Kapitel 19 ~ You should be happy with the team that you have Nick

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Die weichen Sonnenstrahlen, die durch die hohen Fenster der Schulbibliothek fielen, ließen den Staub der vielen Bücher tanzen und glitzern wie kleine Lichter. Es war ein ziemlich hübscher Anblick, der von den drei Teenagern, die an einem der vielen Tische des Raumes saßen, nicht bemerkt wurden. Ihre ganze Konzentration richtete sich auf die Bücher, die vor ihnen lagen und die Aufgaben, die sie bearbeiteten. Die vielen Zahlen ließen keinen Platz in den Köpfen der beiden Blondinen, nicht genug jedenfalls, als dass sie auf ihre Umgebung geachtet hätten. Viel wichtiger waren ihnen die Rechnungen, die Nick ihnen sorgfältig und verständlich erklärte und sie versuchten ihm so gut sie konnten zu folgen. Willow hatte anfangs nicht damit gerechnet, dass Nick sein Angebot so ernst nahm und es vor allem auch so schnell umsetzten würde. Sie hatte nicht geglaubt, dass er ihr großartig helfen konnte, aber nun war sie erstaunt, wie viel besser sie es verstand, wenn er es erklärte. Jennifer ging es genauso und sie war froh für die Hilfe, denn sie hatte sie wirklich nötig. Sie verstand meist in etwa die Hälfte von dem, was der Mathelehrer an der Tafel zeigte und manchmal fragte sie sich, ob er sich die Zahlen und Rechnungen nicht einfach nur aus den Fingern zog, um sie alle zu verarschen. Aber bei Nick klangen die Erklärungen plötzlich so logisch, wie wenn man jemandem sagte, dass er atmen musste, um nicht zu ersticken. Ihre Laune hatte sich in den letzten zwanzig Minuten von halb verzweifelt zu einer Art Hochstimmung gesteigert und das zeigte sich in einem breiten Grinsen, das ihr auf dem Gesicht zu kleben schien.

Willow hörte Nick zwar zu und versuchte zu folgen, als er Jenny Mathe erklärte, allerdings bereitete ihr Spanisch erheblich mehr Probleme, weshalb sie schließlich Nick ihr Blatt gab, auf dem sie ein paar Sätze übersetzen sollte, damit er es kontrollieren konnte. Bei einigen der Sätze war sie sich wegen der grammatischen Struktur nicht wirklich sicher. Außer in Englisch war sie in keiner Sprache gut, was sich durch die fehlende Spracherfahrung und die Tatsache, dass es ihr absolut nichts nutzte, sie zu beherrschen, es sei denn, sie wollte sich einen Brieffreund in Spanien suchen, selbst erklärte.

Er schrieb ihr die richtigen Lösungen mit den Erklärungen auf, warum das so war. Aber wirklich konzentrieren konnte er sich nicht. Football - immer wieder drang der Sport in seine Gedanken ein.

Sie las sie sich durch und runzelte die Stirn, bevor sie sich ihr Buch heranzog und das, was Nick geschrieben hatte, mit dem Grammatikkapitel dort verglich. Nicks Erklärung war viel einleuchtender. Aber wie konnte man auch erwarten, dass jemand eine Erklärung verstand, wenn man sie erstens in besagter Sprache abdruckte, die der Buchbesitzer zu lernen versuchte und außerdem nur fremde Fachausdrücke und hyperkomplizierte Formulierungen benutzte? Sie schüttelte verständnislos den Kopf und ordnete das Blatt in ihrem Hefter ab, damit sie es wieder fand, sollte sie es noch einmal brauchen.

„Du kommst jetzt klar, Jen?", hakte Nick sicherheitshalber noch einmal nach und um seine Gedanken nicht schon wieder auf das bevorstehende Spiel zu lenken. Manche High School Footballspieler waren vor dem Spiel so nervös, das nicht wenige sich vorher erbrachen. Nick hatte sie eigentlich immer ausgelacht, aber gerade fühlte er sich ziemlich elend. Irgendetwas Anspannendes lag in der Luft, was allerdings nichts mit Football zutun hatte. Er war doch der mit allen Wassern gewaschene Runningback. Der, dessen Dad bereits in der NFL gespielt hatte und nun sein wirklich beachtliches Wissen als Coach weiter gab.

Sie las sich die Aufgabe noch einmal durch und nickte.

"Danke", murmelte sie und grinste ihn an. "Du hast unterrichten besser drauf als die, dies gelernt haben. Zumindest versteh ichs jetzt."

Sie fuhr sich durch die blonden Haare und lächelte ihm beruhigend zu. Irgendwie ahnte sie, dass er sich nicht gut fühlte und sie war intelligent genug um das mit dem Spiel am Abend in Verbindung zu bringen.

„Oh man", murrte er. „Vergleich mich bitte nicht mit denen!"

Ein amüsiertes Räuspern hinter Nick ließ Jenny aufsehen. Obwohl nicht sie gesprochen hatte, färbten sich ihre Wangen in einem leichten Rosa-Ton und sie wusste nicht, ob sie lachen, oder peinlich berührt aufstöhnen wollte, weshalb sie still blieb und Nicks Reaktion beobachtete.

Speechless ~ Ohne Worte (In Überarbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt