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Eine sanfte Stimme holte mich urplötzlich zurück in die Realität , durch ein leise aber trotzdem energischen ,, heey , wir müssen reden !"
Als ich erst etwas blinzelte um meinen Besucher auch erkenne zu können , sah ich wer vor mir im gras Kniete. Es war kein andere als Paul selbst , mit dem ich mich eine gute Stunde vorher im Streit getrennt hatte. Es schien ihm zwar schwer zu fallen , trotzdem legte er mir eine Hand auf die Schulter und erklärte seinen auftreten ,, ich wollte mich für vorhin entschuldigen .... Für mich ist das nicht gerade ein leichtes Thema und erzählt habe ich es ebenfalls noch niemanden so wirklich "
Er stockte und gab mir kurz Zeit mit den Gedanken seinem Satz zu folgen.
Als ich dann ein leises ,, ist schon gut "
Nuschelte und dabei vielversprechend nickte schien für ihn eine Barriere zu zerbrechen den er begann mir ein für ihn nicht gerade leichtes Thema anzuvertrauen, nachdem er nochmal tief Luft geholt hatte ohne weitere über sein Vorhaben nachzudenken begann er
,, also , du solltest wissen das ich früher schon immer begeistert von Pferden gewesen war und schnell mein Interesse im Springreiten fand , für mich hatte es immer etwas von fliegen. Früher stand ich nach der Arbeit immer am Außenplatz und bewunderte den verflochtenen Tanz zwischen Pferd und Reiter , wie sie fast Schwerelos über die hohen Hindernisse hinweg setzten. Irgendwann bekam ich von meinem Vater mein erstes Pferd , und meine Mutter hatte schnell begriffen das es für uns nur das Springreiten gab. Also bekam ich die Erlaubnis unter der Aufsicht meines Vater auf dem Platzt springen zu gehen. Du musst wissen, meine Mutter war eine Legende in der Gesichte des Springreiten , sie war nicht nur mehrfache Landesmeisterin , nein ... Sondern auch schon an der Spitze der Weltmeisterschaften. Sie war damals mein größtes Vorbild , ich weiß noch wenn ich sie auf Turniere begleitet hatte durfte ich auf ihrem absoluten Traum von Pferd eine Runde Schritt gehen....
immer hatte ich mir gewünscht mal so springen zu können wie sie. Naja , da das Springen eh in der Familie lag merkte auch bald mein Vater das ich ein außergewöhnliches Talent zeigte und schon in Jungen Jahren begann auf meiner ersten Turniere zu gehen.
Ich weiß noch anfangs hatte ich ein kleines bokisches Pony was immer viel lieber die Blumen an den Hindernissen aufgegessen hätte als sie zu über springen. Jedenfalls bekam ich danach mein eigenes spring Pferd, eine wunderschöne dunkel schwarze Stute ....
Sofort war zwischen uns viel mehr als eine normale Reiter - Pferd Beziehung, zwischen uns war ein unglaublich starkes Band aufgebaut auf Vertrauen und Respekt. Für uns war reiten wie ein Tanz , Springen wie Fliegen und Zeit gemeinsam Verbringen , wie ein Stück vom Himmel. Ich weiß noch wie stolz meine Eltern darauf gewesen waren das ich so was nie für einen Sieg aufs Spiel gesetzt hätte. Vor fast einem Jahr hatte es meine Mutter tatsächlich schon wider bis in die Meisterschaften geschafft ,als es passierte ...
Wir waren dort auf dem entscheidenden Turnier , es war das letzte verdammte Hindernis , wie oft sie es geübt hatte , wie oft sie es schon fehlerfrei über sprungen war. Und trotzdem lief etwas schief , sie stützte voran in das Hindernisse hinein und wurde unter dem Stangen und ihrem Pferd begraben. Ich erinnere mich noch zu gut in welche Starre mein Vater verfiel bis er dann völlig Kopflos auf den Platzt gestürmt war. Sie konnten meine Mutter nicht rechtzeitig befreien , der einzige der über lebte war ihr Pferd. Für mich war er ein Teil von wunderbaren Erinnerungen. Doch mein Vater sah das anders , er machte das Pferd für den Tod meiner Mutter verantwortlich. Komplett dem Wahnsinn und der Trauer verfallen verbot er mir das Springen und verkaufte nicht nur das Pferd meiner Mutter , auch das meine. Für mich brach eine Welt zusammen und ich fühlte mich als hätte ich nicht nur meine Mutter , auch mein Pferd an den Tod verloren. Er lies mir so nichts mehr womit ich all den Schmerz verarbeiten konnte und ich entwickelte einfach nur noch einen solchen Hass , der von Tag zu Tag in mir wuchs , und ich begann mich vor alles und jedem zu verschleißen. Und auch ich und mein Vater , haben nie wider ein Wort darüber verloren. "

Es herrschte eine lange Stille, seine Geschichte hatte mich tief getroffen und mein Herz berührt. Mit so etwas hatte ich ganz und gar nicht gerechnet. Ich hätte mir nicht vorstellen können das dieser sonst immer so fröhliche Junge so eine schlimme Vergangenheit hinter sich hatte. Anstatt irgendetwas dazu zu sagen , nahm ich ihn einfach nur ganz Feste in den Arm und spürte wie er sich traurige an mich klammerte. Ich hörte wie er schluchzte und meine Hand strich beruhigend über seine Rücken während er dem ganzen angestauten Schmerz sowie Hass Luft machte und begann zu weinen. Es waren Ausschließlich bittere Tränen des Schmerzes die schon so lange in ihm schlummerten ohne jemals wirklich beachtet zu werden , ein ständiges Unterdrücken jeglicher Gefühle , jeglichen Schmerzen , jeglicher Angst und vor allem die Sehnsucht nach Verständnis.

So :) ich hab es tatsächlich geschafft mal wider ein Kapitel zu schreiben , und diesmal sogar ein extra langes nur für euch. Es tut mir wirklich leid das ihr so lange warten musstet, aber die Schule ist momentan total stressig und dazu noch alles andere als einfach :/
Naja, auf jeden Fall hoffe ich sehr das euch das Kapitel gefallen hat und wie immer freue ich mich über ein Sternchen und ein Komi ❤✌

LG eure nessi

Chester new ChampionWhere stories live. Discover now