16. Kapitel: Jahr 853 - Wir

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Am Morgen kam ein Bote und klopfte an die Tür, er wollte Levi für ein weiteres Treffen abholen. "Nein, es geht ihm nicht sehr gut.", wimmelte ich ihn an der Tür jedoch sofort ab. "Aber es i-", ich unterbrach ihn:"Nichts, aber! Es geht ihm schlecht! Bestelle Erwin doch bitte liebe Grüße von Ann, ja? Danke." Damit schloss ich die Tür. Dann klopfte ich an die Schlafzimmertür um nachzusehen ob ich Levi geweckt hatte, genau das hatte ich nämlich auch. "Was war los?", er saß im Bett mit der Decke über den Beinen. "Ein Bote wollte dich für ein Treffen abholen, ich hab ihn mit 'Lieben Grüßen' weggeschickt.", erklärte ich. Er nickte:"Danke." "Keine Ursache. Wie geht's dir?", erkundigte ich mich. "So wie's mir eben geht.", antwortete er und griff sich an die Brust, wo er den trockenen Blutfleck spürte. Er seufzte:"Ich würde mich gern umziehen, gehst du bitte raus?" Ich nickte und schloss die Tür, als ich draußen war. Doch statt sich umzuziehen kam er mit ein paar Klamotten unterm Arm heraus und ging duschen. Das dauerte jedoch auch nicht sehr lange, höchstens 10min. Irgendwie fühlte ich mich ein bisschen verarscht, aber was soll's, ich konnte ich ja verstehen. "Fertig?", fragte ich ihn, als er mit einem Handtuch heraus kam. Er nickte einfach zur Antwort und rubbelte sich die Haare ab. Ich saß auf der Bank und spielte mit einem Flumsel der noch in der Luft herum schwebte. Levi hingegen schien irgendwie unruhig. Ich setzte mich auf und fing den Fusel auf, mit der Hand:"Was ist denn?" Doch er antwortete nicht sondern begann die Wasserflecken die von gestern waren wegzuwischen. Dabei hatte er sich noch ein Kopftuch aufgezogen. Ich blinzelte ein paar Mal, um das zu verdauen. Dann ließ ich mich wieder auf meinen Rücken fallen und spielte mit dem Flumsel herum, wenn er weit genug unten war stieß ich ihn vorsichtig mit einem Finger wieder etwas hoch. Dann schwebte er wieder herunter und das Spiel begann von Neuem. "Was machst du da?", Levi sah den kleinen Ball an. Es war einfach zu lustig mit ihm zu spielen, er sah aus wie eine Blume. Also es gab eine kleine Mitte und aus ihr führten viele weiche, weiße 'Dinger' heraus. Diese waren so dünn, dass er ohne Probleme im Wind weg fliegen konnte. "Ich spiele.", erklärte ich und stupfte ihn wieder an. Er lächelte:"Du bist echt süß..." Sofort setzte ich mich aufrecht hin:"Hey!" Doch er ignorierte mich und putzte weiter. Ich stand auf ging zu Fenster und blies den Flumsel hinaus. Als ein Windhauch ihn erfasste, flog er sofort weg, gen Himmel. Am Nachmittag war der Bote nochmals aufgetaucht und hatte beharrt wie wichtig es sei, dass wir Beide an der Besprechung teilnehmen sollten. Sie fand innerhalb der Mauer Sina statt. Deshalb waren ich und Levi eben doch losgegangen, obwohl wir eigentlich Beide keine Lust hatten. Was man aber nur bei mir merkte. Alle führenden Kommandanten waren schon anwesend und warteten nur noch auf uns, als wir in dem großen Gebäude an die Tür klopften. Es waren 3 Sessel in einem Kreis aufgestellt. Kommandant Pixis von der Mauergarnision. Kommandant Nile von der Militärpolizei. Und zu guter Letzt mein Onkel, Kommandant Erwin vom Aufklärungstrupp. Sie alle saßen auf den Sesseln und berieten sich schon seit heute Morgen, wie mit Klorva zu verfahren sei. Wieso auch der Vorsitzende der Militärpolizei hier war, war mir schleierhaft. Ich verschränkte die Arme, während Levi salutierte. "Sind das Levi und Ann?", fragte Nile. "Lange nicht gesehen, Ann.", begrüßte mich Pixis. Ich nickte:"Ja, lange nicht gesehen." "Ihr kennt euch also schon.", sagte Erwin. Ich legte nur den Kopf schief. Levi antwortete dann einfach:"Ja, wir sind uns alle das erste Mal auf der Mauer begegnet." Zur Bestätigung nickte ich wieder und fragte dann:"Warum wurden wir hergerufen?" "Die Frage ist wohl eher, wieso ihr nicht gleich gekommen seid.", mischte sich Nile wieder ein. Ich blickte zu Erwin, der nickte, darum antwortete ich:"Es gab erneute Probleme mit dem 'Anderen'." "Um das genauer zu klären sind sie hergekommen.", erklärte Erwin weiter. Ich setzte mich auf den Schreibtisch hinter Erwin und hörte Erwin erzählte, ergänzte hier und da etwas und Levi berichtete von seiner Seite aus. Wobei allerdings ungeklärt blieb wieso er nun in der Höhle aufgetaucht war. Als wir am Ende angekommen waren, blickte uns Nile skeptisch an und Pixis wirkte nachdenklich. "Das war soweit alles, was ich herausfinden konnte.", erklärte ich und legte meinen Kopf auf Levis Schulter. Er hatte sich neben mich gesetzt nachdem die 'Besprechung' angedauert hatte. Irgendwie machte dieser Nile mich müde, so müde das ich am liebsten nie wieder aufgewacht wäre. "Waren sonst noch irgendwelche Zeugen dabei?", genau das meinte ich... "Nein, es seiden Sie können mit Toten reden. Die gab es da massenhaft.", erklärte ich ihm genervt. Levi schielte zu mir herunter und Erwin machte sich daraus einen Vorteil:"Da hören Sie's." Nile knurrte:"Wer ist dieses Mädchen überhaupt? Ist sie überhaupt vertrauenswürdig?" "Das ist sie.", bestätigte Levi prompt. Ich setzte mich wieder aufrecht hin, dass hätte ich eigentlich nicht von ihm erwartet. "Da hat Levi recht, dass ist sie wirklich und zu der Frage wer sie ist: Sie ist meine Nichte.", erklärte Erwin leicht lächelnd und wartete die Reaktionen ab. Pixis lachte:"Jetzt wo du's sagst, aber sie sieht dir überhaupt nicht ähnlich! Eher Levi." "Wie meinst du das?", fragte ich sofort nach. Er lächelte:"Ihr habt die selben Augen, ihr habt Beide etwas sehr Schweres in euer Vergangenheit durchgestanden." Ich sah zu Levi hinüber und er sah zu mir. Erwin unterbrach es dann:"Wir sind nicht deswegen hier, wir sind hier um zu entscheiden wie wir mit Klorva verfahren." Ich seufzte:"Stimmt wohl." Nile biss sich auf die Unterlippe:"Ich würde das lieber unter 6 Augen besprechen." Ich stand auf:"Einmal etwas Schlaues aus Ihrem Mund zu hören..." Er warf mir einen Todesblick zu, den ich nicht weiter beachtete, dann ging ich zur Tür:"Kommst du?" Levi stand ebenfalls auf und folgte mir nach einem Blick zurück. Erwin nickte und so gingen wir. "Wir hätten wenigstens versuchen sollen zu bleiben...", meinte er. "Ich kann sowieso alles in dem Raum hören, ich hab Drähte in den Schreibtisch und Teile der Wände getan.", erwiderte ich leise:"Wenn du unbedingt hören willst was sie besprechen, kann ich es so einrichten..." Er schüttelte den Kopf:"Du bist unmöglich." "Nein, dieser Nile ist unmöglich. Ich hasse die Militärpolizei jetzt schon...", murmelte ich. "Sie haben noch nie einen Titanen gesehen...", gab Levi zu bedenken und ich streckte demonstrativ die Zunge heraus, als Zeichen meiner Abneigung. Militärpolizei...


Attack On Ice (LevixOc)Where stories live. Discover now