Speechless ~ Ohne Worte (In Überarbeitung)

Kapitel 59 ~ The last Dance

Die Uhr zeigte 19: 28 und Nick würde gleich hier sein. Er war immer pünktlich. Willow schluckte aufgeregt und betrachtete sich nervös im Spiegel. Ihr Kleid war hübsch, aber war es tatsächlich für einen Abschlussball geeignet? Jetzt in diesem Licht wirkte das violett viel heller als im Geschäft und die weiße Rose mit der sie ihre Haare auf einer Seite etwas zurückgesteckt hatte... War das zu viel? Das Thema war Farben der MBS aber die einzigen roten Kleider, die sie gefunden hatte waren echt nicht schön gewesen. Alle viel zu knapp und sie wollte nicht wie eine Schlampe zu ihrem Abschlussball gehen. In dieses Kleid hatte sie sich sofort verliebt und auch Cho und Jenny hatten es für gut befunden. Und nun, während sie in ihre weißen Riemchensandaletten schlüpfte fragte sie sich, ob sie damit zu overdressed war. Was, wenn alle anderen weiß und rot trugen? Sie wollte sich nicht lächerlich machen. Und generell war sie viel zu nervös. Zu Nick hatte sie gesagt, dass es im Prinzip eine Party wie jede Andere war, aber es fühlte sich ganz anders an. So besonders und... wichtig. Die bedeutendste Nacht ihrer High School Zeit und sie fühlte sich schrecklich nervös, ohne Nick. Beinahe wünschte sie sich, er wäre jetzt sofort hier bei ihr. Schon allein das würde sie beruhigen. Und dass ihre Mum die ganze Zeit versuchte, Fotos von ihr zu machen, machte es nicht besser. Hoffentlich würde der Abend schön werden, auch wenn er keine Lust darauf hatte. Hoffentlich würde heute niemand versuchen, ihn anzumachen. Sonst war ihr das ja relativ schnuppe, diese ganzen Mädchen hatten sowieso keine Chance bei Nick. Aber es würde sie extrem nerven wenn alle zwei Minuten jemand anders ihn zum Tanzen aufforderte und sie dann nur daneben stehen und schweigen konnte. Ihr Blick hing an der Uhr. Jede Sekunde fühlte sich an wie eine Stunde und sie wartete sehnsüchtig auf das Geräusch der Klingel. Gleichzeitig war sie unheimlich nervös. Was, wenn er ihr Kleid nicht schön fand? Was, wenn er doch in Footballmontur kam?

Mitten in ihre panischen Gedanken hinein erklang die Klingel. Sie hielt den Atem an. Als wäre er ihrem Gedanken, dass sie sich ihn hier her wünschte, gefolgt. Eine Minute zu früh. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.

Ihr Vater öffnete Nick die Tür und sein Blick war kritisch. Natürlich, es war sein kleines Mädchen, das zum Abschlussball ging und Nick war derjenige, der sie dort hinbrachte. Er war sich fast sicher, dass Annabelle und Willow noch nicht ganz soweit waren, aber der arme Junge musste ja nicht draußen warten.

"Hallo Nick", sagte er und trat beiseite. "Komm doch rein."

„'n Abend, James", murmelte der Runningback und trat an seinen Coach vorbei.

"Die Mädels sind noch oben, glaub i..." Er stockte, als seine Frau die Treppe runter kam. "Sie ist schon fertig?", fragte er überrascht. Damit hatte James nicht gerechnet. Seiner Erfahrung brauchten Frauen grundsätzlich noch zehn Minuten, wenn man pünktlich war.

"Jap, ist sie." Annabelle grinste stolz und nickte Nick freundlich mit funkelnden Augen zu.

„Das hättest du nicht erwartet, was James?", neckte Nick den Coach um sich selbst von seiner Nervosität abzulenken. Dazu kam noch, das er sich jedes Mal so komisch vorkam, wenn er einen Anzug tragen musste - so verkleidet.

Der Coach setzte dazu an, einen guten Spruch zurückzugeben, stockte aber, als seine Tochter die Treppe betrat. Als sie Nick sah, weiteten sich ihre Augen für einen Moment, bevor sie ihm strahlend zulächelte. Ihr Kleid war eng und figurbetont geschnitten. Schulterfrei und am oberen Saum mitglitzernden Steinen verschönert brachte es ihre meerblauen Augen erst richtig zum Leuchten. Der Stoff lag eng an und ging bis knapp oberhalb der Knie. Darüber fiel eine durchsichtige, flatternde Stoffschicht in Wickeloptik bis zu ihren Knöcheln. Bei jeder Bewegung ging diese mit und ließ ihre Schritte elegant und zierlich aussehen. Der flatternde Stoff war oberhalb abgesetzt mit einem schmalen Gürtel aus denselben eingenähten Steinen, die sich schon am Saum fanden.