Say it ain't so, I will not go

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Musste er unbedingt jetzt auftauchen? Soviel zu meinem Vorsatz mich von ihm fernzuhalten. Ich hatte grade richtig viel Spaß hier und jetzt wusste ich nicht, was ich tun sollte. Kevin hatte mich immer noch nicht bemerkt und unterhielt sich weiterhin mit Sushi. Nach einiger Zeit, in der ich nur verunsichert durch die Gegend gestarrt habe, sah Kevin genau in meine Richtung. Auch er stockte kurz in seinem Satz und entschuldigte sich kurz auf die Toilette. Auch Sushi verabschiedete sich, da er tanzen wollte, aber ich blieb lieber sitzen und bestellte mir noch einen Drink. Also saß ich da, komplett alleine an einem Tisch in einem Club. Der Club war gut besucht und ich fühlte mich irgendwie allein. Ich spielte mit dem Gedanken einfach nach Hause zu gehen, doch dieser Gedankengang wurde direkt unterbrochen, als Kevin zurück zu unserem Tisch kam und sich diesmal neben mich setzte, anstatt gegenüber von mir.

,,Kommst du kurz mit raus?", fragte er mich und sah mich dabei bittend an. Ich nickte verunsichert und folgte ihm zum Ausgang. Sofort wurde es leiser, als wir an die frische Luft traten. Es war irgendwie beruhigend hier. Es waren kaum Leute draußen, da es doch schon etwas kälter draußen wird. Nur ein paar Kerle unterhielten sich ein paar Meter weiter leise beim rauchen. Auch ich kramte in meiner Tasche und fing an mir eine Zigarette zu drehen. Es war eine doofe Angewohnheit, doch immer wenn ich gestresst war rauchte ich. Kevin schwieg eine Weile und auch ich zog nur an meiner Kippe und starrte Löcher in die Luft.

,,Ich bereue es nicht.", hörte ich leise neben mir. Er bereute es nicht. Das war gut, oder? Oder auch nicht? ,,Ich wünschte nur ich würde dich besser kennen.", kam es wieder von links. Ich zog ein letztes mal und schnippte die Kippe weg. Ich drehte mich zu ihm und sah ihn an. Auch er sah mich an und schien tief in Gedanken zu sein. ,,Das wünschte ich auch.", bekam ich irgendwann über die Lippen. Die frische Luft schien den Alkohol aus meinem Körper zu drängen um Platz für sich zu machen. Ich fühlte mich auf einmal wieder komplett nüchtern und doch so frei, wie noch nie. ,,Weißt du, ich bin nicht der Typ für so etwas. Ich war noch nie vorher in so einer Situation. Keine Ahnung, wie man sich jetzt verhält...", ich lachte rau auf. ,,Ich war einfach nur sehr betrunken und ich kann mich ehrlich gesagt nicht einmal mehr erinnern. Warum rechtfertige ich mich grade überhaupt?" Mir wurde mit einem Mal sehr kalt. Ich hatte keine Jacke mitgenommen. ,,Du weißt nichts mehr? Oh... Ich weiß noch ein wenig, aber es wäre jetzt glaube ich unpassend, dir zu erzählen, was passiert ist...", auch er musste kurz lachen. ,,Ist dir kalt? Du zitterst." Er zog seine Jacke aus und legte sie mir um die Schultern. Nun stand er mit T-shirt und einem karierten Hemd vor mir. Seine Jacke roch nach ihm und ich schlang sie noch etwas fester um mich. Wir schwiegen wieder für eine Weile, aber es war keine unangenehme Stille mehr. Nach einiger Zeit verfielen wir in ein leichtes plaudern und daraus wurden Witze und später auch Diskussionen über Musik, das Leben und die Welt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 15, 2018 ⏰

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