Kapitel 14

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Jimin POV

Der Artzt von vorhin kam durch die Tür:
"Sie dürfen nun nach Hause" ich nickte und stieg aus dem Bett. Hobi saß vollkommen zerstört in einem Sessel in der Ecke. Langsam ging ich zu ihm und nahm seine Hand.
"Komm" sagte ich nur und küsste ihn kurz. In seinen Augen waren Tränen.
"Bitte Hobi" er nickte und stand auf, blickte aber nur stumm geradeaus.

"Hey wo ist denn mein fröhlicher Hobi? Wo ist dein Lächeln?"
Er starrte nur weiter geradeaus.
"Verdammt Jimin du wirst sterben! Und ich soll lachen?" jetzt fing er richtig an zu weinen. Schützend nahm ich ihn in den Arm: "Was redest du denn da? Ich werde sterben, ja. Aber das tun wir alle irgendwann. Eines Tages wird jeder Mensch sterben. Aber an allen anderen Tagen nicht. Deshalb lass uns all diese anderen Tage genießen ja?"

Hoseok POV
Seine Worte gaben mir neue Kraft. Er hatte recht. Ich schob die schlimmen Gedanken irgendwo hin wo sie nicht so schnell zurückkamen. Dann atmete ich einmal tief durch, wischte meine Tränen weg und ging Richtung Ausgang.

Als wir das Krankenhaus verlassen hatten ging es mir gleich viel besser. Es roch nichtmehr nach Krankheit und ich konnte mir fast glauben, dass alles in Ordnung ist.

Ich nahm Jimins Hand und wir liefen Richtung nach Hause. Auf dem Weg kamen wir am Kino vorbei.
"Hobi?"
Fragend schaute ich ihn an.
"Letztes mal bin ich ja gegangen bevor der Film angefangen hat. Wollen wir das vielleicht nachholen?"
"Also ich weiß nicht..." immerhin hatte ich gerade erfahren das mein Freund todkrank ist.

Schmollend schaute er zu mir hoch und machte sein niedlichste Aeygo.
"Meinetwegen" lächelnd legte ich ein Arm um ihn und wir gingen ins Kino. Jimin freute sich wie ein kleines Kind als ich ihm die Karten in die Hand drückte. Ich fragte mich echt wie er es schaffte einfach alles was heute passiert war auszublenden.

Als wir uns mit Popcorn und Cola beladen auf unsere Plätze setzten, brabbelte er mich ohne Pause mit irgendwas voll während ich in meinen Gedanken gefangen war.

Ich starrte den lebhaften fröhlichen Jungen neben mir an und wunderte mich das er von außen so gesund aussehen konnte während ihn von innen die Krankheit auffraß.

Irgenwann fing der Film an aber ich bekam kaum was mit. Jimin war total dabei, stopfte Popcorn in sich rein und starrte gebannt auf dir Leinwand, während ich immer wieder meine Tränen unterdrücken musste. Es durfte nicht wahr sein.

Nach dem Kino redete er weiter. Wir gingen nach Hause und er redete und redete und irgendwann fing ich an zu begreifen das er sich ablenkte. Er redete über so viel belangloses Zeug, bis ich irgendwann in seine Unterhaltung einstieg. Wir redeten und lachten. Ich stellte fest das es tatsächlich funktionierte. Ich vergaß mit der Zeit meine Sorgen und als wir zu Hause angekommen waren drehte Jimin sich zu mir und schaute in meine Augen
"Hobi?"
Ich antwortete nicht sondern schaute ihn einfach weiter an.
"Ich liebe dich"

Es war das erste mal das er das sagte und es löste in mir etwas unglaubliches aus. Ich spürte wie das Blut in meinen Adern etwas schneller floss und in meinem Bauch hunderte Schmetterlinge ihre Flügel ausbreiteten.

Glücklich lächelte ich ihn an.
"Ich liebe dich auch Jiminie" dann beugte ich mich zu ihm runter und küsste ihn. Zart aber voll Gefühl.

Als wir uns lösten nahm ich ihn einfach in den Arm. Ich drückte ihn fest an mich und mir wurde bewusst das er seit dem Tod seiner Mutter wahrscheinlich von niemandem in den Arm genommem wurde außer von mir.

Nach einiger Zeit spürte ich wie mein T Shirt nass wurde.
"Weinst du Chim chim?"
Er hob den Kopf und schaute mich an. Seine Wangen waren von Tränen benezt. Schützend streichelte ich ihm über den Kopf.
"Wir packen das schon. Keine Sorge"

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