8.Kapitel

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"Ehhhm...ja?"

Ich stand da, wie angewurzelt und wusste nicht genau, was ich jetzt sagen sollte.

Liam grinste mich schelmisch an:" Eine Journalistin also? Auf unserem Konzert?" Gedanklich suchte ich nach einem Fluchtweg, da ich absolut keine Ahnung hatte, worüber ich mit dem Superstar vor mir sprechen sollte. Kurzentschlossen versuchte ich, cool zu wirken.

Ganz ehrlich, das kann eh nur schief gehen.

" Ja...ehm, ja, und die Journalistin muss jetzt los!" Mit diesen Worten hob ich die Arme zu einer entschuldigenden Geste und tadaaaa! Schon landete der Inhalt meiner Kaffeetasse auf dem weißen T-Shirt von Liam Payne!

"Oh Gott, tut mir Leid!", schrie ich auf und versuchte, mit dem Ärmel meiner Lederjacke Schadenbegrenzung zu betreiben. Liam stand nur verblüfft da und ließ dies mit sich geschehen. Damit hatte er dann wohl auch nicht gerechnet!

Natürlich nützte das Rubbeln an seinem T-Shirt nicht das Geringste, aber mein einziger Gedanke war: Shit shit shit shit...

Wie seltsam meine Putzaktion für die Menge um uns herum aussehen musste, hatte ich ehrlich gesagt noch nicht so wirklich bedacht. Und das ich mich in einem Raum voll von Männern mit Kameras befand, auch nicht.

Und so kam es natürlich, dass die anfangs noch genauso überrascht wirkende Meute doch tatsächlich anfing, Bilder von mir zu schießen und Videos zu machen! Das war dann der Moment, in dem ich merkte, dass ich einem internationalen Superstar gerade versucht hatte, mit meiner Lederjacke Kaffeeflecken aus dem T-Shirt zu rubbeln und um mich sah. OH GOTT!!

Da standen sie wirklich alle um uns herum und machten begeistert Fotos um Fotos. Hallo? Wie wäre es mit Solidarität?? Ich bin eine von euch!

Aber von sowas hatten die Journalisten hier scheinbar noch nie etwas gehört. Mir war egal, was Liam gerade tat, aber ich glaubte, ihn hinter mir zu spüren, als ich mich Richtung Tür wandte und anfing zu laufen. Auf dem Weg zur Tür rempelte ich ein paar der Leute um, die meine Flucht mit der Kamera festhielten. Wo war Peer? Gott, ich muss hier weg!

Ich stieß die Tür auf und gelangte in die Eingangshalle. Langsam, aber sicher spürte ich die Tränen in mir hochsteigen. Scheiße! Jetzt konnte ich wirklich ALLES vergessen!

Den Artikel, meinen Traumjob, England, einfach ALLES, weswegen ich überhaupt hier bin! Stattdessen werde ich am nächsten Tag mich in irgendeiner Zeitung sehen, wie ich mich vor der ganzen Welt blamiere!

Zum Auto konnte ich nicht, deshalb lief ich einfach den Gang, der links von der Eingangshalle abzweigte, weiter und stürmte durch die nächstbeste Tür. Ich sah mich nicht einmal um, sondern knallte die Tür zu und ließ mich auf den Boden sinken. Die Tränen flossen in Sturzbächen über meine Wangen und meine Sicht verschwamm. Gott, ich bin so bescheuert! Warum passiert immer mir so etwas? Warum??

Ich fing an, hemmungslos zu schluchzen und desto länger ich mir die Seele aus dem Leib heulte, desto mehr wuchs der Hass auf die anderen Journalisten. Ich hätte sowas NIE getan. NIE!! Warum auch? Jedem hätte das passieren können! Aber nicht bei Liam Payne... Und keiner hätte sich dann an ihn geschmissen und versucht, den Fleck wegzuwischen.

Nein, ich ganz allein war so blöd, so etwas zu bringen. Und selbst wenn ich einen Eins A Artikel abliefern würde, keiner der Independent würde mich aufnehmen wollen, jetzt, wo ich mich so blamiert hatte.

Bei diesem Gedanken kamen mir nur noch mehr Tränen.

Einzig und allein in Allen würde man wahrscheinlich gar nichts von meinem Fauxpas erfahren. Mir wurden Land und Bauernhof mit jeder Sekunde sympathischer!

I AM ( One Direction FF)Where stories live. Discover now