Nur ein Kuss ~ boyxboy

Kapitel 21

Tegan erwiederte darauf erstmal nichts. Was sollte man dazu auch sagen? Nick wusste ja selbst nicht, was er davon halten sollte. Er spürte jedoch Tegan's Hand, die ihm beruhigend über die Schulter strich.

"Ich brauch dein Mitleid nicht." sagte er sauer und schob die Hand wieder weg. Bemitleiden konnte er sich auch selber. "Vielleicht hast du nur etwas falsch verstanden. Wie kommst du überhaupt darauf?"

Nick drehte sich auf den Rücken, die Hände auf dem Bauch verschränkt. Das Ty ihn nicht glaubte, war das Letzte, was er jetzt noch brauchen könnte. Also erzählte er, was vorgefallen war.

"Und was willst du jetzt machen?" Tegan lag neben ihm, denn Kopf auf der Hand abgestützt und schaute ihn an. "Wie meinst du das?" fragte Nick nach. Was sollte er denn bitte machen?

"Willst du einfach so tun, als wüsstest du nichts davon?" Vorwurfsvoll zog er eine Augenbraue nach oben. "Denn ich glaube, dass du das nicht schaffst." Frustriert stöhnte Nick auf und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht.

Über all diese Sachen hatte er noch nicht mal nachgedacht, wie sollte er da eine Antwort auf die Fragen haben. "Lass uns einfach über was anderes reden, ok? Lenk mich bitte ab." Damit schob er den Gedanken an seinen untreuen Vater, in eine Ecke seines Kopfes in die er auch den Wunsch, Tegan zu küssen, verpackt hatte.

"Da hätte ich ein paar gute Idee." bemerkte Ty mit einem Augenbrauen wackeln, da er sich entscheid das Gespräch auf eine weniger ernste Ebene zu verlagern. Nick war das nur recht und er stieg darauf ein.

"Und welche?" Insgeheim wartete er nur darauf, dass Tegan etwas tat. Er wollte nicht den ersten Schritt machen, denn was, wenn Tegan das gar nicht wollte? Dann würde er sich komplett blamieren. Darauf konnte er verzichten.

"Soll ich's dir zeigen?" fragte Tegan mit einem Grinsen. Nick lag nur da, immer noch auf den Rücken gedreht und fühlte sich plötzlich ganz klein. Sein Bauch kribbelte wie verrückt vor Aufregung.

Sollte er ja sagen? Aber was, wenn Tegan es nicht ernst meinte und sich dann über ihn lustig macht. Andererseits musste er die Spannung, die gerade zwischen ihnen herrschte, doch auch spüren, oder?

"Tegan es gibt Essen!" drang eine Frauenstimme an sein Ohr. Essen? Wirklich? Das war das Letzte was er jetzt machen wollte. Er wollte wissen, was Tegan getan hätte. Dieser stand jedoch auf und hielt ihm die Hand hin. Wiederwillig griff er sie und ließ sich hochziehen.

"Ich hab eigentlich keinen Hunger." versuchte er, der Situation doch noch zu entkommen. Ein heiles Familienessen war nicht gerade, worauf er jetzt Lust hatte. "Wir können uns auch was mit hoch nehmen, wenn du willst." Dankbar lächelte er Tegan an und lief dann aus dessen Zimmer.

Erschrocken sprang er auf, als er einen Schlag auf seinen Arsch spürte. Sofort drehte er sich zu Ty um, der nur verteidigend die Hände hoch hielt. "Ich konnte nicht anders. Es war praktisch eine Einladung." Das verschmitzte Grinsen auf seinem Gesicht kannte Nick noch nicht, aber es gefiel ihm.

Als Reaktion auf Tegans Tat, boxte er ihm gegen die Schulter, auch wenn er nicht leugnen konnte, dass es ihm irgendwie gefallen hatte. Was war nur mit ihm los verdammt? Er könnte schreien. Das ist doch nicht normal!

Tegan lief an ihm vorbei in die Küche und Nick beeilte sich hinterherzukommen, damit er nicht alleine rein gehen musste. "Wir nehmen uns was mit hoch." kündigte Ty an und nahm Teller, sowie Besteck aus den Fächern und tat ihnen beiden anschließend Bratkartoffeln drauf.

"Wir haben noch Fisch da, falls du welchen isst." sprach Tegan's Mutter Nick an. "Ähm nein danke. Und ich bin Nick. Freut mich sie kennen zu lernen." Damit reichte er ihr die Hand, die sie ergriff und sich ebenfalls vorstellte.

"Siehst du Mum; ich bin nicht der Einzige." sagte Tegan mir triumphierenden Grinsen. Sein Vater verdrehte nur die Augen und seine Mutter belächelte das Ganze. "Vegetarier." erklärte er in einem Wort.

Nick wunderte sich, warum er davon nichts wusste. Aber es gab sicherlich noch viel mehr über Tegan zu wissen. Mit einem gezwungen Lächeln an Ty's Eltern gingen sie zurück nach oben.

"Warum hast du mir das nicht erzählt?" wollte Nick wissen. Sie saßen mir ihrem Essen auf dem Sofa und es schmeckte wirklich gut. Gab es in dieser Familie denn niemand der genauso unfähig war, sich Essen zu machen, wie er?

"Du hast nicht gefragt." kam die Antwort, begleitet von einem Schulterzucken. "Na gut, dann frag ich jetzt. Hast du Geschwister?" Nick wollte etwas über ihn herausfinden und das tat er jetzt auch. Egal, ob es vielleicht nervig war.

"Nein, aber eine Couisine, Sam. Sie ist wie eine Schwester für mich." Er erinnerte sich. Das war bestimmt das blonde Mädchen. "Geburtstag?" stellte Nick die nächste Frage. "24. Januar. Du?"

"4. November." Tegan verschluckte sich an seinen Bratkartoffeln und hustete daraufhin. "Du hast morgen Geburtstag und das sagst du nicht?" Nick lächelte entschuldigend und schaute in Tegans leicht entsetztes Gesicht.

"Ich bin nicht so der Geburtstagstyp. Ist ja schließlich nicht mein Verdienst, dass ich auf der Welt bin. Außerdem hab ich dieses Jahr auch nicht so viel Lust darauf." Meistens vergaß er seinen Geburtstag einfach, dass war ihm schon zu genüge passiert. Deswegen hatte er Tegan auch nichts gesagt und auch, weil es nicht so wichtig war.

Außerdem wollte er nicht, dass Tegan dachte, er würde ein Geschenk von ihn erwarten. Was er nicht tat. Die Teller der beiden waren mittlerweile leer und die Fragen gingen ihnen auch langsam aus.

"Was jetzt?" Nick stand vom Sofa auf und streckte sich ausgiebig. "YouTube?" schlug Ty vor. Nick stimmte zu und sie machten es sich auf dem Bett gemütlich. Ty lag auf dem Rücken, einen Arm unter dem Kopf und den Laptop auf seinem Schoß.

Nick hingegen hatte sich auf die Seite gedreht und den Kopf unsicher auf Tegan's anderem Arm abgelegt. Anscheinend war es ok so, denn keiner bewegte sich mehr. Für die nächsten Stunden schauten sie irgendwelche Videos.

An sich wirklich ein schöner Abend. Vor allem, da er durch Tegan gewärmt wurde. Und wie sie so da lagen, überkam ihn die Müdigkeit und er schlief ein.