blush

525 43 1
                                    

"Also.. was machen Freunde so?" fragt Louis. Harry's Zimmer riecht, wie nicht anders zu erwarten, nach Harry. Eine schöne Mischung aus Apfel und Haarprodukten. Harry's Bett ist sehr gemütlich und groß. Louis fragt sich, wie Harry es hinbekommt, jeden Morgen aufzustehen.

Es war offensichtlich, dass Harry's Eltern finanziell stabil waren.

"Naja," summt Harry, der sich neben Louis setzt, jedoch mit einer Mauer grüner Kissen zwischen ihnen, "Ich dachte, wir könnten unsere Hausaufgaben machen."

"Du machst deine Hausaufgaben?"

Harry zieht seine Augenbrauen zusammen. "Natürlich." Seine Unterlippe schiebt sich nach vorne, wenn er wütend guckt. Louis findet es ziemlich niedlich. Er versteckt sein Schmunzeln hinter einem Husten.

"Du wirkst nicht so."

"Nur weil du denkst, dass ich weiblich bin-"

"Nein Harry, nicht alles, dass ich von dir vermute, hat mit deiner Kleidung oder deiner Figur zu tun."

Harry's wütender Gesichtsausdruck wird zum mürrischen Schmollen. Harry's Einstellung ist nicht wie sein Zimmer. Sein Schlafzimmer ist mit abwechslungsreichen Farben nett dekoriert; blau, grün, gelb und beige, Bilder an der Wand, Blumen in Vasen. Glitzernde Vorhänge verdecken die Fenster. Eine glänzende Gitarre steht in eine der Ecken. Am Bettende steht ein weiches und einladendes Sofa, das zu einem Fernseher zeigt. Die Kleiderschranktüren sind weit geöffnet, und Louis kann jedes einzelne Kleidungsstück von Harry sehen. Alle Röcke, Hosen, Hemden und Blusen sind nach Farben sortiert. Es schreit alles so laut Harry, dass Louis überlegt, sich Ohrstöpsel zu holen.

"Entschuldigung, du hast recht," sagt Harry. Er fährt mit der Hand durch seine Haare "Ich bin halt nur gewöhnt dass...du weißt schon."

Louis nickt. Das weiß er. "Ja. Ich bin jetzt schon seit 1 oder 2 Wochen fast jeden Tag bei dir, langsam müsstest du anfangen mir zu vertrauen."

"Du greifst ja ganz schön voraus", stichelt Harry, aber er lächelt und stupst Louis' Schulter mit seiner eigenen an, auf einer Weise, die Louis' Herz schneller schlagen lässt. "Du hast mir keinen richtigen Grund gegeben, um dir zu vertrauen."

Louis klimpert mit den Wimpern so gut er kann. "Und was jetzt?"

"Naja, so verführerisch deine Augen auch sind, das ändert nicht viel."

"Unsinn," sagt Louis. Er denkt nicht, dass sie in der nächsten Zeit Hausaufgaben machen werden. "Dann muss ich wohl etwas ausgraben-"

"Grab bitte nichts aus," hetzt Harry, sein linker Mundwinkel zuckt, und Louis muss sich auch ein Lächeln unterdrücken. "Meine Mum ist unten."

Harry's Mutter ist toll. Louis weiß es sehr zu schätzen, dass sie ihn nicht mit Fragen durchlöchert und er genießt die selbst gemachten Gebäcke, die irgendwie immer in der Küche herumliegen. Er ist sich nicht sicher, was sie Arbeitet. Louis legt sich in den riesigen Berg aus Harry's super weichen Kissen. Alles ist weich und warm und alle seine Sinne werden mit Harry-heit erleuchtet. Es ist schön und bequem.

Louis kann sich nicht daran erinnern, wann er sich bei einer Person das letzte Mal so wohl gefühlt hat.

"Weiß du, ich finde das hier ist ziemlich... fortschrittlich." Harry's Stimme ist gedämpft und abwesend. Louis kichert in eines der Kissen. Er spürt, wie Fingerspitzen sein Handgelenk greifen. Er kneift seine Augen zusammen. Harry's Finger sind kalt.

"Louuu."

"So nennt man mich," murmelt Louis in den Stoff. Harry drückt ihn leicht ins Bett, gerade genug um eine Reaktion zu entfachen. Er setzt sich auf und schiebt seine Haare aus dem Gesicht, ein bisschen irritiert, und Harry lächelt so unschuldig wie möglich. Harry lässt ein großes und wenig verlockendes Schulbuch vor ihm fallen, und hat einen Stift in der Hand bevor Louis überhaupt blinzeln kann.

"Hausaufgaben. Los geht's."

"Du bist nicht mein Chef." schnaubt Louis.

"Mach es doch einfach," grummelt Harry. Als Louis sich zurück lehnt und seine Beine verschränkt, legt Harry sich mit dem Kopf auf Louis' Knie. Seine Haare kitzeln an der unbedeckten Stelle, da Louis wegen dem warmen Wetter eine kurze Hose trägt. "Ich will in... einer guten Stunde fertig sein."

"Und was ist wenn ich dann nicht fertig bin?"

"Dann.. bin ich traurig."

Louis überlegt. "Sorry, nicht gut genug."

Harry macht ein unzufriedenes Geräusch, tief und ruhig, aber er ignoriert Louis. Das einzige Geräusch in diesem Zimmer stammt von dem Stift, der auf dem Papier herum kratzt. Louis ist so vertieft, dass er fast seine eigenen Prioritäten vergisst. Nach 5 Minuten Englisch entscheidet er sich aber, dass es genug ist.

Das Buch wird leise geschlossen , und neben Louis abgelegt, ohne dass Harry es merkt. Sanft greift er sich mit seinen Fingerspitzen ein paar weiche braune Locken. Harry bewegt sich nicht oder protestiert nicht, und nachdem Louis ihn vorgewarnt hat- fährt er seine Hand durch Harry's Haare und dreht sie um seine Finger. Er flechtet ein paar Strähnen. Er hat eine tolle Zeit, bis Harry's Hand sich auf seine legt. Harry's Handfläche ist viel größer als seine, sie verdeckt Louis' fast komplett. Louis schnappt nach Luft, Schweiß bildet sich an seinen Händen, und Harry's Finger streichen sein Handgelenk.

"Du lenkst mich ab," schimpft Harry halbherzig, lässt seine Hand los und kehrt wieder zu seinen Aufgaben zurück. "Beschwer dich nicht bei mir, wenn deine Noten schlechter werden."

"Werde ich nicht," antwortet Louis, ein bisschen außer Atem; Harry's Berührungen scheinen ihn manchmal zu elektrisieren. Das Ding ist, er ist sich nicht sicher warum, und er will es eigentlich noch nicht herausfinden. "Ich interessiere mich eh nicht so für meine Noten."

Harry summt eine kleine Melodie als Antwort zu sich selbst. Seine Augen beobachten, wie Harry Buchstaben, Zahlen und sogar den Punkt am Satzende schreibt. Harry's Finger und sein Arm spannen sich beim schreiben an; er ist wie ein Kunstwerk, wunderschön, beim Ausführen von den unspektakulärsten Sachen. Louis schubst diese Gedanken aus seinem Kopf, da er mit Harry befreundet ist, und auch nur anders zu denken kommt nicht in Frage. Für Louis natürlich.

Als Harry fertig ist, dreht er sich zu Louis, schenkt ihm ein Lächeln und zwinkert ihm zu. Hitze schießt Louis schneller ins Gesicht als jemals zuvor. Als Harry ihm auf die Nase küsst, ist es ihm beinahe zu viel.

Louis kommt aber damit klar.

Er kommt damit klar- dem echten Harry. Der Harry, der ihn wie eine Mutter schimpft, ihn wie eine Puppe behandelt und Louis mit seinen kostbaren Haaren spielen lässt. Er kommt mit dem sinnlosen Gebabbel und den ruhigen Gesprächen klar. Er kommt damit klar, dass sie Harry's Mittagessen zusammen essen, da seine Mutter immer zu viel einpackt, und Louis Essen schrecklich schmeckt. Er kommt mit den Nasenküssen klar. Er kommt mit dem Rotwerden klar. Er kommt mit dem Knöchelgreifen klar, dem Handgelenk entlangstreichen. Er kommt damit klar.

Er wollte immer einen echten Freund. Es fällt ihm trotzdem schwer, sich Harry gegenüber zu öffnen; er denkt das kommt mit der Zeit noch. Naja, er hofft es jedenfalls.

"Lebst du noch?" Harry schnipst mit den Fingern direkt vor Louis' Gesicht. Louis blinzelt ein paar mal, und bemerkt verschlafen, dass er mit den Gedanken abgegeschweift ist, und entschuldigt sich. "Es ist okay, du bist hübsch wenn du rot wirst."

"Danke."


Baby Lips [l.s mpreg] (boyxboy) {german translation}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt