Wenn wir uns wiedersehen

119 7 2
                                    

Genre: Romantik, Fantasy
Der Titel ist komisch, ich weiß, und vor allem passt er nur mäßig zur Idee, aber was besseres, das nicht vollkommen klischeebehaftet ist, ist mir nicht eingefallen.

Egal ob Helena und Paris, Kleopatra und Markus Antonius, Romeo und Julia, es gibt viele bekannte Paare, deren Liebe ein tragisches Ende nahm.
Was wäre, wenn all diese verlorenen Liebenden, all diese erloschenen Leben immer die selben zwei Personen gewesen wären. Zwei uralte, unsterbliche Seele, dazu verdammt in jedem neuen Leben einander erst zu vergessen, dann wiederzufinden, sich ineinander zu verlieben und zuletzt auf ein neues zu verlieren.
In der Gegenwart sind diese beiden Seelen Holly und Taylor, doch entgegen jedem vorherigen Augenblick, in dem sie sich das erste Mal sahen, fühlt Holly keinerlei Verbindung zu ihrem Seelenverwandten, sondern nur den unbändigen Drang ihn zu töten und springt ihm beim ersten Treffen direkt an die Gurgel.
Somit sind auch jegliche Gefühle in Taylor, die vielleicht wieder erwacht waren, vernichtet worden. Für ihn ist Holly nur noch das wahnsinnige Mädchen, das ihn fast erwürgt hätte.
Da die beiden sich jeden Tag sehen (in der Arbeit, Uni, Schule), muss Holly hart kämpfen, um den Zwang Taylor ermorden zu wollen unterdrücken, so schwer es auch fällt, und gleichzeitig versucht sie auch zu verstehen, weshalb sie einen Jungen, den sie kaum kennt, so abgrundtief hasst.
Bis ihr dann irgendwann auffällt, dass sie ihn nicht hasst, nur töten will sie ihn. Auch kommen mit jedem Mal, bei dem sie Taylor begegnet, merkwürdige Bilder in ihrem Kopf zusammen, die langsam eine Geschichte bilden. Die Geschichte von zwei Liebenden im Laufe der Zeit.
Davon ist sie natürlich erst einmal verwirrt, aber langsam merkt sie, dass das nicht nur Visionen sind. Nein, sie fühlt, was dort passiert war, sie weiß, was die Person tun wird, sie kennt das alles, und so merkt sie, dass das ihre eigenen Erinnerungen sind.
Das will sie natürlich zuerst nicht wahr haben und kann es nicht verstehen, aber (sie ist ja ein schlaues Mädchen) langsam erkennt sie das Muster, ihrer tragischen Vergangenheit und dass wohl Taylor in diesem Leben ihr Liebster sein muss. Auch wenn sie sich nicht vorstellen kann, wie sie sich in diesen ihr fast Fremden, der sie zudem noch äußerst unheimlich findet, verlieben soll, und auch ihre Mordlust ist dadurch immer noch nicht geklärt oder gar weg.
Aber langsam kommen dann auch die Erinnerungen aus ihrem allerletzten, früherem Leben zurück. Dort hatte sie sich nämlich auch vor ihrem Gefährten an ihre ganze Vergangenheit erinnert, war dieses Mal jedoch nicht gewillt, dem Schicksal seinen Lauf zu lassen und hat deshalb einen Deal mit eben jenem (dem Schicksal) ausgehandelt. Dieses eine Leben dürften die beiden glücklich zusammen leben bis an ein natürliches Ende und im nächsten würde sie dafür ihren Liebsten töten müssen.
Hollys früheres Ich war auf den Handel eingegangen, wenn es auch etwas selbstsüchtig war, schließlich zwang sie ihr nachfolgendes Ich damit zum Mord an dem Menschen, der ihr am wichtigsten war. Doch ihr vergangenes Ich lebte im Moment und war der Meinung ein glückliches Leben würde alles Leiden, das sie irgendwann einmal ertragen mussten wert.
Außerdem ging sie davon aus, dass sie ihren Seelenverwandten schon töten würde, bevor sie überhaupt Gefühle für ihn entwickeln kann.
Im Jetzt versucht Holly sich Taylor anzunähern, was jedoch gar nicht so leicht ist, denn wie sich herausstellt lässt eine einfache Entschuldigung jemand anderen nicht einfach so über einen völlig unbegründeten Mordversuch hinwegsehen.
Dennoch schafft sie es, seine Freundschaft zu gewinnen, allerdings scheint er noch nichts von dem Geist ihrer Jahrtausende langen Liebesbeziehung zu spüren, was alles ein wenig merkwürdig für Holly macht, vor allem weil sie im Gegensatz zu ihm, sich trotz ihres Wunsches ihn zu töten, sich langsam in ihn verliebt.
Was natürlich den Mord, den sie an ihm begehen soll, nicht leichter macht. Und vor allem scheint dieser Mord unumgänglich, denn es stellt sich heraus, dass, sollte Holly den Deal nicht einhalten, Taylors (irgendwann natürlich eintretender) Tod in diesem Leben dann endgültig wäre. Das würde heißen keine weiteren Wiedergeburten. Holly allerdings wäre immer noch unsterblich und auf Ewigkeiten dazu verbannt, jedes Leben eine Liebe zu suchen, die niemals auftauchen würde.

So, hier eine wunderbare Idee für alle unsterbliche-Liebe-Schnulz-Fans.
Falls ihr noch eine große Portion Tragik oben drauf wollt, ich empfehle euch ein Ende, bei dem die beiden sich dann verlieben und auch Taylor sich wieder erinnert (er weiß aber dennoch nichts von dem Deal, die frühere Holly hatte auch sein früheres Ich nie eingeweiht, am besten durfte sie das einfach auch gar nicht).
Und diese Liebe ist riesig und alles verzehren und Holly muss sich dann entscheiden, ob sie ihren Liebsten umbringt oder für immer auf ihre große Liebe verzichtet.
Dann entscheidet sie sich selbstsüchtig und tötet ihn und aus Verzweiflung, weil sie nicht mit der Schuld und ohne Taylor leben kann, begeht sie danach Selbstmord.
Damit würde sich dieses Leben eben in alle früheren tragischen Leben einreihen.
Nach diesem dramatischen Ende würde sich eine Fortsetzung anbieten über ihr nächstes Leben und diesmal erinnert sich Taylor zuerst, aber nicht nur an ihre Liebe, sondern auch vor allem daran, dass Holly ihn umgebracht hat und seine Mörderin ist. Eine Tatsache, die er ihr gewiss nicht so einfach verzeihen kann. Und so muss sie ihn eben wieder für sich gewinnen, falls sie denn überhaupt mit dieser Schuld leben kann, sobald sie selbst sich wieder erinnert.
Und falls ihr tatsächlich eine Fortsetzung machen wollt, diese aber nicht irgendwie in der Zukunft spielen lassen wollt (denn nehmen wir mal an, dass die Handlung des ersten Teiles in diesem Jahr spielt und sie deshalb dieses Jahr auch sterben, dann (selbst wenn sie direkt danach wieder geboren werden), vergehen, bis sie sich wieder richtig verlieben können, gut zwei Jahrzehnte und in 20 Jahren kann sich die Welt schon drastisch verändern), dann kann der erste Teil auch einfach irgendwann im 20. Jahrhundert stattfinden (tut Harry Potter ja zum Beispiel auch, was aber keineswegs stört).

So viel zur Tragödie. Aber man kann alles natürlich auch irgendwie gut ausgehen lassen, zum Beispiel indem Holly einen Ausweg findet oder Liebe natürlich immer siegt, sie könnte von mir aus auch einen neuen Handel eingehen und die Unsterblichkeit ihrer beider Seelen opfern, wenn sie jetzt noch einmal ein normales Leben leben führen dürfen.
Oder man macht, dass sie zwar zeitweise zusammen kommen, aber sich am Ende wieder trennen, von mir aus jemand anderen finden, da ihre Liebe durch ihre tragischen Schicksale schon immer mit etwas Negativem behaftet war, ein ewiger Kreislauf, und nur so können sie dem letzen Endes entkommen.
Was weiß ich. Seid kreativ!

All You Can Write - Ideen für alleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt