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POV Stegi:

Die Adresse ist nicht weit von dem Bahnhof entfernt. Ich laufe zügig dorthin. Es ist echt kalt, ich zittere am ganzen Körper. Aber das könnte auch an meiner Angst liegen. Was ist, wenn er ein Mörder ist? Alle Drogenjunkies aus Filmen haben schon jemanden umgebracht. Ich möchte noch nicht sterben! Ich habe noch mein ganzes Leben vor mir. Ich biege um die Ecke. Hier ist unser Treffpunkt. Es ist eine Gasse, wie aus einem Film. Man erkennt nur schwach seine eigene Hand vor dem Gesicht. Natürlich ist die Gasse auch eine Sackgasse, damit man nicht wegrennen kann. Es ist niemand hier und es ist toten Stille. Nach 5 Minuten ist immer noch niemand gekommen. Bin ich wirklich am richtigen Ort? Ja, bin ich. Vielleicht hat mich Marek ja nur verarscht. Unwahrscheinlich! Plötzlich biegt jemand um die Ecke.

Dieser jemand ist ganz in schwarz gekleidet und hat seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Ich kann nur braune Haare erkennen, die etwas unter der Kapuze vor lugen. Als er mich anblickt, stoppt er kurz. Er hat wahrscheinlich mit einem stärkeren, besser gebauten Mann gerechnet. "Hast du den Stoff?" Seine Stimme hört sich so an, als würde er sie verstellen. "J...Ja." sage ich leise. Meine Stimme zittert, genauso wie mein ganzer Körper. "Dann lass ihn rüberwachsen!" Ich gebe ihm das Tütchen. "Danke, aber ich habe kein Geld mit." WAS!? Marek hat mir gesagt, wenn ich nicht mit einer Stange Geld wieder komme, dann würde ich leiden müssen. "Sie müssen mir Geld geben!" meine Stimme bleibt zum Glück stark. "Wetten nicht." Mit diesen Worten dreht er sich um und will weg rennen, doch ich stelle mich vor ihn. Eigentlich eine sehr dumme Idee, denn er holt ein Messer raus. "Lass mich durch!" Eine sehr, sehr dumme Idee. Ich weiß nicht wieso, aber vor Marek habe ich mehr Angst, als vor dem Mann, der mich gerade mit einem Messer bedroht. "Nein!" woher ich den Mut habe, weiß ich nicht. Der Mann nimmt das Messer höher. "Das war ein Fehler!" Innerlich bereite ich mich vor, dass mir dieser Unbekannte in den Bauch sticht, aber er zieht mir das Messer 'nur' durchs Gesicht. Die Wunde brennt höllisch. Dann schupst er mich, sodass ich nach hinten falle. Der Mann rennt schnell weg.

Ich richte mich langsam auf. Mein Gesicht muss blutüberströmt sein, auf jeden Fall fühlt es sich so an. Scheiße, ich habe immer noch kein Geld bekommen. Marek wird mich umbringen! Und so viel eigenes Geld habe ich auch nicht, dass ich ihm etwas davon geben könnte. Ich gehe langsam zurück zum Waisenhaus. Die Wunde an meinem Gesicht spüre ich kaum, da mein Gesicht von der kälte fast taub ist. Als ich am Waisenhaus angekommen bin, sehe ich Marek noch nicht. Leise schleiche ich durch das Waisenhaus. Niemand ist wach. Naja, es ist ja auch schon halb 1. Vorsichtig drehe ich den Schlüssel in meinem Schloss. darauf bedacht niemanden aufzuwecken. Als ich meine Zimmertür öffne, stockt mir der Atem, Marek sitzt auf meinem Bett und schaut mich an.

Neues Leben:( ~StexpertWhere stories live. Discover now