Put your motherfucking hands in the sky

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"Hattest du eine gute Fahrt, Kleine?", fragt meine Mutter.
"Ja Mama. Ich bin gut durch gekommen.", antworte ich lächelnd.
"Komm jetzt! Gleich fangen wir an unsere Neuigkeiten zu erzählen. Willst du ein Glas Sekt?", meint Mama.
"Ja gerne.", antworte ich.
Es ist bei uns Tradition, dass wir uns jedes Jahr einen Tag vor dem Todestag meines Vaters treffen und die Neuigkeiten, die wir über das Jahr gesammelt haben, austauschen.
"Kommst du jetzt Julia?", reißt meine Cousine Franziska mich aus den Gedanken. Ich folge ihr ins Wohnzimmer und begrüße alle.
Bei der Neuigkeitenrunde erfahre ich, dass Franzi einen neuen Job hat, Kai und Katharina erwarten ein Kind und heiraten demnächst. Alle freuen sich, als ich erzähle, dass ich wieder hier her ziehe. Es ist alles in allem ein ziemlich gelungener Abend. Wir Frauen haben 2 Sektflaschen leer. Außer Katharina, die nichts trinkt. Kann man auch verstehen.
Um 23 Uhr gehe ich ins Bett.

"Wir müssen in die Kirche. Steh auf. Du kommst mit.", werde ich von Franziska geweckt.
"Ach komm schon! Ich will nicht in die Kirche! Es ist erst neun Uhr!", nörgle ich. Ich stehe doch langsam auf und sammle meine Sachen zusammen um duschen zu gehen. Nach der Dusche föhne ich meine Haare und Flechte mir die Haare über die Schulter. Ich könnte mal wieder eine Farbe rein machen. Ich habe im Moment schlichte schwarze Haare. Vielleicht könnte ich die Spitzen Blau machen. Aufjedenfall ziehe ich mich an. Eine schwarze Skinny-Jeans, ein schwarzes Top und meinen EC Pulli mit dem umgedrehten Kreuz drauf. Es ist nichtmal meiner. Er gehört meinem Bruder André, aber er ist ihm zu klein geworden. Trotzdem ist er mir um Längen zu groß. Zufrieden mit mir trete ich aus dem Badezimmer in das Esszimmer. Meine Mutter sieht mich böse an, wegen meinem Pullover. Sie belässt es aber dabei.
Ungefähr eine Stunde später sitzen wir alle brav nebeneinander in der Kirche.
Ich werde von vielen Leuten schräg angeschaut aber ich ignoriere sie, so wie ich es immer tue.
Ich höre die Klingel, die die Messdiener beim reingehen Schellen und stehe genervt auf. Ich schalte für die nächste viertel Stunde ab. Es ist grade alles ruhig und plötzlich höre ich wie ein Handy ganz in meiner Nähe anfängt Crystals zu spielen. Ich brauche kurz Zeit um zu realisieren, dass es mein Handy ist. Erschrocken fange ich an zu suchen und finde es letztendlich. Ich höre noch: "Put your motherfucking hands in the Sky!" Und gehe dann ran. Ich laufe dabei zum Ausgang um den wütenden Blicken, der alten Menschen zu entfliehen.
Am Telefon ist meine Beste Freundin Alexa.
(Alexa=A, Ich=J)

A: Hey Süße, hab gehört du bist back in Town!!
J: Ja, ich bin gestern angekommen und ziehe dann in zwei Wochen endgültig hier hin.
A: Wir müssen uns in den nächsten Tagen unbedingt mal treffen. Ich hab dir was zu erzählen.
J: Und was ist es?
A: Sag ich nicht, das wirst du bald genug erfahren.
J: Ach komm schon. Du weißt, dass ich es hasse, wenn mir jemand etwas verheimlicht.
A: Ja, ich weiß. Deswegen mach ich es ja. Komm einfach in den nächsten Tagen vorbei. Bye!
J: Bye

Have you seen the girl that rocks to the beat?Where stories live. Discover now