Kapitel 12

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Als mich der Wecker am nächsten Morgen weckte, dachte ich, dass alles nur ein Traum gewesen sei, jedoch merkte ich gleich, dass dies nicht so war.

"Mach deinen Scheißdrecks Wecker aus.", grummelte Isaac neben mir ins Kissen. Er hatte eine raue Morgenstimme, die, wie ich zugeben musste, ziemlich sexy klang.

"Ist ja gut. Ich geh ins Bad."

Ich beeilte mich zu gut ich konnte. Als ich wieder aus dem Bad trat, saß Isaac schon fertig angezogen auf dem Bett.

"Du bist dran."

Da ich wusste, dass Jungs allgemein nicht so lang in Bad brauchten wie Mädchen, beeilte ich mich auch mit dem Anziehen. Das ging jedoch sehr schnell, also musste ich noch ein paar Minuten warten, bis er dann mal aus dem Bad kam.

Schweigend gingen wir nebeneinander her zur Cafeteria. Mir fiel ein, dass ich Ruby ja noch gar nicht aufgeklärt hatte, warum Isaac gestern bei uns saß. Wahrscheinlich dachte sie jetzt weiß Gott was. Deshalb hat sie mich wahrscheinlich die ganze Zeit so komisch und verwirrt angeschaut.

"Rachel und du sitzt wieder bei Cody, Ruby und mir?", fragte ich, nach einer Zeit Stille.

"Ich schon. Was Rachel macht, weiß ich nicht.", antwortete er.

In der Cafeteria angekommen, sah ich schon Ruby und Cody an unserem Tisch sitzen. Rachel saß am anderen Ende. Als Isaac sich zu uns setzte und nicht zu ihr, sah ich, wie sie wütend und traurig zugleich auf unseren Tisch zu kam.

"Ach, ich dachte du kannst die Schlampe nicht leiden? Du sitzt wohl lieber bei ihr, als bei mir, hm?", fuhr sie ihn an und schrie dabei durch den ganzen Raum, sodass sich jeder zu uns her drehte.

"Ich muss, Babe. Ich erkläre es dir nachher. Setz dich einfach neben mich, okay?", antwortete Isaac ruhig.

Sie zögerte erst, setze sich aber dann doch zu uns. Sie ballte ihre Fäuste und sah zu mir rüber.

Als ich zu Ruby rüber schaute, begegnete ich ihrem Blick, der mich fragte, was hier los sei. Ich deutete ihr, dass ich das ihr später erzählen würde, woraufhin sie nickte.

"Du wohnst mit ihm? Und du hast nicht daran gedacht es mir sofort zu erzählen?", fragte Ruby am Abend etwas zu aufgedreht und hysterisch.

"Tut mir leid..."

"Eine schlecht Freundin bist du.", meldete sich Isaac zu Wort, während er mit meinem Laptop irgendwas anschaute, da er seinen in seinem Zimmer vergessen hatte. Wäre es nach mir gegangen, das wäre das erste gewesen, das ist eingepackt hätte.

"Schnauze. Dich hat niemand gefragt.", gab ich zurück, woraufhin er nur desinteressiert mit den Schultern zuckte. Ja, es gab auch deutliche Nachteile, dass wir wirklich immer zusammen sein mussten. Keine Privatsphäre mehr.

"Das ist wirklich krass. Weißt du, wie Rachel darauf reagiert hat?", fragte sie weiter, als wären nur wir zwei in dem Zimmer.

"Sagen wir so, ich bin froh, jetzt hier zu sein, wo sie mich nicht umbringen kann.", sagte ich.

"Ich auch. Ihr hättet sie sehen müssen. Sie ist sogar schon rot vor Wut geworden.", redete Isaac wieder dazwischen.

"Isaac, willst du dich auch zu uns setzen? Dann kommt es nicht so komisch, wenn du ein Mädchengespräch unterbrichst.", sagte Ruby provozierend.

"Ja, gerne. Ist bestimmt besser, als Amelias Bilder anzuschauen."

Ich brauchte ein paar Sekunden Reaktionszeit.

"Du schaust meine Bilder an!?", rief ich hysterisch, woraufhin er den Bildschirm zu mir drehte und mir zeigte, dass er das tatsächlich tat. Oh mein Gott, was stimmte nicht mit diesem Jungen?

SchattengeflüsterWhere stories live. Discover now