Kapitel 43

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Noah pov.

Ich riss die Tür auf und Lucas stand vor mir.
Wir schauten uns eine Weile an und irgendwie war alles was ich ihm sagen wollte wie gelöscht. Aus heiterem Himmel überkommen mich auf einmal gefühlt hunderte Emotionen. Ich schaute ihm in die Augen und auf einmal fing ich an zu weinen. Einfach so.
Träne um Träne kullerten sie an meinen Wangen hinunter. Ich wusste nicht einmal genau warum. Normalerweise sehen mich Menschen selten weinen, denn bei vielen bedeuteten Tränen gleich Schwäche, und schwach, will ich vor anderen nicht wirken. Ich denke zwar nicht, dass Tränen eine Schwäche sind, aber eben genug andere.
Lucas schien mit der Situation ziemlich überfordert zu sein. Er schaute mich zunächst überrascht und dann verwirrt und möglicherweise sogar etwas ängstlich an. Ich kam mir jetzt schon dumm vor. Ich meine, ich wollte zu ihm um etwas mit ihm zu klären und auf jedenfall mit ihm zu reden und nicht vor ihm los zu heulen wie keine Ahnung was.

Ich drehte mich um und trotte zu meiner Tür zurück. Traurig weil er mir nicht hinterher lief, wütend weil ich kein Wort rausgebracht hatte und äußerst verwirrt darüber, dass ich heule. Ich weinte immernoch und konnte irgendwie nicht aufhören. Ich zog meine Nase hoch, öffnete meine Tür und gerade als ich eintreten wollte, wurde ich von hinten zärtlich gepackt und herumgedreht. Ein kleines Glücksgefühl zuckte durch meinen Körper, weil er mir doch hinterher gekommen ist.
Er schaute mich irgendwie liebevoll und zugleich ein wenig neckend an.
Ich schaute vermutlich echt seltsam aus. Verschmierte schminke, verquollene Augen und zur Krönung ein kleines lächeln im Gesicht. Er strich mir sanft die Tränen von den Wangen und schmunzelte ein wenig.
Was geht nur mit meinen Emotionen? Ich war ihm so nah wie selten und ich lehnte mich ganz vorsichtig an seine Brust. Ich wusste ja nicht wie er reagieren würde, also ging ich lieber mal auf Nummer sicher. Doch für ihn schien das kein Problem und er nahm mich einfach ganz fest in Arm. Und als ob er das ganze so arg genießen würde wie ich, neigte er seinen Kopf gegen meinen und stützte ihn an meiner Schulter ab.
Ich musste wieder anfangen leise zu weinen und er begann leicht meinen Rücken zu streicheln und wiegt sich sanft mit mir hin und her, wie man es bei kleinen Babys macht.
Ich war ihm dankbar, dass er nicht fragt wieso ich weine oder was los ist.

Abgesehen davon, dass ich ihm wahrscheinlich eh keine richtige antwort hätte geben können, wollte ich jetzt nicht reden.

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Wir gingen langsam auf mein Bett zu und ich legte mich unter die Bettdecke, die er angehoben hatte, nachdem er mich los gelassen hat. Er ging vom Bett weg : " Nein, bitte geh nicht." flehte ich traurig, da ich annahm, er wollte wieder gehen, doch er lächelte mich nur beruhigend an und zog die Vorhänge meiner Balkonfensterwand zu und kam im fast ganz dunklem zu mir rüber gelaufen. Er kuschelte sich hinter mich, legte einen Arm um mich, zog mich näher zu ihm hin und flüsterte mir ins Ohr: " Keine Angst, ich werde nicht mehr gehen."

Pov Lucas:

Ich bin glücklich.
Ja wirklich. In diesem Moment, kann ich voller überzeugung sagen, das ich glücklich bin.
Schon amüsant, dass wir im gleichen Moment reden wollten. Als sie angefangen hat zu weinen, sah sie so unglaublich zerbrechlich aus und man sah so gut wie nichts mehr von der coolen Noah.
Ich wusste nicht genau wie ich reagieren sollte. Ich will doch das es ihr gut geht, das sie glücklich ist und nicht das sie weint.
Sie so bedrückt und traurig zu sehen zerbrach mir ein Teil von meinem Herz und ich wollte sie einfach nur in den Arm nehmen. Ich fragte nicht warum sie weinte. Wenn sie soweit ist, wird sie es mir sicher erzählen.
Gerade liege ich mit ihr in den Armen auf ihrem Bett und sehe ihr beim schlafen zu. Es ist morgens und die Sonne geht langsam auf. Doch für nichts auf dieser Welt, würde ich sie jetzt aufwecken und den Moment ruinieren. Sie sieht so ungalublich friedlich und wunderschön aus. Ihre blonden langen Haare fielen ihr teilweise ins Gesicht und wurden beim ausatmen immer ein wenig weggepustet, bis ich sie ihr sanft aus dem Gesicht strich.
Ich will das dieser Moment nie aufhört er ist so perfekt.

Ich muss wieder eingenickt sein, denn als ich das nächste mal die Augen aufschlug schauten mich kristallklare blaue Augen an. Sie strahlten und ich konnte nicht wegschauen.
Ich hörte Noah lachen und sie schlug mir spielerisch auf die Schultern.
" Warum hast du mich nicht geweckt? Wir haben Schule und jetzt ist es schon 9 Uhr..." nuschelt sie in das Kissen und verdeckte damit ihr halbes Gesicht. Ganz unschuldig sah ich sie an und antwortete: " Oh das hab ich gar nicht bemerkt...."
"Ja ne ist klar" lachte sie.
"Du denkst also ich lüge?" Fragte ich gespielt schockiert.
"Ja das tust du doch auch."
"Wie kannst du so etwas von mir denken?" Brüllte ich galb warf mich auf sie und fing an sie zu kitzeln.
Sie wand sie wie ein Fisch an Land und lachte wie gestört.
"Hör auf.....bi-tte....bitte ...hör auf" japste sie die ganze Zeit.
Irgendwann hörte ich auf sie zu kietzeln und lehnte mich, mit den Händen jeweils links und rechts von ihrem Kopf, über sie. Sie schaute außer Atem zu mir auf und musste immernoch leicht lachen. Warum ist sie so wunderschön?
"Haha ehem Lucas...?" Prustete sie los. Ich wachte aus meiner Trance auf und bemerkt wieso sie jetzt nun noch mehr lachte. Scheiße.

Really a good Girl?Where stories live. Discover now