mascara

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Louis wünscht sich, dass er wüsste wie man sich eine Krawatte bindet.

Das müsste eigentlich jeder können, aber es gab noch nie einen Anlass für eine Krawatte. Er steht vor dem Spiegel und wird panisch. 

"Zieh etwas Hübsches an," hatte Harry gesagt. "Wir gehen aus. Ich denke es wird dir gefallen."

"Aber bitte nirgendwo, wo es sehr teuer ist."

"Shh. Du weißt, dass Geld kein Problem ist. Es ist unser erstes richtiges Date, Lou. Es soll etwas besonderes werden."

Aber selbstverständlich wird Louis das billigste auf der Karte bestellen. Wenn er denn irgendwann seine Krawatte gebunden hat.

Louis wird wütend, total frustriert, und zieht an dem Stoff, der um seinen Hals hängt. "Oh Gott."

"Du siehst komisch aus," sagt eine Stimme im Türrahmen. Louis schaut finster sein Spiegelbild an. Wenn er für jedes mal, wenn seine Schwestern ins Zimmer stürmen, einen Euro bekommen würde, wäre er reich. Er scheucht Lottie, den Einbrecher, mit einem warnenden Blick aus seinem Zimmer. Seine Mutter müsste eigentlich schon zuhause sein. Sie hat versprochen auf die Mädchen aufzupassen. Vier Kinder zu seinem ersten Date mitzunehmen ist nicht unbedingt wünschenswert. Wie auf Kommando öffnet sich die Haustür und er hört zwei entzückte Freudenschreie. Gott sei Dank. Normalerweise, wenn er Harry besucht und nicht andersherum, passt die Nachbarin, Mrs Payne auf die Mädchen auf. Mrs Payne hat einen Sohn, aber er ist letztes Jahr ausgezogen oder so- Louis weiß es nicht. Mrs. Payne redet viel von ihm, aber Louis hört nicht richtig zu, sondern lächelt und nickt nur. Höflich, lieb und zurückhaltend. Sie verstehen sich aber eigentlich ganz gut. 

Es klopft im Türrahmen, das holt ihn aus seinen Gedanken. Er wirbelt herum und greift nach seiner Krawatte. Es ist natürlich nur seine Mutter, und kein Psychomörder. Zugegeben, eine Krawatte ist nicht die beste Waffe um sich zu verteidigen. 

"Mein Ba-"

"Mama, bitte." Er zupft verlegen an seinen Stirnfransenund wird rot. "Das ist peinlich."

Sie platziert eine Hand auf ihrem Herzen. "Tut mir leid Kleiner, du weißt ich werde schnell emotional."

"Ich weiß." Louis muss aufhören sich im Spiegel anzusehen. Aber was ist wenn Harry auftaucht und wie ein Gucci Model aussieht?  Louis guckt wieder finster, als ihm auffällt, dass Harry immer  aussieht wie ein Gucci Model. Fuck. 

"Wann kommst du nach Hause?"

"Weiß nicht," antwortet Louis  abgelenkt; Er versucht Socken zu finden, die zu seinem Outfit passen. Er trägt ein meerblaues Hemd zusammen mit der hübschesten schwarzen Hose, die er finden konnte. Seine Krawatte ist auch schwarz. Er ist sicher, dass alles zusammen ganz gut aussehen würde, wenn die Krawatte kein hoffnungsloser Fall und seine Wangen nicht so rot wie eine Tomate wären. "So wie ich Harry kenne, würde er mit mir nach Peru fliegen, Wein trinken, und im Mondschein baden gehen oder so 'ne poetische Scheiße. Er ist stilvoll, Mum."

"Du hast doch gar keinen Reisepass."

Louis sitzt sich ein bisschen benebelt auf das Bett. Jay setzt sich zu ihm und tätschelt beruhigend sein Bein. "Du wirst Spaß haben Lou."

"Ich mach mir Sorgen das jemand von der Schule uns sieht," gibt Louis zu, ein bisschen beschämt. Es ist nicht Harry selbst, worüber er sich Sorgen macht, aber... Leute. Er will nicht, dass andere Leute über sie lästern und sie anstarren. Er möchte mit dem Jungen ausgehen und eine tolle Zeit haben. "Und dann werden sie Dinge sagen."

"Was denn?"

Louis schaut sie an. "Die Dinge, die sie.. früher gesagt haben."

"Schatz, wir wohnen dort nicht  mehr. Sie sind jetzt alle älter und reifer. Ich bin mir sicher sie würden nichts sagen."

Baby Lips [l.s mpreg] (boyxboy) {german translation}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt