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TRIGGER WARNING: Selbstverletzung und Selbsthass.

P.o.V Jungkook

Weihnachten war mittlerweile schon vorbei und das neue Jahr hatte bereits angefangen. „"2017", murmelte ich leise vor mich hin, „das wird unser Jahr.."
Lächelnd befreite ich mich aus dem festen Griff meines noch friedlich schlafenden Freundes und verließ das Bett. Bevor ich mich auf den Weg zum Bad machte, streckte ich mich erst und gähnte leise. Mit langsam Schritten lief ich dann ins Bad, ich schloss die Tür ab.
Ich stellte mich vor den Spiegel und betrachtete mich. „Obwohl ich mit Taehyung zusammen bin, die anderen unsere Beziehung ,und damit die Tatsache das wir schwul sind, akzeptiert haben fühl ich mich null wohl. Was passiert mit mir? Ich war doch vor heute auch immer glücklich...", nuschelte ich vor mich hin. Kurzer Hand stellte ich das Wasser auf kalt und ließ den Wasserhahn laufen. Schnell wusch ich mir das Gesicht mit dem kalten Wasser und machte das Wasser wieder aus.
Ehe ich mich abtrocknen konnte fiel mein Blick wieder auf den Spiegel, mit emotionslosem Blick starrte ich mein Spiegelbild an, sah mir zu wie die kalten Wassertropfen mein Gesicht herunterlief und an meinem Kinn, als auch an meiner Nase abtropften.

Es hat sich kein bisschen verändert, das hast du dir alles nur eingebildet.

Diese Stimme war wieder da. „Ich weiß.", antwortete ich ihr, ohne jeglichen Emotionen in meiner Stimme.

Ich weiß das du es willst und du weißt es auch.

Ich nickte stumm. Meine Hände griffen zu dem Handtuch neben mir und ich trocknete mein Gesicht. Mit etwas Wasser richtete ich meine Haare und verließ dann das Bad auch schon wieder und lief zurück in das Zimmer von Taehyung und mir um mich dort umzuziehen.

Als ich im Zimmer ankam war da immer noch ein schlafender Taehyung, was hieß das ich mich in Ruhe umziehen konnte ohne mich vor Taehyung zu schämen. Schnell zog ich mir also eine Jogginghose und ein Sweatshirt an.

Da Taehyung noch immer schlief, entschied ich mich dazu einfach schon in die Küche zu gehen, wo ich von Jin abgefangen wurde. „Training in einer Stunde, mach dich also fertig. Frühstück steht auf dem Tisch." Ohne das ich auch nur ein Wort sagen, geschweige denn nicken konnte lief Jin auch schon weiter.
Schulter zuckend lief ich in die Küche und setzte mich an den Tisch.
Gerade wollte ich zu einem Brötchen greifen, doch sie unterbrach mich dabei.

Du wirst hier gar nichts essen. In den letzten paar Monaten hast du es so über dich ergehen lassen einfach zu essen, aber guck dich mal an. Fett bist du geworden! Willst du das deine Fans dich so fett wie du bist sehen? Denkst du Taehyung gefällt es wenn du fett bist? Meinst du er findet dich immer noch 'hübsch'?

Meine Hand entfernte sich von dem Brötchen und ich stand wieder auf. Ich schlurfte aus der Küche und lief zu Taehyung.
Im Zimmer angekommen schmiss ich mich aufs Bett zu ihm und lächelte ihn gefaket an. „Hey Taetae, aufwachen!" Ich rüttelte ihn wach und er sah mich verschlafen an. „Morgen Kookie, schon gefrühstückt?", fragte er und ich musste kurz schlucken. Nach kurzem zögern nickte ich mit einem gefaktem lächeln. „Das freut mich.", sagte er fröhlich und lächelte mich breit an.
Innerlich seufzend stand ich auf und wartete auf Taehyung, welcher Ewigkeiten brauchte um aus dem Bett zu kommen.

-zeitsprung zum Training-

Unkonzentriert und mit knurrendem Magen versuchte ich die Schritte zu tanzen. „Jungkook! Konzentriere dich doch mal!", rief mir unser Tanzlehrer zu. Ich nickte stumm. Jedoch brachte mich mein Hunger gefühlt um und ich wurde erneut von einem Magen knurren verunsichert.

Du enttäuscht dein Team, reiß dich zusammen! Du bist schlimm, schrecklich, abwertend! Hast du denn nichts gelernt? Nicht nur dein Team enttäuscht, deinen 'festen Freund' und deine Fans! Du abwertendes Stück Dreck musst doch wissen was ich dir immer gesagt hatte, Magen knurren sind die Hilfeschreie der Kalorien!

Ich nickte nur. Die Sache mit dem Magen knurren machte mich etwas stolz und ich tanzte weiter, auch wenn es nicht gut war und ich ständig ermahnt wurde.

In der Pause kam Hoseok besorgt zu mir und zog mich in eine Ecke des Tanzraumes. „Ist alles in Ordnung? Du wirkst so abwesend.. Hast du einen Rückfall?", sprach er das Thema direkt an.

Sag ihm ja nichts!

Gefaket lächelte ich ihn an. „Alles super, ich hab heute morgen wahrscheinlich nur etwas gegessen was ich nicht so gut vertrage." Hoseok nickte verstehend und lächelte dann auch. „Na dann, Fighting! Und werd' ja nicht krank!", ermahnte er mich noch.

-zeitsprung: Nach dem Training im Dorm-

Hoseok brauchte Jahre um sich zu entscheiden, schlussendlich schubste ich ihn einfach ins Bad und verkrümelte mich dann im Wohnzimmer auf die Couch.

Du wirst es tun.

„Ich will nicht..", nuschelte ich in meine Hand.

Du musst aber.

„Ich will nicht..."

Oh doch das willst du. Glaub mir.

Ich gab nach und nickte stumm.

Hoseok verließ das Bad und ich ging mit einer kleinen Schachtel, die ich in meinem Ärmel versteckte, ins Bad. Sofort entblößte ich mich meiner verschwitzten Kleidung und stieg in die Dusche. Das Kästchen lag in der Ecke der Dusche.
Ich machte kaltes Wasser an und setzte mich in die Dusche. Zitternd griff ich nach dem Kästchen und öffnete es. Vorsichtig nahm ich eine glänzende Metallplatte raus und setzte sie an meinem Arm an. Langsam zog ich sie durch meine Haut und Blut fing an meinen blassen Arm entlangzulaufen.
Es war wunderschön und ich machte weiter.
An meinen Armen, meinen Beinen,an meinem Bauch, beinahe war mein Kompletter Körper mit frischen Narben übersät. Das herab prasselnde Wasser spülte das Blut, als auch meine Tränen von mir. Dennoch brannten meine Wunden aufgrund der salzigen Tränen. So leise es ging schluchzte ich auf, so leise es ging wimmerte ich vor schmerzen und so leise es ging ließ ich immer wieder die selben Worte aus meinem Mund kommen.

„Ich bin nichts wert.. ich verdiene es nicht zu leben...wieso habe ich Freunde?... wieso ist das mein Schicksal?... wieso existiere ich überhaupt noch?... warum hasst mich mein leben so sehr?... wieso bringt es mich nicht einfach um?..... bitte lass mich sterben..."

•I hate you. I love you• | vkookWhere stories live. Discover now