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P.o.V Jungkook

Erneut war ich im Dorm.

Alleine.

Ich wusste wo ich war. Ich war in meiner Welt, in der Welt, in der ich auch Taehyung und mich gesehen hatte, wie wir mit unseren Kindern spielten.
Ja, ich mochte diese Welt wirklich, aber ich denke ich sollte mir selbst in die Augen sehen.
Sie war nicht real.

Nicht real.

Diese zwei Wörter hallten durch meinen Kopf wie durch einen langen Tunnel. Irgendetwas machte klick in meinem Kopf. Nur was war es?

Seufzend setzte ich mich auf. An meinem Körper waren noch immer die frischen Wunden, an welches das Blut runter lief. Um ehrlich zu sein ronn es nicht seine Bahnen entlang meiner Haut, sondern war wie eingefroren an der selben Stelle.
Verwirrt strich ich über meine Arme, doch das Blut fing nicht an sich zu bewegen. Erneut machte es klick in meinem Kopf. Und dieses mal wusste ich was klick machte.
So schnell ich konnte rannte ich in das Wohnzimmer, wo eine riesige Uhr an der Wand hing. Auch die Zeiger dieser bewegten sich keinen Meter.
Laut atmete ich ein, als die Zeiger begannen sich rückwärts zu drehen.

Immer schneller, immer schneller.

Ich hatte die Luft angehalten, erst als die Zeiger wieder still standen, wagte ich es wieder zu atmen. Die Zeiger standen an der selben Stelle wie davor, genau wie ich, doch ich wusste, dass es anders war als davor.
Ob nur die Luft dicker, die Temperatur gesunken oder es draußen nun Tag war, es war anders. Und wie es war, machte es mir angst.
Ich fing an mich durch die Räume zu bewegen, es war erschreckend ordentlich, wie zu der Zeit, als wir gerade frisch in den neuen Dorm eingezogen sind, nachdem Yoongis Depressionen einen Rückfall hatten und er einige Zeit beim Psychiater war.
Yoongi!
Erschrocken rannte ich ins Bad. Ich war wohl in der Zeit gereist.
Im Bad hing noch immer der Kalender, für welchen wir erst Monate später einen Platz gefunden hatten.
Der wohl heutige Tag, war mit ‘Fotoshooting‘ gekennzeichnet. Ich konnte mich gut an diesen Tag erinnern, es war einer der ersten Tage, wo ich langsam Schmetterlinge im Bauch hatte, wenn ich mit Taehyung mehr Körperkontakt hatten.
Es lagen tatsächlich Klingen am Waschbeckenrand. Tränen fingen an sich in meinen Augen zu bilden. Yoongi hatte gesagt es geht ihm gut, wir sollen uns keine Sorgen machen, er würde sich schon nichts antun und er wolle mit uns reden, wenn es ihm schlechter geht. Doch anscheinend hatte er das nicht vor, er wollte nicht das er uns sorgen macht, so wie ich.
Um ehrlich zu sein, kann ich Yoongi verstehen, ich kann nachvollziehen was er da tut. Aber es macht die Sache nicht besser, nur weil ich ihn nachvollziehen kann, heißt es nicht das es okay ist. Nein im Gegenteil, er hätte mit uns reden sollen, er hätte versuchen sollen, uns seine Lage zu erklären. Dachte er etwas, dass wir davon nichts mitbekommen, wenn der Psychiater ihn ausquetschen muss um wenigstens eine Antwort zu bekommen?

Reiß dich zusammen Jungkook, du solltest nicht sauer auf Yoongi sein, immerhin bist du nicht besser als er. Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und lief zurück in das Wohnzimmer, in welchem ich nach meiner Zeitreise auch angekommen war, und setzte mich auf unser Sofa und versuchte klare Gedanken zu denken, was jedoch fast unmöglich war, da in meinem Kopf nun ein einziges Chaos herrschte, welches auch nicht besser wurde, als die Zeiger der Uhr wieder anfangen sich zu bewegen. Doch dieses mal war es langsamer und sie bewegten sich vorwärts.

•I hate you. I love you• | vkookWhere stories live. Discover now