Kapitel 20

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„Du bist also der neue?" ein Junge, etwa in meinem Alter hatte mich schon am Eingang der Schule abgefangen. „Ja, ich heiße Max." ein bisschen aus Angst, ein bisschen aus Schüchternheit war mein Stimme sehr leise. „Ich habe nicht nach deinem Namen gefragt, und es interessiert mich auch nicht wirklich wie dich deine Eltern genannt haben. Du bist der neue. Dabei wird es auch noch eine Zeit lang bleiben." er wirkte eher desinteressiert und schaute mir auch nicht ins Gesicht, was ihn für mich schon ab dem ersten Wort unfreundlich machte. Eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust mit ihm zu reden, aber dieses Gespräch wurde mir ja auch eher aufgezwungen. Ich wollte mir auch keine Feinde machen und so versuchte ich zumindest freundlich zu bleiben. „Ok, und warum sagst du mir das?" das war dann doch etwas zu unfreundlich ausgedrückt als es gemeint war. „Keine Ahnung, wahrscheinlich um dich zu warnen, keiner hier wird dich wirklich mögen. Zumindest nicht in den ersten paar Wochen. Vielleicht die Streber, aber wenn du dich mit denen abgibst, wirst du später nicht wirklich viele Freunde haben. Also nimm dich ein bisschen in Acht, das du mit den richtigen Leuten herum hängst." nach dieser Antwortging er weg und ließ mich alleine vor dem Schulgebäude stehen. Wenner mir wenigstens gesagt hätte wo das Sekretariat lag, hätte ich aus diesem Gespräch auch etwas Hilfreiches erfahren können. „Hey, du da!" ich drehte mich um und sah ein Mädchen, das etwa in meinem Alter war auf mich zu gehen. „Ich hab dich hier noch nie gesehen, warst du schon mal hier?" sie bleib vor mir stehen und lächelte mich freundlich an, während sie zu mir hinauf schaute. „Nein, ich bin neu." ich hielt ihr meine Hand hin und sie schüttelte diese. Wenigstens hatte sie Manieren! „Ich heiße Jade, freut mich! Früher war ich auch einmal die neue, ich weiß wie das ist." sie erinnerte mich jetzt schon an Silvie. Die Größe, der Körperbau, die Stimme, die Art, die Ausstrahlung. Das passte einfach! „Mein Name ist Max. Weißt du wo das Sekretariat ist?" ohne mit der Wimper zu zucken, drehte sie sich um und bedeutete mir mit einer einfachen Handbewegung ihr zu folgen. „ich kann es dir sogar zeigen!" damit ging sie in das Gebäude hinein und wartete auch nicht darauf ob ich ihr folgte, sondern ging ganz selbstverständlich davon aus.

„Sie sind also Max?" ich saß dem Rektor gegenüber, ein alter Mann, dessen Haare schon bessere Tagegesehen hatten, und der anscheinend eine Vorliebe für Echtlederhatte, denn sowohl die Stühle als auch die Tischbeine seines Schreibtisches wahren mit echtem Kuhleder überzogen. Das bemerkte man sofort wenn man den Raum betrat, es stank furchtbar nach Leder. „Ja" es kostete mich Überwindung meinen Mund zu öffnen und ihn so zur Angriffsfläche für die unsagbar schlechte Luft in diesem Büro zu machen. „Du bist neu hier, deshalb werde ich dir ein paar Dinge erklären. Als erstes musst du wissen das an dieser Schule strenge Regeln gelten, wer diese verletzt oder bricht, kann mit Strafen, über Nachsitzen bis zu Verweisen rechnen. Da ich einfach davon ausgehe das du weder das eine noch das andere möchtest, würde ich dir empfehlen du hältst dich an die Regeln und versuchst mein Büro so weiträumig wie möglich zu umgehen!". Bei der letzten Sache konnte er sich auf jeden Fall sicher sein! Ich würde alles darum geben endlich aus dieser Folterkammer der stickigen Luft herauszukommen. „Du musst immer pünktlich zum Unterricht kommen, außer du bist krank oder hast einen anderen guten Grund. Das Rauchen auf dem Schulgelände ist ebenfalls strengstens untersagt und führt sofort zu einem Verweis. Des Weiteren sind Schlägereien nicht akzeptabel. Wenn ihr dummes Kind euch denkt dass ihr euch jetzt prügeln müsst, könnt ihr das auch zu Hause machen. Ich wünsche mir wirklich dass ich dich nicht wegen so etwas wieder in meinem Büro sehe. Das wäre das wichtigste gewesen, hier, das ist dein Stundenplan und die Klassenliste. Jetzt wünsche ich dir noch einen schönen ersten Schultag. Du kannst jetzt gehen. Ach! Und sag deiner neuen Freundin, dass wenn sie das nächste Mal einen ihrer Mitschüler beißt, ich sie für zwei Tage nach Hause schicke!"

Ich war echt froh, endlich aus dem Büroherausgekommen zu sein, während Jade nicht wusste ob sie sich freuen, weil ich in ihrer Klasse war, oder aufregen sollte, weil der Direktor sich schon wieder über den Vorfall mit der Beißattacke geäußert hatte. „... ich meine, das ist jetzt schon ein Jahr her, das kann doch gar nicht mehr so schlimm sein!" als wir vor unserem Klassenraum angekommen waren, blieben wir vor der Türe stehen, um auf Ray zu warten, der auch in die selbe Klasse ging.

Nicht Gerade EinfachWhere stories live. Discover now