kletterte selbst hoch. Ich beschloss etwas zu schummeln. Heimlich schoss ich einen von meinen Drähten ab und kletterte schnell nach oben. Kurz nach Levi kam auch ich oben an. "Wie machst du das?", fragte er mich. "Ich bin draußen aufgewachsen. Entweder man passt sich an oder man stirbt.", erklärte ich kalt. "Wir gehen jetzt zum Kommandanten.", erklärte er mir. "Weißt du, ich kann selber denken.", erklärte ich ihm schnippisch. Ich war immer noch ziemlich sauer auf ihn, da er mir nicht zutraute die Titanen alleine zu töten. Nur weil ich wie ein kleines Mädchen aussah... "Gehen wir. Vielleicht erlaubt er mir ja, dass ich kämpfe.". Jetzt mochte ich ihn noch ein Stückchen weniger... Er verschränkte bloß die Arme und lief voran. Es schien ihm gar nicht zu passen, dass er nicht mitkämpfen konnte. Genauso wenig mir. Als wir uns der Inneren Mauer immer weiter näherten, sagte er:"Du weißt schon, dass es ein Unterschied ist, wer von uns Beiden kämpft, oder?" "Lass mich raten!", maulte ich ihn an:"Ein kleines Mädchen oder ein Hauptmann, oder?" Er blickte wieder geradeaus und sagte nichts.

Levi klopfte an eine Tür. Ich stand mit verschränkten Händen daneben. Es erklang ein 'Herein!' und wir traten ein. Ich blieb etwas zurück. Doch als sich meine Augen an das Licht gewöhnt hatten, klappte meine Kinnlade herunter:"Erwin!" "Hm? WAS?! Anngeela?!", kam es von hinter dem Schreibtisch. Erwin war aufgesprungen. "Was ist los?", fragte Levi, doch er wurde ignoriert. "Eigentlich dachte ich, du wärst tot...", gab Erwin zu und ließ sich wieder auf seinen Stuhl sinken. Ich nickte nur:"Ist ja auch selbstverständlich, wenn man als Kind von Zuhause abhaut...und dann auch noch nach draußen geht." Levi musterte mich. Erwin lächelte: "Es ist jedenfalls schön, dass du noch lebst." "Apropos Leben. Ich muss jetzt los.", sagte ich. Sofort streckte Levi den Arm aus und hielt mich auf:"Du gehst nirgendwo hin." Ich blies beleidigt die Backen auf. "Levi, ärgere nicht meine Nichte..", befahl Erwin:"Und wo willst du hin?" "Ich~", und zog dabei das Wort lang. "Sie will unbedingt alleine gegen ein paar Titanen kämpfen und dabei draufgehen.", erklärte Levi monoton. Ich starrte ihn an:"Wie oft noch?! Ich bin stark genug, um sie alleine zu töten!" "Ann, du gehst da nicht hin.", befahl mir Erwin. "War klar, dass du das sagen würdest.", ich blickte ihn an:"Ich geh dann mal." Ich hatte keine Lust mehr auf diese Diskussion. Schnell öffnete ich das Fenster hinter meinem Onkel. Nachdem ich über den Tisch gelaufen war, sprang ich einfach hinaus. Erwin sah mir geschockt hinterher. Doch ich landete wie eine Katze auf dem Boden und schlenderte davon... Zum Haus meines Onkels. Dort schaltete ich das Licht ein und ließ mich einfach auf die kleine Couch fallen und döste gleich darauf ein...

Als ich wieder aufwachte, war es Dunkel. Erwin war noch nicht da. Ich wusste, er würde nicht kommen in dieser Nacht. Deshalb stand ich auf, ging zum Fenster und sah hinaus. Es war schön wieder hier zu sein, aber vielleicht wäre es doch besser, die Menschheit aussterben zu lassen...? Bei alldem, was ich erfahren hatte... Aber lag diese Entscheidung wirklich bei mir...? Vielleicht, aber vielleicht auch nicht...

Ich schloss das Fenster wieder und ging in die Küche. Hunger hatte ich schon lange keinen mehr verspürt, auch jetzt tat ich es nicht. Ich trank nur einen Schluck Wasser und verließ dann das Haus wieder. Ohne es zu wollen führten mich meine Füße in Richtung Trost. Ich kletterte die Mauer leise mit meinen Drähten hoch und sah auf den kaputten Teil hinab. Immer noch waren viele Titanen unterwegs... Der Aufklärungstrupp jagte sie zwar, aber dennoch waren wahrscheinlich schon viele umgekommen... War es wirklich so schlau, mich zurückzuhalten? Es wäre besser gewesen, wenn ich mich Levi einfach wiedersetzt hätte, dann wären alle diese Menschen nicht gestorben... Obwohl ich mich für sie entschieden hatte, durfte ich sie nicht retten, weil es mir andere Menschen nicht erlaubten... Aber das war mir im Moment egal. Ich setzte mich hin und ließ die Füße in der Luft baumeln. Die Sonne ging auf und die Menschen wurden immer noch von den Titanen gefressen und trotzdem dezimierten die Menschen sie immer weiter. Einer jagte den Anderen. Ein grausames Spiel. Ich saß nur da und beobachtete das Geschehen. Irgendwann würden sie alle sterben... Oder mich helfen lassen, denn ich war unerlässlich für die Menschen, ob sie es glaubten oder nicht...

Attack On Ice (LevixOc)Where stories live. Discover now