Kapitel 05 ~ I'd never let my Team down

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Das goldene Licht senkte sich langsam über die Stadt und das Meer. Und ließ alles wie von einem geheimnisvollen Zauber umgeben erscheinen. Es war Donnerstag Abend und Willow saß gemeinsam mit ihrer besten Freundin Jenna im Garten. Sie lachten und scherzten wie seit Grundschultagen. Willow war froh, dass Jenna sie besuchte. Diese erste Woche war hart für sie gewesen, denn es war nicht ganz einfach, sich an der neuen Schule zurechtzufinden. An ihrer alten Schule gab es viele Jugendliche wie sie. Stumm oder gehörlos. Und für diejenigen, die ihre Sprache so gar nicht verstanden, hatte es immerhin Jenna gegeben. In all den Jahren hatte diese gelernt, den blonden Lockenkopf zu verstehen und konnte die Gebärdensprache beinahe ebenso gut wie das stumme Mädchen, sodass sie oft Dolmetscherin hatte spielen müssen. Jetzt, ohne ihre beste Freundin, musste Willow alleine klar kommen und das war nicht so einfach, wie sie es sich vorgestellt hatte, aber auch das würde sie hin kriegen. Im Leben schenkte einem niemand etwas und später im Berufsleben konnte sie sich auch nur auf sich selbst verlassen. Das war der Hauptgrund, weshalb sie die Schule gewechselt hatte.

Jenna hatte Willow ebenso vermisst, denn die gegenseitige Unterstützung fehlte nun auch ihr, aber jetzt, wo sie auf einer Decke in Willows Garten saßen, Jennas Rollstuhl einige Meter weit weg, ein wenig außer Sicht unter einem Baum, war es leicht, diese Probleme zu vergessen.

Es tat gut, sich einmal etwas normal zu fühlen und deshalb konnte Jenna Willows Entscheidung gut verstehen. Willow erzählte ihr gerade von Natalia und ihren bösen Blicken, als es an der Tür klingelte. Da ihre Eltern gerade ins Kino gefahren waren und Lenny ihr heute Mittag geschrieben hatte, dass er eventuell noch vorbeikommen würde, sprang sie auf, grinste Jenna nur leicht an und lief zur Tür, um sie zu öffnen. 

Wieder war sie einen Moment überrascht darüber, wer vor ihr stand, da Nick die letzten paar Tage nicht wirklich Zeit gehabt hatte, an dem Projekt zu arbeiten, aber dann straffte sie die Schultern und lächelte ihn an.

„Hey", meinte Nick leise.

Sie hob grüßend die Hand und bat ihn dann zögerlich herein. Jenna würde sicher nichts dagegen haben.

"Komm ich ungelegen?", fragte Nick und schob die Hände in die Hosentasche.

Sie schüttelte den Kopf, drehte sich um und führte ihn in den Garten. Der Versuch ihm zu erklären, dass sie Besuch hatte würde vermutlich länger dauern, als es ihm zu zeigen und als er ihr zögernd in den Garten folgte hob Jenna grüßend die Hand und lächelte breit.

Willow musterte Nick einen Moment und bedeutete ihm dann sich zu setzen, bevor sie hoch in ihr Zimmer lief um den Geschichtsordner zu holen und auf dem Weg zurück nach unten gleich ein Glas für Nick und eine Flasche Cola mitbrachte.

„Wie gesagt, wenn es dir grad nicht passt, kann ich auch wieder verschwinden", meinte Nick und sah Willow an, als sie zurückkam. „Ich will euch nicht stören".

Jenna schüttelte den Kopf: "Ach was, du störst nicht.", beschwichtigte sie mit freundlichem Lächeln.

Nick grinste leicht verhalten. "Na, okay wenn das so ist", murmelte er.

"Willow redet sowieso die ganze Zeit von eurer Schule," meinte sie grinsend, wofür das blonde Mädchen ihr leicht gegen die Schulter schlug. Sie hoffte nur, dass Jenna sich jetzt nicht verplapperte und irgendetwas über Nick von sich gab.

"Nettes Thema", meinte der Junge sarkastisch, während Jenna leicht grinste. Im Gegensatz zu Willow war sie nicht blond und blauäugig und ihre Haut war relativ gebräunt. Sie war ziemlich selbstbewusst, was die meisten Dinge anging, was allerdings auch darin resultierte, dass sie Willow manchmal wirklich nicht verstehen konnte.

  "Ja, wirklich. Scheinbar ist eure Schule echt super", sagte Jenna grinsend, wofür sie von Willow einen bösen Blick erntete und leicht auflachte. Willow verdrehte leicht die Augen. Es musste nicht sein, dass Jenna jetzt vor Nick ausbreitete, was sie über die MBS dachte. Besonders wenn dabei die Namen fielen, von denen sie ihr eben noch erzählt hatte.

Speechless ~ Ohne Worte (In Überarbeitung)Where stories live. Discover now