Kapitel 23 ~ China Food

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Auf dem Weg zum Eiscafé amüsierte Willow sich so gut wie lange nicht. Phil schien wirklich ganz genau zu wissen, was er sagen musste, damit sie lachte oder sich gut fühlte. Sie fühlte sich wohl in seiner Nähe und die abendlich entspannte Atmosphäre, die über den Straßen von Miami lag, trug dazu bei, dass die Stimmung zwischen ihnen beiden immer besser wurde. Sie fühlte sich fast, als würde sie ihn schon lange kennen und als wüsste sie genau, was sie antworten musste, damit er auch lachte. Zum ersten Mal seit Langem fühlte sie sich wirklich vollkommen normal und akzeptiert, was ein schönes Gefühl war. Als sie um eine Ecke bogen, deutete er auf ein Neonschild über einem Eingang.

"Das ist das Café", meinte er lächelnd.

Sie nickte und drückte die Tür auf. Es sah wirklich gemütlich aus, ein bisschen im 50er-Jahre Style gehalten, mit Ledersitzen und Dinertischen. Musik dudelte im Hintergrund, aber sie konnte den Titel nicht erkennen. Sie wusste sofort, dass es ihr hier gefiel und als er einen Tisch in einer der hinteren Ecken ansteuerte folgte sie ihm. Das Gespräch verlief immer besser. Sie hatte das Gefühl, dass er sie auch ohne das Handy immer besser verstand und ihr Lächeln wollte gar nicht mehr weichen. Zumindest, bis sein Gesichtsausdruck sich plötzlich veränderte.

„Entschuldige mich bitte kurz", sagte er kalt und stand auf.

Verwirrt starrte sie ihn an. Hatte sie etwas Falsches gesagt?

Aber sein Blick galt längst nicht mehr ihr. Er steuerte zielstrebig auf einen der Tische zu, an dem ein brünettes Mädchen und ein Kerl in der Teamjacke der Gladiators saßen.

Willow erkannte Nicks Cousine und hob eine Augenbraue. Was war da los?

„Ich sag's dir nur einmal, Atkins", knurrte Phil den Kerl kühl an. „Fasst du sie auch nur einmal an, ohne das sie es dir ausdrücklich erlaubt hat, dann reiß ich dir den Kopf ab!"

Aha, dachte Willow nur, scheinbar eiferten die Gladiators ihrem Kapitän nach. Sie lächelte darüber, wie bescheuert der Spieler neben Marissa Phil anstarrte.

Phil verdrehte die Augen: „Das ihr Footballer keine Intelligenz besitzt ist mir ja klar, aber für so bescheuert hätte ich euch nun nicht gehalten. Soll ich es dir buchstabieren?"

"Verpiss dich, Phil", meinte der Footballer arrogant. "Das ist eine Sache zwischen Marissa und mir."

Der war die ganze Sache sichtlich peinlich. Besonders, wie bescheuert der Idiot sich ihrem Bruder gegenüber verhielt.

„Wenn du ihr etwas tust, dann ist es sehr wohl meine Sache", sagte Phil bedrohlich ruhig.

"Ich hab nicht vor ihr was zutun", meinte er und seine Augen verengten sich, während er demonstrativ einen Arm um sie legte.

Marissa, der die ganze Sache peinlich war, schob ihn weg.

„Tja, das sieht aber anders aus", bemerkte Phil.

"Bitte, Phil, es ist alles in Ordnung", meinte die Brünette leise und sah ihren Bruder dabei an. Ihre Augen sprachen Bände, sie wollte am liebsten nur weg.

„Ich kenn dich ein wenig besser, Missy", erwiderte er ruhig und taktierte immer noch Atkins. „Gar nichts ist okay."

"Willst du Stress, Creek? Kannst du haben!" Atkins erhob sich und spannte seine Muskeln bedrohlich an.

Willow und Marissa schluckten im selben Moment und einige Köpfe drehten sich zu den beiden herum, gespannt, was nun passieren würde.

Phil verdrehte die Augen. „Mach dich nicht lächerlich!"

"Lächerlich? Ich sag dir, wer sich gleich lächerlich macht. Marissa und ich regeln das alleine, klar? Und du hältst dich gefälligst raus, sie hat dich nämlich nicht um ihre Hilfe gebeten!"

Speechless ~ Ohne Worte (In Überarbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt