K wie Kuss

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»Hallo Aaron.«
»Hallo Varinia.«

»Bist du mir noch böse?« Bevor ich antworten konnte, kam Varinia mir zuvor. »Dumme Frage, natürlich bist du es.« Sie packte die Johannisbeeren in ihren Wagen und wandte sich dann wieder an mich.
»Du musst wissen, ich habe des Öfteren Stimmungsschwankungen und komme mit dem, was andere sagen, nicht immer zurecht. Letzte Woche muss ich wohl ziemlich durcheinander gewesen sein. Entschuldigung.«

»Du musst dich nicht für dich entschuldigen. Es ist alles okay. Wofür du dich eher entschuldigen solltest, wären die Johannisbeeren. Du hast wirklich ein schlechtes Timing, kommst mir immer zuvor«, beschwerte ich mich lachend.

»Ich hoffe, dass ich es damit wieder gut machen kann«, erwiderte Varinia und küsste mich auf die Wange. Danach setzte sie ihre Kapuze wieder auf und verschwand mit ihrem Wagen im nächsten Gang.

Eine Weile stand ich sprachlos vor dem Obstregal, um zu realisieren, was da gerade passiert war. Einerseits müsste ich nochmal in einen anderen Supermarkt gehen, um die Johannisbeeren zu kaufen. Andererseits hatte ich einen Kuss von ihr bekommen.
Letzteres überwog schließlich und mit fröhlicher Stimmung verließ ich das Geschäft. Doch trotzdem war ich weiterhin verwirrt, wieso sie vor einer Woche das Café so plötzlich verlassen musste.

Irgendwas war mit ihr, das sie mir nicht erzählen wollte. Und ein Kuss ließ mich das auch nicht vergessen. Leider. Leider war dort immer noch die Realität, die einen noch so schönen Traum zerplatzen konnte.

Das Alphabet des LebensWhere stories live. Discover now