eyeshadow

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"Gib es mir!"

"Nein! Es ist nicht- Ich brauche es grade!"

"Ich muss Megan anrufen! Wir haben morgen ein Referat und wir haben noch nicht angefangen zu-"

"Nicht mein Problem!" sagt Louis eintönig, der auf seinen Zehenspitzen steht um das Telefon höher zu halten. "Du solltest solche Sachen nicht so lange herausschieben, vielleicht lernst du jetzt daraus."

"Bist du dumm?"schreit Lottie, "Ich werde eine schlechte Note bekommen! Ist, was auch immer du machen musst, so wichtig?"

"Ja, das ist es tatsächlich."

Lottie schnaubt verärgert, verschränkt die Arme vor der Brust und setzt ihren wütendsten Blick auf. Louis umklammert das Telefon. Da ihr jetziges Benehmen Louis Meinung auch nicht ändert, gibt sie auf. "Gib es mir einfach wenn du fertig bist."

"Werde ich." murmelt Louis und schaut Lottie zu wie sie in das Schlafzimmer geht, das sie sich mit Félicité teilt. Er beißt sich auf die Lippe. Er fühlt sich ein bisschen schuldig, geht aber trotzdem in sein Zimmer.

Als sich die Tür schließt, lässt er sich auf sein Bett fallen, und wählt eifrig die Nummer.

Natürlich Harry's Nummer.

Er geht nach dem ersten Ringen dran. "Hallo?"

"Hi," piepst Louis, "Ich..ähm.. wollte nur wissen..."

"Ja?" Louis hört ein Rascheln am anderen Ende der Leitung. Er stellt sich vor, wie Harry auf seinem Bett sitzt, und sich sein Handy ans Ohr hält (Louis hätte so gerne ein Handy), und Zettel von der Bettdecke streicht. Bilder, Geschichten, Schulaufgaben; die Liste ist endlos. Er merkt auch, dass Harry auf seine Antwort wartet.

"Oh! Ich.. Ich hab mich gefragt.. naja.. Ich hab mich gefragt was du gerade machst." Er beißt sich wieder auf die Lippe. Hat sich das komisch angehört? Zu aufdringlich? Zu anhänglich? Zu-

"Ich kritzle nur ein bisschen herum," summt Harry. Louis fragt sich, wie Harry's Gesicht gerade aussieht. Er muss es sehen. "Warum fragst du?"

"Ich will dass du zu mir kommst," sagt Louis, und überrascht Harry und sich selbst mit seiner Spontanität. "Jetzt."

Harry ist für einen Moment ruhig.

"Ist deine Mutter zuhause?"

Louis blinzelt. "Ähm, nein."

"Was denkst du von mir, Tomlinson?" kichert Harry. Louis braucht einen Moment um das zu verarbeiten, dann fangen seine Wangen sofort an zu glühen.

"Meine Schwestern! Meine Schwestern sind zuhause." sprudelt es aus Louis heraus, und er versucht mit der Lautstärke Harry's Lachen zu übertönen. Er verdeckt sein Gesicht schüchtern, obwohl Harry ihn überhaupt nicht sehen kann, und murmelt ein Ächzen in seine Handfläche.

"Ich meine es doch nicht Ernst, Lou. Du weißt doch dass ich nicht so bin." stichelt Harry. Louis hält seinen Gegenschlag zurück, aber nur, weil Harry wieder anfängt zu reden. "Es ist sechs Uhr irgendwas.. ich kann in zehn Minuten da sein. Was ist deine Adresse?"

Scheiße. "Äh, es könnte ein bisschen länger als 10 Minuten dauern."

"Niemals. Diese Stadt ist winzig. Du lebst doch in der Stadt, oder? Muss ich keine komischen Feldwege nehmen?" Harry hört sich so entspannt an, aber Louis hat verdammt nochmal Panik.

"Ja, ich wohne in der Stadt," stottert Louis, zwingt sich kurz darauf zitternd seine Adresse heraus. Harry verspricht hoch und heilig, dass er so schnell wie möglich kommt, was das komplette Gegenteil von dem ist, was Louis möchte.

Baby Lips [l.s mpreg] (boyxboy) {german translation}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt