114: Chain

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Name: Chain
Synonym: Chain
Alter: /
Geschlecht: Weiblich
Erkennungsspruch: /
Waffe(n): /
Von Fan(s): /
Aussehen: blasses Mädchen mit dunkelroten, langen Haaren und spitzen Zähnen, sie trägt nur ein langes, schwarzes Kleid, welches ihr bis zu den Knien geht und um das verschiedene Ketten gelegt sind
Geschichte:

Schriftliche Version

Gleich zu Anfang: Das hier ist kein Fake! Ich weiß, das sagen viele, wenn sie hier etwas reinschreiben, aber du musst mir glauben. Sie zwingt mich das hier nieder zu schreiben. Ich weiß nicht, woher sie kommt oder wer genau sie ist. Einzig und allein ihren Namen kenne ich: Chain. Aber ich fange am besten ganz von vorne an.

Es war ein normaler Tag in unserem kleinen Kaff, dessen Name jetzt eigentlich auch keine Rolle spielt. Ich ging wie jeden Tag müde und ein wenig träge zur Schule, meinen Blick gesenkt und ein paar Steinchen vor mir herkickend. In der Schule angekommen setzte ich mich gleich neben Ben, meinen besten Kumpel seit dem Kindergarten, und schlug mein Mathebuch auf. Mathe war nie meine Stärke gewesen, weshalb ich, wie jede Stunde, auf Ben's Hilfe hoffte und die Doppelstunde über mich ergehen lies. Doch heute war es anders. Ben war nicht ganz bei der Sache, immer wieder starrte er geistesabwesend gegen die Wand oder aus dem Fenster, manchmal bildete ich mir sogar ein, er würde gar nicht mehr atmen. Besorgt sah ich ihn mir von der Seite an. Er hatte dunkle Augenränder und seine Haare waren wild verwuschelt, was für Bens Verhältnisse mehr als ungewöhnlich war. "Alter, alles O.K. bei dir?", fragte ich ihn nach einer Weile. Zuerst schien Ben meine Frage nicht mitbekommen zu haben, dann drehte er langsam den Kopf zu mir und gab ein leises Stöhnen von sich. "Nein...alles...gut...", röchelte er. Dadurch, dass er endlich mit mir sprach, bekam ich seine Zähne zu sehen, oder besser: Was davon noch übrig war. In Bens Mund befanden sich so gut wie keine Zähne mehr, höchstens kleine, schwarze Stummel, die halb aus seinem Zahnfleisch ragten. Erschrocken wollte ich ihn darauf ansprechen, da sackte er mitten in sich zusammen, sein Kopf fiel auf sein Mathebuch. "Ben? BEN!?", schrie ich und schüttelte ihn an den Schultern. Auch die anderen Schüler und die Lehrerin hatten Bens Zusammenbruch mitgekriegt und bildeten einen Halbkreis um ihn. Tränen schossen aus meinen Augen. Ich flehte innerlich zu Gott, dass er nicht tot war. Während die Lehrerin versuchte meine Mitschüler wieder auf ihre Plätze zu bewegen und den Notarzt zu rufen, fiel mir ein kleiner, weißer Zettel in Bens Hand auf. Ich wischte mir die Tränen weg und griff zitternd danach. Drauf stand ein einziges Wort: Chain.

Einige Tage später ging ich zu Bens Haus. An dem Tag seines Zusammenbruches stellte der Arzt fest, dass er schon seit mehreren Stunden tot gewesen sei. Doch das konnte nicht sein. Ich hatte gesehen, wie er da saß. Er hatte öfters mal den Kopf gewandt und auch ein paarmal genickt. Er konnte einfach nicht tot gewesen sein. Den Zettel, den Ben in der Hand gehabt hatte, trug ich seit dem immer bei mir. Heute hatte ich mich das erste Mal getraut, zu seinem Haus zu gehen. Ich wollte mit seinen Eltern reden, in seinem Zimmer nachsehen, ob ich einen Hinweis auf seinen Tod finden könnte. Mit zitternder Hand drückte ich die Klingel und wartete. Nach einer halben Minute machte Bens Mutter auf. Ihr Make-Up war total verschmiert und ihre sonst so schönen Locken hingen schlaff herunter. Hinter ihr tauchte Bens Vater auf und legte seiner Frau seine Hand auf die Schulter. Diese fing gleich wieder an zu schluchzen als sie mich sah. Bens Vater ergriff zuerst das Wort: "Hallo Dominik. Komm ruhig herein." Die beiden traten eine Schritt zur Seite und nach einigem Zögern ging ich hinein. Ich beschloss, das ganze so kurz wie möglich zu machen. "Es tut mir sehr leid für Sie.", sagte ich und senkte ein wenig den Blick. Dann fuhr ich fort: "Ich weiß, dass das seltsam klingt, aber dürfte ich mir Bens Zimmer einmal ansehen? Es würde mir sehr viel bedeuten und ich bin danach direkt wieder weg." Bens Eltern zögerten ein wenig, dann nickte seine Mutter und wies auf die Treppe. "Geh nur.", schniefte sie und vergrub ihr Gesicht im Hemd ihres Mannes. Ich nickte dankbar und ging hinauf. Oben angekommen holte ich erstmal tief Luft. Wir waren oft zusammen hier gewesen, hatten uns irgendwelche Videos angeschaut oder Playstation gespielt. Doch deshalb war ich nicht hier. Ich musste anfangen zu suchen. Jedoch brauchte ich nicht lange. Durch einen kleinen Spalt von Bens Nachtschränkchen entdeckte ich ein kleines, blaues Notizbuch. Ich wusste, das Ben niemals auf die Idee gekommen wäre, Tagebuch zu schreiben, als ging ich drauf zu und holte es heraus. Die erste Seite verriet mir schon, dass ich richtig war:

'Es ist egal, welcher Tag heute ist oder was auch immer. Wichtig ist nur eins: Ich muss das hier aufschreiben und hoffen, dass es jemand findet. Dieses Mädchen, oder besser: Dieses Ding. Es verfolgt mich. Ich sehe es überall. Und nur ich. Andere sehen sie nicht. Bin ich verrückt? Ich weiß nur, dass sie von mir will, dass ich etwas für sie aufschreibe und veröffentliche. Sie hat mir eine Frisst von Fünf Tagen gegeben. Heute ist Tag vier. Sie hat mir in dieser Zeit, in der ich nicht eingewilligt habe, sämtlich Zähne gezogen und mir meinen Schlaf geraubt. Ich weiß nicht, was sie noch mit mir vorhat. Morgen ist der Fünfte Tag. Ich werde nichts für dieses Ding tun, egal was es mir antut. Ich hoffe nur, dass jemand das hier liest, ansonsten war alles umsonst. Einzig und allein ihren Namen habe ich auf ein Stück Papier geschrieben: Chain.

Ab da endete der Eintrag und auch auf den Folgenden Seiten stand nichts. Mir stockte der Atem. Chain. Der Zettel, den Ben bei sich hatte. Ich holte ihn aus meiner Hosentasche und starrte wie hypnotisiert drauf. Was hatte es mit dem ganzen auf sich? Ich machte mit meinem Handy ein Foto von dem Tagebuch Eintrag und verlies das Zimmer. Ich wollte Bens Eltern noch etwas fragen, lies es jedoch bleiben, da sie schon fertig genug waren und ich erstmal alles für mich behalten wollte. Das war mein Fehler. Ein Fehler, den ich für immer bereuen werde.

In dieser Nacht wachte ich schweißgebadet aus einem Alptraum auf, an den ich mich kein Stück erinnern konnte. Ich merkte gleich, dass ich nicht alleine im Zimmer war. Auf meiner Bettkante saß Jemand. Sofort machte ich mein Nachtlicht an und wünschte mir sofort, es nicht getan zu haben. Vor mir saß ein blasses Mädchen mit dunkelroten, langen Haaren und spitzen Zähnen, mit denen sie mich frech anlächelte. Sie trug lediglich ein langes, schwarzes Kleid, welches ihr bis zu den Knien ging und um das verschiedene Ketten gelegt waren. Bevor mir etwas einfallen konnte, sagte das Mädchen mit einer zarten, und dennoch festen Stimme: "Du bist Bens Freund, stimmt's? Tja, sehr schade um ihn, aber vielleicht bist du ja schlauer als er. Meinen Namen kennst du bereits, oder?" Ich starrte sie nur entgeistert an. "Ch-chain?", fragte ich zitternd und zog meine Decke bis an mein Kinn. Kichernd nickte das Mädchen. Mit einem Mal wurde ich wütend. "Du hast das alles Ben angetan? Du hast ihn getötet, stimmt's?", schrie ich sie an während ich innerlich mit den Tränen kämpfte. Chain zuckte nur mit den Schultern. "Ich habe ihn lediglich um einen Gefallen gebeten. Allerdings hat er sich geweigert. Jetzt brauche ich deine Hilfe. Wenn du schlau bist, kooperierst du, wenn nicht, wird dich vielleicht schlimmeres erwarten." Ich wusste nicht wie mir geschah, als Chain mir ihre weiße Hand hinstreckte und bedrohlich lächelte. "Hilf mir, und ich werde dich fürs erste in Ruhe lassen." Ich überlegte hastig. Vielleicht konnte ich sie ja austricksen und Ben rächen. ich schluckte und schlug ein. Damit besiegelte ich mein Schicksal. "O.K. Was muss ich tun?", fragte ich und versuchte das Beben in meiner Stimme zu unterdrücken. Chain stand auf und wartete, bis die Ketten an ihrem Kleid aufgehört hatten zu klirren. "Ich will, dass die ganze Welt auf mich aufmerksam wird. Sie soll von mir erfahren, ich lasse ihr sozusagen eine Warnung da." Auf meinen fragenden Blick antwortete sie schief grinsend: "Mach deinen Computer an!" Ich tat, was Chain von mir verlangte und fuhr meinen Laptop hoch.

Ab dem Zeitpunkt sitze ich hier in meinem Zimmer und schreibe das alles nieder. Chain hat mir aufgetragen, einen Account zu haken und alles aufzuschreiben. Um meinen Hals hat sie eine Kette gelegt, welche an einer Art Bombe befestigt ist. Sollte ich versuchen zu fliehen, würde sie explodieren. Mir strömen tausende von Tränen aus den Augen. Chain ist aus dem Zimmer gegangen und hat sich an meinen Eltern zu schaffen gemacht. Sie sind tot. Jeder, der das hier liest, wird ihr bald begegnen. Es tut mir leid. Nachdem ich das hier abgeschickt habe, werde ich die Bombe hochgehen lassen. Vielleicht kann ich Chain dadurch noch aufhalten. Sie hat im übrigen gelogen, als sie sagte, sie würd mir nichts tun. Sie hat mir an jeder Hand drei Finger abgeschnitten, meinen Schädel kahl geschnitten und mich dort gehäutet. Solltet ihr ihr begegnen, dann tötet sie. Ich bin dazu leider nicht mehr ganz in der Lage.

-Dominik

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