Kapitel 16

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Am nächsten Morgen wurde ich von einem sanften Kitzeln geweckt. Aber aufstehen wollte ich nicht. Als ich darauf nicht die gewünschte Reaktion zeigte, würde mir kurz danach die Decke weggezogen und es würde eiskalt. „Komm schon, steh doch endlich auf!" man konnte aus seiner Stimme heraushören, das Sven schon genervt war. Aber das war er morgens immer. Ebenso wie seine Stimme morgens immer so schön tief war! Vorher war mir das nie aufgefallen, aber seine Stimme war so richtig schön! „Ich will aber nicht!" ich wollte mich wieder in mein Kissen kuscheln, aber bevor ich das tun konnte, hatte mich Sven schon gepackt und über die Schulter gelegt. Wo er mich hinbrachte war mir egal, solange ich weiter schlafen konnte! Ich bekam allerdings das schlechte Gefühl das er etwas Böses tun wollte, denn plötzlich nahm er mich von seiner Schulter und hielt mich vor sich. Ich hörte das Wasser rauschen, aber ich war zu langsam mich zu wehren, denn bevor ich überhaupt reagieren konnte hatte mich Sven schon unter den Wasserstrahl gehalten. „WAAAAAHHHHHH!" ich zappelte und schrie, bis Sven mich wieder unter dem Wasserstrahl weg nahm und mich auf den Boden setzte. „WAS HABT IHR GEMACHT?" mein Dad stand im Anzug in der Tür und sah Sven und mich ziemlich böse an „Sven hat mich unter den Wasserstrahl gehalten!" Dad sah immer noch etwas wütend aus „Ach komm Vincent, stöhnen hört sich doch anders an! Das kennst du doch auseinander, oder?" Silvie hatte Dad die Hand auf die Schulter gelegt und grinste ihn an. Während Sven und ich erröteten, nahm Silvie Dad der Hand und zog ihn wieder aus dem Zimmer. Dieser sah trotzdem böse zu Sven bis sich die Tür hinter ihm schloss. „Dein Dad findet das mit uns wohl nicht so toll?" er sah traurig aus, und sein Gesichtsausdruck war nachdenklich. „Was ist denn mit uns?" ich war noch zu müde um zu begreifen was er meinte. „Ähm... keine Ahnung." er wurde wieder rot und wollte schon gehen, als ich mich an ihm hochzog und es ihm so unmöglich machte sich weiter weg zu bewegen. „Hey!" Sven wollte mich schon wegdrücken, aber ich klammerte mich an ihn und grinse zu ihm hoch. Seine schönen Augen trafen auf meine und das Verlangen seine Lippen zu küssen wurde mit jedem Moment stärker. Svens Gesicht kam meinem näher. Wenn er nicht so alt wäre! Aber ich werde nächsten Monat ja auch schon siebzehn werden. Also war ich ja dann fast alt genug um mein Leben selbst zu bestimmen! In diesem Moment nahm ich mir vor in Zukunft nicht so viel Nachzudenken. Und ich würde sofort anfangen! Ich überbrückte den letzten Abstand zwischen uns und legte meine Lippen sachte auf seine. Seine Lippen waren weich und fühlten sich so schön an! Nach nur Sekundenbruchteile trennten wir unsere Lippen wieder und Sven sah mich erstaunt an „Ähm..." er kratzte sich am Hinterkopf. Ich schmiegte meinen Kopf an seine Brust und er drückte mich sachte an sich. „Warum hast du das gerade getan?" ich zuckte mit den Schultern „Weil ich dich mag Sven". Wow. Das war schwer! So etwas zuzugeben! Ich hätte nicht gedacht dass mir das so schnell über die Lippen kommen konnte. „Ich mag dich auch Max."

„Was sollte das heute Morgen mit euch beiden eigentlich?" Paulina sah ziemlich müde aus. Was hatte sie denn die ganze Nacht lang gemacht? „Is nicht so wichtig!" anscheinend war diese Auskunft für sie Antwort genug. Das war nicht wirklich typisch für sie, aber wahrscheinlich war die Müdigkeit daran schuld. „Warum bist du so müde?" sie war von dieser Frage anscheinend ziemlich geschockt „Äh... Ich... Äh...". „Was ist los Paulina?" Dad hatte wieder seinen strengen Ton aufgelegt. In diesem Moment kam Silvie mit dem Brotkorb ins Zimmer „Oh, Paulina. Ist dein Freund schon gegangen? Wollte er nicht mit uns essen? Das ist ziemlich unhöflich nachdem wie du gestern seinen Namen gestöhnt hast!" während Dad zwischen Silvie und Paulina hin und herschaute, als hätten sie ihm gerade gesagt das sie nach Mallorca ziehen wollen, wurde Paulina rot wie eine Tomate. „Max, damit meint Silvie das Paulina Geschlechtsverkehr mit Ray hatte." Sven hatte anscheinend mitbekommen das ich nicht wirklich verstanden hatte was Silvie damit gemeint hatte. „Achso!". Keiner wollte sich allerdings wirklich für meine plötzliche Erkenntnis interessieren. Dad hatte angefangen Paulina einen ewig langen Vortrag über Verhütung, Schwangerschaften und Geschlechtskrankheiten zu halten. Währenddessen hatte sich Silvie hingesetzt und konnte sich vor Lachen kaum noch auf ihrem Stuhl halten. „Dad, wir haben Verhütet!" plötzlich stoppte Dad in jeder Bewegung und schaute zwischen Silvie und Sven hin und her „Wer von euch beiden hat ihr welche gegeben?" Sven hob beschwichtigend die Arme „Ich hab im Augenblick keine!" Dad war davon wahrscheinlich nicht so ganz überzeugt „Also verhütet ihr beiden nicht wenn ihr Sex habt?". Sven und ich mussten ihn wahrscheinlich anschauen als wäre er das achte Weltwunder. „Wir schlafen nicht miteinander!" versuchte Sven uns zu verteidigen. Aber Silvie und Dad hatten sich total auf diese Idee versteift „Ach kommt, ihr könnt das ruhig zugeben! Wenn ihr das mögt, haben wir auch kein Problem damit! Ich meine es sind schon vier Jahre, aber letztlich ist es eure, oder eher Max's, Entscheidung." jetzt waren zumindest meine Gesichtszüge vollkommen entgleist. Was sollte denn das bitte heißen? Warum sollten ich und Sven miteinander schlafen? Konnte ich noch nicht einmal bei meinem Bruder im Bett schlafen, ohne das mir angehängt wurde, ich würde mit ihm Sex haben? Anscheinend ja nicht. „Wir hatten keinen Sex!" Sven hatte sich etwas schneller wieder gefangen als ich. „Warum schläft Max dann bei dir?" ungeduldig und auf eine Antwort wartend, hörte man wie Silvie mit ihrer Fußspitze immer wieder gegen das Mamor des Bodens tippte. „Weil ich noch kein Bett habe!" langsam fand auch ich meine Stimme wieder „Aber warum hast du dann nicht bei Paulina geschlafen?" „Weil es da zu dritt auch eng geworden wäre!". „HEY!" vorhin genannte meldete sich jetzt auch wieder zu Wort: „Wie wäre es wenn ihr euch aus unseren privaten Angelegenheiten raushaltet und euch auf euren eigenen Scheiß konzentriert?". Natürlich hatte sie damit Recht, das sahen auch Dad und Silvie ein, und so Frühstückten wir leise weiter, bis Benni aufstand und uns während des Essens seine tollen neuen Zaubertricks aus seinem Zauberkasten vorführte.


(1037 Wörter)

Nicht Gerade EinfachWhere stories live. Discover now