Kapitel 53

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Svens Sicht

"Sven?" Als ich die Türe zu der Wohnung meines Vaters öffnete, starrte mich ein Augenpaar an und ich wusste natürlich sofort wer dort draußen stand. Es war Simon, mein bester und im Moment auch einziger Freund. "Hey Simon. Warst du nicht gestern erst hier bei mir? Was ist los?" Ich entriegelte die Tür, indem ich die Sicherheitskette zur Seite hängte. "Ich muss mit dir reden, ist den Vater da?" Fragte er und ich nickte. "Er arbeitet gerade in seinem Arbeitszimmer an irgendeinem Plan. Ist es denn wichtig ob er da ist oder nicht?" Ich stemmte die Hände in die Hüfte und er nickte. "Ich muss mit dir reden und er darf nicht zuhören. Lass uns wohin gehen, wo wir uns ungestört unterhalten können." Forderte er mich auf und ich nickte. "In Ordnung." Dann nahm ich meine Jacke von der Garderobe, zog sie schnell an und steckte den Wohnungsschlüssel in meine Hosentasche, bevor ich neben ihn nach draußen trat und die Tür hinter mir zuzog.

"Mich würde interessieren was so wichtig ist, dass du damit nicht einmal warten kannst, bis es morgen ist und wir nicht bei Nacht und Nebel hier spazieren gehen müssen." Ich lachte etwas und er zuckte nur mit den Schultern. "Ich hatte doch ein Café vorgeschlagen, aber das wolltest du nicht. Also sind wir hier. Und es ist sehr wichtig das wir miteinander reden. Natürlich weiß ich das es für dich zurzeit auch nicht einfach ist, aber ich muss es dir einfach sagen." Er spielte mit seinen Fingern und ich grinste ihn an. "Was? Bist du verliebt?" Neugierig war ich schon. Simon war schon lange mit niemandem mehr in einer Beziehung gewesen, er sollte sich wirklich Mal wieder umsehen.

"Ja, bin ich, aber das tut nichts zur Sache. Es geht um etwas viel Interessanteres. Vor allem für dich." Er zeigte auf eine Parkbank, die neben dem kleinen Weg stand, auf dem wir gerade entlanggingen. "Lass uns dort hinsetzen." Forderte er mich auf und lies sich auf die Bank fallen, bevor ich mich ebenfalls auf die kalten Bretter setzte, die mit grüner Farbe bestrichen waren. "Was soll denn für mich so interessant sein?" Wollte ich wissen. Wenn es um meine Mutter ging, konnte es mich wirklich betreffen, auch wenn ich eigentlich geschworen hatte, sie zu ignorieren. "Es geht um Max, und bevor du jetzt aufstehst und gehst, möchte ich, dass du mir zuhörst." Forderte er mich auf, aber ich wollte nicht.

Das mit Max und mir war vorbei, existierte nur noch in der Vergangenheit, was sollte mich der kleine kümmern. Mein Vater hatte mir den richtigen Weg gezeigt, mir klargemacht, dass ich nicht schwul war und somit war Max für mich nutzlos und uninteressant geworden. "Nein Simon. Max interessiert mich nicht mehr. Er war kurz mit mir zusammen, aber da ich weiß das ich nicht schwul bin, ist er mir egal." Sagte ich zu meinem besten Freund. "Sven, ich weiß genauso gut wie du, dass du zu einhundert Prozent schwul bist und das du es nicht einfach ausschalten kannst, genauso wenig wie deine Gefühle für Max." Simon legte eine seiner Hände auf mein Knie. "Bitte hör mir zu. Und dann sag mir ob es dir nicht das Herz bricht, dass zu hören." Bat er mich und diesmal nickte ich.

Natürlich wusste ich für mich, dass es mir nicht das Herz brechen würde, es war immerhin egal. Aber ich wollte ihm trotzdem zuhören, nur, weil er mein bester Freund war und ich ihn nicht verletzten wollte. "Gut, dann halt dich besser Mal gut fest und wenn du ein Taschentuch brauchst, dann sag es mir." Er lachte kurz und fing dann an zu erzählen. "Es war so..." 

Nicht Gerade EinfachWhere stories live. Discover now