Kapitel 26

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Maxs P.O.V.

Svens Griff war so fest und es war fürchterlich unbequem so da zu liegen. Er schlief seit mindestens zwei Stunden, aber ich konnte einfach nicht einschlafen. Die Sorgen, die in meinem Kopf herumspukten, trieben mich in den Wahnsinn. Sven hatte getrunken und das hieß, dass er irgendetwas verdrängen wollte. Während er schlief zuckte er auch öfter zusammen und als er auch noh anfing im Schlaf zu weinen, entschied ich mich dazu, ihn zu wecken. "Sven?" ich rüttelte seine Schulter. "Sven!" "Geh weg!" er sties sich von mir weg und saß jetzt am anderen Ende des Bettes. "Sven, alles ok, ich bin es!" ich stand auf und ging zu ihm. "Max" er schaute nach oben zu mir und wischte sich die Tränen an seinem Arm ab. "Alles ist gut Sven, es war nur ein böser Traum. Ich bin bei dir. Dir geht es gut!" ich kniete mich zu ihm aufs Bett und wurde sofort von ihm in eine Umarmung gezogen und an seine Brust gedrückt.

"Was hast du eigentlich gestern Nacht geträumt?" fragte ich Sven, dem ich gerade ein Glas kaltes Wasser und eine Kopfschmerztablette gegeben hatte. Er schluckte die Tablette runter und trank dann das Glas leer, ohne es einmal abzusetzen. "Ist nicht so wichtig! Danke!" er stellte das Glas auf den Nachttisch und zog mich auf seinen Schoß. "Sven, du hattest einen halben Nervenzusammenbruch! Das ist nicht nichts!" schimpfte ich ihn, aber er tat das alles nur mit einem Lächeln ab. "Alles ist in Ordnung! Lass mich einfach bloß diesen wunderschönen Geruch einatmen." flüsterte er in mein Ohr und versteckte das Gesicht in meinen Haaren. "Du weißt ganz genau das ich deinen Worten nicht widerstehen kann!" lachte ich und kuschelte mich an ihn. Vielleicht hatte er ja recht und es war alles in Ordnung. Vielleicht hatte er ja einfach nur einen schlechten Traum gehabt?

"Hast du heute schon etwas vor?" Sven stand an der Küchenzeile und schnippelte an einem Bündel Petersilie herum, während ich auf einem der Stühle saß und dem kochenden Wasser zuschaute. "Nein. Oder zumindest nichts was ich nicht zurückstellen könnte wenn es um deinen Geisteszustand geht!" antwortete ich und im selben Moment drehte sich Sven um und legte das Messer weg. "Max, mein Geisteszustand ist einsame Spitze!" beteuerte er und lehnte sich zu mir hinüber. "Jaja, aber warum fragst du überhaupt?" ich grinste ihn an und bekam ein Lächeln zurück. "Wir haben für September ungewöhnlich warmes Wetter. Und wir wohnen jetzt am Meer!" lachte er und küsste mich auf die Nasenspitze. "Ja! Du gehst mit mir schwimmen?" ich sprang vom Stuhl auf und rannte um die Küchenzeile herum, um ihn zu umarmen. "Zieh dir schonmal deine Badehose an. Ich brauche hier noch ein bisschen."


Sven hatte recht. Es war wirklich außergewöhnlich warm für September. Was mich aber keinesfalls störte, denn wenn Sven mit mir ins Meer ging, dann konnte es auch zweiundvierzig Grad haben! "Komm jetzt rein du kleiner Angsthase!" Sven lachte und kam wieder aus dem Wasser. Wie ein junger Meeresgott. Oh man, ich könnte ihn stundenlang nur anstarren. Wieso hatte ich einen so heißen Stiefbruder? Und warum war mir das so lange nicht wirklich aufgefallen? "Hey!" ich war noch ganz in Gedanken versunken, als ich von Sven hochgehoben und in Richtung Wasser getragen wurde. "Das traust du dich..." weiter kam ich nicht, denn ich musste meinen Mund schließen damit das salzige Meerwasser nicht hineindringen konnte. Sven hatte mich losgelassen. Ich war mit einem Schlag im Wasser. 

"WAS IST DEN IN DICH GEFAHREN?" ich schubste ihn rückwärts, sodass er über meinen Fuss stolperte den ich ihm gestellt hatte und nun ebenfalls von oben bis unten nass war. "Na warte!" er kam zu mir und hob mich an den Schultern hoch nur um mich dann im Brautstiel auf seine Arme zu legen und in die Knie zu gehen, sodass ich mich wieder unter Wasser befand. "NEIN!" ich versuchte zu entkommen, aber Sven hatte zu viel Kraft in den Armen, ich hatte keine Chance zu entkommen wenn er das nicht wollte. "Bitte!" ich setzte meinen Hundeblick auf, was nur zur Folge hatte, dass ich wieder unter Wasser landete. 

Sven ließ mich einfach nicht los, also nutze ich die Gelegenheit, als er mich wieder aus dem Wasser hob, mich an seinem Hals festzukrallen und ihm einen drängenden Kuss auf die Lippen zu drücken. Sven selbst war zwar überrascht, hatte aber anscheinend nichts gegen den Kuss einzuwenden, also ließ er mich los und küsste zurück. Aber das war sein Fehler. Kaum hatte der Kuss geendet, hatte ich mich aus seiner Reichweite gebracht. "Juhu! Ich bin frei!" rief ich und schwamm davon, obwohl Sven natürlich viel schneller war als ich. "Na warte!" 


Über eine Stunde jagten wir uns durch das Wasser, dann wurde es mir zu kalt und als wir aus dem Meer stiegen, konnte ich mich kaum noch auf den Beinen halten, so müde war ich. Der Spaß hatte mich wirklich meine ganzen Kräfte gekostet. Sven hingegen hatte noch genug Kraft in seinen Armen um mich problemlos vom Strand bis in sein Badezimmer zu tragen. "Ich lasse dir Wasser für ein Bad ein." er streichelte meine beinahe trockenen Haare und setzte mich auf dem Wannenrand ab. Es dauerte nicht lange, da hatte er die perfekte Temperatur für das Wasser gefunden und ich konnte mich in die Wanne gleiten lassen. "Wie kann ein einzelner Tag nur so schnell vorbei gehen?" wollte ich wissen und schaute zu meinem Bruder auf. Es war ungewohnt ihn Freund zu nennen, aber vielleicht sollte ich mir das langsam angewöhnen. "Sie gehen viel zu schnell um wenn du mich fragst." lachte er und ließ sich neben der Wanne auf dem Boden nieder. "Wenn ich einschlafe, du trägst mich doch ins Schlafzimmer, oder?" wollte ich wissen und schloss schon einmal meine Augen. "Ich trage dich auch bis ans andere Ende der Welt wenn es sein muss." 

Nicht Gerade EinfachWhere stories live. Discover now