Von Verstecken und Feuerwerk der Gefühle

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Roxy

Ich räumte gerade ein Regal ein, als mir jemand auf die Schulter tippte.  Ich erschrak so fürchterlich, dass ich herumwirbelte um denjenigen zu Schnecke zu machen.

Vor mir stand ein in dunkle Kleidung gehüllte Gestalt mit Sonnenbrille, ich dachte schon es wäre ein Anexi als die Gestalt sagte: "Bitte schliess den Laden ab, Roxanne. Ich werde von Fans verfolgt und ich brauche eine Pause."

Ich erkannte seine Stimme sofort, so oft hatte ich in letzter Zeit diese Stimmer vernommen wenn im Radio Werbung lief und so oft hatte ich das Radio in die Luft gesprengt. Danach hatte ich versucht den Klos im Hals hinunterzuschlucken, doch es hatte nicht geklappt. Immer hatte ich die brennenden Tränen in den Augen ignoriert.

Ich griff nach dem General Schlüssel auf der Verkaufstheke, scheuchte die einzelnen Schüler aus  dem Laden und hängte das "Geschlossen" Schild an die Tür. An die ein Haufen kreischender Mädchen schlug. Ich drehte den Schlüssel im Schloss und blickte Albus ins Gesicht.

Ich hatte Angst gehabt sein Gesicht zu vergessen, doch wie konnte ich dies wenn ich auf dem Weg in die Arbeit sein Gesicht auf den Plakaten der Winkelgasse sah?

"Roxy. Danke" sagte er schlicht, beim Klang seiner Stimme stürzte meine Schutzmauer in sich zusammen, alle Emotionen der letzten Monate, Wochen, Tage, Stunden , Minuten und Sekunden brachen auf mich herein.

Mit Tränen in den Augen und einem Klagelaut rannte ich aus dem Raum, die Hände vor den Mund und die Augen gepresst.

Ron stand in der Tür und blickte mir verstört hinterher. "Was ist bloss los mit ihr? Rosie ist im Moment genauso komisch. Was ist das eigentlich für ein Krach da draussen? Ich sehe lieber mal nach." er sprach mit George der besorgt aussah.

Ich versteckte mich in einem Lagerraum, der vollgestopft mit Liebestränken war. Super, alles in meiner Umgebung deutete auf Liebe und Albus benahm sich seit unserem Kuss wie eine Dampfwalze.

"Der Kuss ist schon fast ein Jahr her, Roxanne. Es war eine Art "One Night Stand". Bilde dir darauf bloss nichts ein." Mein Innerer Ratgeber meldete  sich zu Wort, wie ich diese Unterlegenheit hasste!

"Warum hat ER mich dann geküsst und nicht umgekehrt?" fragte ich zurück. Ha! Jetzt war er sprachlos. 1.1.

Ich fasste mich wieder, an die Wand gelehnt stand ich da, ein Blick in den Spiegel genügte mir um zu merken, dass ich grauenvoll aussah.

Ich fasste mich und ging zu Albus der immer noch gleich dastand, bloss die Sonnenbrille hatte er abgenommen. Sodass ich einen Blick in seine grünen Augen werfen konnte, das Problem war meine Knie wurden so weich wie Pudding.

"Hi Albus." kiekste ich. "Genial, Roxanne, etwas besseres als "Hi" fällt dir also nicht ein?"  wieder mal mein unerwünschter Insasse. Seit dem Sommer liess er nicht mehr locker.

"Sei still!" zischte ich ihm in Gedanken zu, doch Albus Blick zu urteilen hatte ich es gerade laut gesagt. "Peinlicher geht's wohl nicht" wurde die nicht vorhandene Unterhaltung fortgesetzt.

"Ähm Roxy, ich rede doch gar nicht" meinte Albus.

"Oh, Entschuldigung ich war in Gedanken." sagte ich immer noch kieksend.

"Roxy ich brauche deine Hilfe, diese Fans glotzen immer noch durchs Schaufenster. Alle machen mir ständig Liebeserklärungen, könntest du vielleicht..."

Den Rest von seinem Geschwafel bekam ich nicht mehr mit, denn ich presste aus reiner Intuition meine Lippen auf seine.

Zu meiner Überraschung erwiderte er den Kuss.  Zuerst vorsichtig, dann leidenschaftlicher. Als ich meine Lippen leicht öffnete, gewährte ich seiner Zunge Einlass.

Ich schlag meine Arme um seinen Hals und er zog mich näher zu sich, dann seufzte er auf.

Mir wurde erst nach gefühlten 5 Stunden bewusst, dass ich nicht mit Albus zusammen war und wie beobachtet wurden. Ich riss mich von im los und starrte ihn ungläubig an. Dann fiel mein Blick aus dem Fenster, draussen stand Klimmkorn und ein Fotograf schoss wie wild ein Foto nach dem anderen. Ausserdem regnete es in Strömen.

Ich löste mich aus meiner Erstarrung und Wut kochte im mir hoch, über mich selbst. Ich würde morgen auf der Titelseite des Tagespropheten zu sehen sein und sämtlicher Klatschzeitungen.

Ich hatte gerade eben Albus geküsst, einen Prominenten und Mädchenschwarm. Halb Hogwarts würde mich hassen, halb Gryffindor, halb England.

Ich rannte heute zum zweiten Mal weg, diesmal vor Scham. Zum Hinterausgang, einfach nur weg von Albus.

Ich achtete nicht darauf, dass es regnete und meine Kleidung nass wurde. Ich rannte weiter durch die Kälte und die Nässe, achtete nicht wohin ich rannte. Schliesslich blieb ich in der Noktorengasse stehen, was ich nicht sofort bemerkte. Dort stand ich und schrie mir die Seele aus dem Leib, als die ganze Wut der Trauer platzgemacht hatte sah ich mich um.

Das Letzte was ich sah, bevor ich ohnmächtig wurde war das Gesicht von einer Schwarzhaarigen Gestalt, die sich über mich beugte und ich wusste, dass es nicht Albus war.



Die Potters und Co. und die Frage nach dem Ruhm (slow updates)Where stories live. Discover now