Kapitel 28

247 13 3
                                    

"Sie wollen mir also sagen, dass ein Werwolf Miss Hayes angegriffen hat, während dieser junge Mann bei ihr war?", fasste Miss Sharaia zusammen und faltete ihre Hände zusammen.

"Ja und er hat sich verwandelt, als Josh zusah.", antwortete ich.

"Sie sind Josh, richtig?" Sie zeigte auf Josh, der sich nicht traute, irgendwas zu sagen. Er war ziemlich eingeschüchtert.

"Richtig.", nuschelte er und schluckte schwer.

"Nun gut. Miss Hayes, haben Sie versucht zu verhindern, dass er etwas sieht?"

"Natürlich. Ich kenne doch die Gesetze. Ich wollte ihn um jeden Preis beschützen.", sagte ich.

"Also dann. Mein Entschluss steht fest. Sie werden nicht sterben, aber Sie werden hier bleiben, fürs erste. Sie bekommen hier einen Job und werden sogar von uns bezahlt. Wir stellen Ihnen natürlich auch ein Zimmer zur Verfügung. Guten Tag." Das war das Zeichen, dass wir gehen konnten. Sie drückte Josh noch einen Schlüssel in die Hand, wo die Zimmernummer drauf stand.

Wir machten uns direkt auf den Weg dorthin. Sein Zimmer war im gleichen Gebäude wie ich, was schon mal nicht schlecht war. Ich war ziemlich erleichtert, dass Miss Sharaia ihn nicht verurteilt hatte.

Meine Eltern verabschiedeten sich von uns und versprachen, Joshs Sachen bald zu bringen. Da er aber ein paar Tage darauf warten musste, war es meine Aufgabe, von irgendwem Klamotten zu leihen. Mein erster Gedanke war natürlich Isaac, doch dies schlug ich mir gleich aus dem Kopf. Ich hätte Cody fragen können, wenn er schon hier wäre, doch er würde erst am Sonntag kommen. Also doch Isaac?

Allein verließ ich das Zimmer von Josh und machte mich langsam auf den Weg zu Isaacs Zimmer. Was war denn schon dabei? Mehr als Nein sagen konnte er doch nicht, oder? Ich klopfte an seine Tür und ein paar Sekunden später wurde die Tür aufgerissen und jemand umarmte mich stürmisch und fest. Dem Geruch nach zu urteilen, war es natürlich Isaac, doch warum tat er das?

"Ich bin so froh, dass du wohlauf bist. Ich hab mir Sorgen gemacht.", murmelte er. War er sich bewusst, dass ich nicht Allie war?

Als er sich schließlich von mir löste, schaute er mir tief in die Augen.

"Ich muss dich dann noch was fragen. Darf ich von dir ein T-Shirt und eine Hose ausleihen? Nicht für mich, sondern für Josh. Ich erkläre es dir wann anders aber seine Sachen kommen erst in ein paar Tagen und-"

"Klar. Kein Problem. Ich komme heute Abend zu dir rüber okay?", unterbrach er mich. Ich war zu überrumpelt, um etwas sagen zu können, also nickte ich nur. Er drückte mir nur noch schnell die Klamotten in die Hand, die er kurz rausgesucht hatte, und schloss seine Tür wieder, aber nicht, ohne mir noch kurz zu zu zwinkern.

Ich wartete und wartete. Isaac hatte keine Uhrzeit gesagt, wann er kommen wollte. Ich machte mich hier noch verrückt, wenn er nicht bald kam. Ich stand gerade auf, um mich abzulenken, da klopfte es an der Tür und ich machte sie mit klopfenden Herzen auf.

"Sorry, dass ich erst so spät komme. Allie war noch da. Sie ist heute zurück gekommen.", erklärte er und trat in das Zimmer.

"Kein Problem.", antwortete ich leicht niedergeschlagen. Allie war bei ihm und... Moment mal! Keine laute Musik, kein Gestöhne oder sonst was! Sie hatten kein Sex, aber was hatte dies zu bedeuten?

"Ich glaube du bist mir eine Erklärung schuldig. Wieso sollte ich deinem Menschenfreund meine Klamotten leihen?", fragte er nun ernst und setzte sich, wie ich, auf mein Bett.

"Ich denke, ich erzähl lieber die ganze Geschichte.", sagte ich schüchtern und fuhr mir mit der Hand durch meine Haare.

"Schieß los."

SchattengeflüsterWhere stories live. Discover now