Street Art

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Genre: Jugendliteratur (Romantik)

Einige Leute würden Mason sicher als Bad Boy bezeichnen, andere ihn vielleicht als Verbrecher, doch er selbst sah sich als Künstler. Seine Kunst war Graffiti, auch wenn er dadurch oft mit dem Gesetz in Konflikt gerät. Über die Dächer der Stadt konnte ihm bisher kein Cop folgen.
Und er würde auch niemals damit aufhören, denn das Sprayen war der einzige Weg für ihn seine Gefühle und Gedanken auszudrücken.
Unter Freunden oder eigentlich nur Leuten, die mit ihm abhingen und sich selbst als Freunde bezeichneten, setzte er seine coole, undurchdringliche Fassade auf. Und im Gegensatz zu den anderen zog er eher selten in einer Gruppe los, wenn er Sprayen wollte, nein, er war immer allein unterwegs.
Sein einziger richtiger Freund war der Breakdance-Tänzer Joey, der genau wie Mason, seine Kunst auf der Straße auslebte. Außerdem war er entgegen des Eindrucks, den man von ihm bekam, während er tanzte, eher schüchtern. Er redete zwar nicht gerade wenig, aber das meiste davon war sowieso eher verrücktes Zeug, dass allerdings nie belanglos war.
Vor allem aber interessierten Mädchen gegenüber zeigte Mason sich abweisend, sie gingen ihm alle auf die Nerven, mit ihrem schrillen Gekicher, dem ständigen Getratsche und ihren jämmerlichen Versuchen, ihn zu beeindrucken. Er wusste, wie seine Traumfrau aussähe, und dass so eine Frau -wenn überhaupt- am anderen Ende der Welt leben würde.
Doch dann traf er auf Lynn, die mit ihm mithalten konnte. Sie war taff, nicht zu albern und erschuf großartige Werke aus ein paar Graffiti-Dosen, sie machte Parcour, redete nicht um den heißen Brei herum und lief mit ihm gemeinsam über die Dächer davon, aber konnte er sich in die perfekte Frau, die er sich immer gewünscht hatte, wirklich verlieben?
Und dann wäre da noch die junge Kunstkritikerin Miranda Payne, die anfing sich mit seinen Werken zu beschäftigen und seinen Stil in der Öffentlichkeit zu kritisieren. In seinem Stolz verletzt besucht Mason unerkannt eine Kunstausstellung, um diese vorlaute Frau zu treffen. Doch aus für ihn unerfindlichen Gründen hatte die elegante Miranda, die ihn so unverfroren herausgefordert hatte, einen gewissen Reiz für ihn. Und sie war die erste, die sich darauf verstand seine Kunstwerke richtig zu interpretieren, und ihn somit auf eine verwirrende Art und Weise verstand.
Doch natürlich hatte sie keine Ahnung, dass er der Graffiti-Künstler "Ace" war. Oder etwa doch?
Außerdem würden die beiden überhaupt nicht zusammen passen, weder er in ihre Welt voller Champagner-Gläser und abstrakter Kunst, die kein Mensch verstand, noch sie in seine Welt auf dem Asphalt der Straßen und den Polizeisirenen hinter einem.

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