십구

386 43 167
                                    

Jimin hatte sich nach einer Zeit etwas beruhigt und sich von mir gelöst. Nun sitzen wir beide auf der Mauer und sehen von oben auf Revin.

,,Wenn man das alles von hier sieht, erscheint es einem so klein.."
Jimin macht ein zustimmendes Geräusch. Er hatte kein einziges Wort gesprochen und starrte nur in die Gegend.

,, ..wir sollten gehen" ich schaue in den Himmel ,,sieht wohl so aus, als würde sich heute der Himmel für deine Mutter öffnen.." ich lächele leicht und sehe zu Jimin.

Er sieht mich zuerst etwas entgeistert an, doch muss kurze Zeit darauf nicken und lächelt.
,, ..Ja" er schaut nach oben ,,Komm gut an, Eomma.."

Wir laufen stumm nebeneinander her in Richtung unserer Häuser. Auf dem Weg treffen wir ein paar Leute von der Beerdigung und kommen auch am Friedhof vorbei.
Jimin hält inne und starrt auf die Tore.

,, ...Jimin." ich bleibe stehen und sehe ihm dabei zu, wie er die Tore öffnet und hinein schreitet. Schnellen Schrittes folge ich ihm, doch halte nach einer Zeit etwas Abstand.

,,Park Min."
Lese ich leise für mich auf den Grabstein. Jimins Mutter..
Jimin geht langsam auf das Grab zu, doch hält gut zwei Meter davon Abstand.

Sein Blick ist zu Boden gerichtet und seine Hände in seinen Hosentaschen.
,, ..es tut mir so leid." spricht er mit gebrochener Stimme und hebt seinen Blick.

,,Ich konnte dich und Minji nicht beschützen.."
Minji? Ist das etwa..?
Jimin geht auf den Grabstein zu und kniet sich vor ihm nieder.

,,Vater wird büßen, für das, was er euch angetan hat.." seine Hände bilden sich zu Fäusten und er starrt auf die nasse Erde.

Jetzt verstehe ich so einiges nicht mehr. Zwar erklärt es, wieso auf dem Foto damals das Gesicht des Mannes raus geschnitten war, aber weshalb?

,,Jimin..?"
Er dreht sich schnell zu mir. Hatte er mich wirklich nicht bemerkt?
Sein Ausdruck ist zu aller erst geschockt und erschrocken, verwandelt sich jedoch in einen niedergeschlagenen und gleichzeitig Monotonen.

,,Lass uns gehen."
Sagt er und läuft an mir vorbei.
Ich jedoch bleibe stehen und sehe auf den Grabstein seiner Mutter.

,,Was ist nur passiert?.."

Wir kommen an seinem Haus an und bleiben davor stehen.
,,Jimin.. Ich.."
Doch er schüttelt nur den Kopf.
Er setzt einen Schritt nach dem anderen in meine Richtung und ich sehe ihm nur stumm zu, bis er nun direkt vor mir steht.

Seine Hände nehmen Platz an meinen Schultern und er sieht mich traurig lächelnd an. Er soll diese Mimik lassen.. es fühlt sich an, als würde man mir mein Herz aus der Brust reißen und in Tausende fetzen schneiden.

,,Danke, Anahi."
Seine Hände gleiten über meinen Hals an meinen Kiefer und halten dort mein Gesicht fest.
Sofort durchfährt meinen Körper dieses Gefühl von nervosität und doch glück und ich kann mein Herz kaum zügeln, als er mir mit seinem Gesicht näher kommt.

Schwer schluckend sehe ich ihm in die Augen und warte darauf, was er als nächstes tun wird.
,,Anahi.." ein Schauder durchfährt jede einzelne Ecke meines Körpers und diese Schmetterlinge in meinem Magen verwandeln sich zu Flugzeugen und lassen mich immer unruhiger werden.

Seine Lippen sind nur wenige Zentimeter von meinen entfernt und ich spüre wie sein heißer Atem an meine Lippen prallt.
,, ..Anahi ich.." er kommt mir immer näher und meine Augen weiten sich immer mehr.

Wird er mich etwa-?
Meine Frage beantwortet sich auch schon im nächsten Augenblick, als seine Lippen meine berühren.

,, ... "
Die Augen weit aufgerissen sehe ich ihn an und kann erst einmal nicht realisieren, was gerade passiert. Er beginnt langsam seine weichen Lippen an meinen zu bewegen und bringt mich dazu zu behutsam zu erwidern.

Beautiful Disaster ― JiminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt