Kapitel 19

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Jimin POV

Still guckte ich von der Brücke runter. Ich schaute zu Hobi hoch der neben mir stand.
"Hobi?"
"Hm?"
"Ich... Bitte lass mich alleine"
"Nein"
"Bitte..."
"Nein, du wirst dich noch umbringen oder sowas."
"Hobi...Ich werde immer mehr zum Krüppel. Ich möchte nicht alleine auf der Intensivstation liegen und jämmerlich verrecken. Ich möchte nicht eine Last für andere sein und unter Mitleid sterben. Ich möchte..." ich starrte nach unten. Etwa 15 meter unter mir befand sich ein Park mit einem Asfaltweg. Ich würde einen Sturz nicht überleben: "Ich möchte Freiheit spüren. Das heute war einer der schönsten Tage meines Lebens weil ich ihn mit dir verbringen konnte. Mein letzter Tag soll nicht in einem Krankenbett liegen wo ich immer schwächer werde und Schmerzen habe. Er soll so ein Tag wie heute sein. Ich hab vielleicht noch einen Monat, vielleicht ein paar Tage oder 2 Wochen. Aber diese letzten Tage würden... Schrecklich sein. Ich möchte das die letzten Erinnerungen an mein Leben welche wie dieser Tag sind und nicht nur Schmerzen und kahle Krankenhauswände". Vorsichtig schaute ich wieder zu ihm hoch und sah das sich in seinen Augen Tränen bildeten: "Ich lass dich nicht allein Jiminie. Nie wieder. Ich folge dir überall hin, auch..."
"Nein!" entgeistert starrte ich ihn an. Er hockte sich vor mich so das unsere Gesichter auf einer Höhe waren: "Ich habe Verständnis dafür das du... Es beenden willst, verdammt ich akzeptiere es das die Person die mir am wichtigsten im Leben ist sich umbringen will, aber nicht nur du... Ich lass dich doch nicht einfach..." vereinzelte Tränen liefen seine Wange runter, bis ich sie sanft wegwischte: "Hyung du hast dein ganzes Leben vor dir. Du wirst mich schon bald vergessen haben und findest jemanden and..."
Entrüstet sprang er auf: "Bist du bescheuert? Wie kannst du einfach behaupten das ich dich jemals vergessen würde? Wie kannst du sagen das ich jemand anderen finden würde? Wie soll ich denn überhaupt weiter leben mit dem Wissen das ich nichts dagegen gemacht hab?"
"Hobi du kannst nichts dagegen machen"
Er sah so wütend und traurig aus. So verletzt. Als er sich wieder zu mir runter beugte sah ich die Verzweiflung und unglaublich viel Angst in seinen Augen. Angst davor alleine zu sein. Denn ich würde ihn alleine lassen müssen. Heute oder bald. Aber noch etwas lag in seinen Augen. Entschlossenheit. Er würde mich nicht alleine springen lassen. Niemals.
Wütend biss ich mir auf die Lippe. "Wieso willst du dein Leben beenden? Leben ist ein großes Geschenk, du darfst es nicht einfach kaputtmachen. Du musst kämpfen Hobi. Kämpfen"
Er schüttelte nur den Kopf und hob mich aus dem Rollstuhl. Als er mich im Brautstil im Arm hatte fragte er noch einmal: "Bist du sicher?"
Ich nickte leicht.
"Saranghae Jimin" sagte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
Und dann sprang er.

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