concealer

578 53 3
                                    

"Ich habe versucht schlau aus dir zu werden."

"Hör auf," Louis fummelt an der Ecke seines Zettels herum, faltet und entfaltet die Ecke, um seine Finger zu beschäftigen und eine Entschuldigung zu haben, um Harry's Blick zu vermeiden. "Hör auf damit. Das ist.. irgendwie komisch."

"Du bist so schüchtern," sagt Harry, und als ob er noch mehr Beweise bräuchte, streckt er seine Hand aus, nur um zu sehen wie Louis zurückschreckt- der Mitkerl - und sofort errötet. "So süß."

Louis wird wütend, als ob es eine Beleidigung wäre, naja irgendwie ist es auch eine, da Louis fast ein erwachsener Mann ist. "Ich bin nicht süß."

"Du hast Recht."

Louis nickt langsam und beißt sich auf die Lippe. Er hatte es nicht erwartet, Harry so schnell niederzustrecken, besonders nach ihren vergangenen Begegnungen. "Danke."

"Du bist völlig bezaubernd."

"Okay, hör bitte auf," sagt Louis' Mund, aber sein Bauch macht Überschläge. Louis bekommt nicht sehr viel Aufmerksamkeit, aber wenn dein attraktiver gruseliger Klassenkamerad, der dich seit den letzten 2 Wochen sozusagen stalkt, dir ein Kompliment gibt, weiß Louis, dass er es annehmen sollte. Aber er kommt nicht über den Fakt hinweg, dass Harry ziemlich komisch ist, nicht einmal positiv gesehen- denkt er jedenfalls.

"Aber warum? Du wirst so durcheinander, und ich-"

"Stop." versucht Louis zu knurren "Ich fühle mich wegen dir unwohl, und ich habe genug. Also.. Verpiss dich. Okay? Verpiss dich."

Harry wird blass, und hält sich am Tisch fest, auf einer lustigen Weise, sodass Louis denkt, er bricht zusammen, oder etwas anderes dramatisches. Es würde ihn nicht überraschen, da Harry denkt, die ganze Welt ist seine Bühne. "Ich glaube das waren die längsten Wörter, die ich dich in einem Satz reden gehört habe."

"Herzlichen Glückwunsch, und jetzt halt die Klappe."

"Das Hündchen ist anscheinend angefressen, oder?"

"Hör auf mich runter zumachen." Louis dreht sich von Harry weg. Harry hat schöne Haare, und sie tun Louis keinen Gefallen, in seinem Versuch, Harry dazu zu bringen, ihn in Ruhe zu lassen. "Ich bin kein Hündchen, ich bin eher.. ein Wolf."

"Ein Wolf. Du willst mir erzählen, dass du ein Wolf bist."

"Okay, ich gehe-"

"Nein, warte," sagt Harry, plötzlich sehr ernst, und seine Hand hält Louis' Handgelenk. Seine Berührung ist sanft und seine Finger sind so weich; Louis starrt für eine Sekunde auf Harry's Hand. "Hör zu, es tut mir Leid, ich mag es einfach dich zu ärgern. Geh nicht. Dann bin ich ganz allein."

Harry guckt einen kurzen Moment in die Klasse, alle sind damit beschäftigt, Notizen auf ihre Notizbücher zu schreiben. 

"Dann solltest du kein Arschloch mehr zu mir sein, und aufhören mich zu begrabschen."

Harry spöttelt, lässt aber Louis' Hand sofort los. "Begrabschen? Warum denkt du ich will dich überhaupt anfassen,  geschweige denn begrabschen? Ich weiß nicht,was du denkst, was für eine Art Junge ich bin, aber ich versuche nicht dich zu begrabschen."

"Du hast deine Hände überall an mir, weißt du überhaupt was Körperabstand ist?"

"Ja-"

"Es gibt eine Grenze, die nicht überschritten werden sollte. Du bist jetzt fertig damit, über die Grenze zu springen.  Und ich werde dich nicht küssen. Und ich werde nicht dein Freund sein, oder überhaupt mit dir reden, weil du echt komisch bist und ich.. ich mag das nicht."

"Ich bin nur ich selbst."

"Dann bist du ein verdammter Freak." Louis' Brust hebt sich. Harry sieht sichtbar verletzt aus, und Louis bereut seine Worte. Er nimmt an, es ist schwer für Harry, Freunde zu finden, und dann merkt er mit einem herzzerreißenden Schuldgefühl, dass Harry bestimmt gar nicht weiß, wie man Freunde findet.

"Es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass ich dich so sehr störe. Vielleicht sollte ich derjenige sein, der geht."

"Nein Harry, ich meinte es nicht-"

"Niemand will neben einem Freak sitzen."

Harry steht mit seinen langen Beinen in den engen Jeans auf, glättet sein T-Shirt mit den Händen, und schaut sich nach eine leeren Platz um. Louis bekommt Panik und überlegt sich, was er sagen kann. "Ich..Ich-" Er merkt, dass, wenn er unter Druck steht, noch schlechter Worte findet, und sieht traurig zu, wie Harry sich auf einen leeren Stuhl am Ende der Klasse setzt. 

Louis schaut nach vorne, als der Lehrer hereinkommt, und die Stunde anfängt, und bemerkt, dass er genauso allein wie Harry ist.

Und er denkt nicht, das es ihn überhaupt stören würde, von Harry begrabscht zu werden.


Baby Lips [l.s mpreg] (boyxboy) {german translation}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt