ZEHN

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Schneller als ich mich versehe, bringe ich den nächsten Arbeitstag hinter mich. Pünktlich mache ich Feierband. Bevor ich nach Hause fahre, um alles für den Besuch von Ella vorzubereiten, gehe ich noch einkaufen. Ich achte darauf, dass alles vegetarisch ist, während ich sehnsüchtig an der Fleischtheke vorbei schlendere.

Natürlich habe ich über Nacht nicht gelernt zu kochen und somit auch keine Ahnung, was man denn gebrauchen könnte.

Meine Küche nutze ich eigentlich nur für zwei Dinge. Erstens; um Besteck zu holen, damit ich meine bestellten Mahlzeiten essen kann. Zweitens; damit ich eine meiner Affären dort durchnehmen kann.

Die letzte Variante ist äußerst selten, da sich nur wenige meiner zahllosen Bekanntschaften in meine Wohnung verirren. Es ist einfach immer viel zu anstrengend, die Weiber am Ende wieder los zu werden.

Die Zutaten verstaut, die Kamera gut versteckt, installiert und frisch geduscht, sitze ich fünfzehn Minuten vor der vereinbarten Zeit in meinem Wohnzimmer und warte auf Ella.

Edward habe ich eine Nachricht geschickt, dass das Spektakel beginnt und er mich ja gerne in New York besuchen kann, wenn ich endlich umgezogen bin.

Noch bevor der blonde Verlierer die Gelegenheit hat, zu antworten, klingelt es an meiner Tür. Schwungvoll stehe ich von der Couch auf. Ein letzter Blick durch die Wohnung, ob auch alle Hinweise darauf, dass ich ein fleischfressendes Arschloch bin, beseitigt sind. Jetzt bin ich bereit charmant und niedlich zu sein, um die Wette zu gewinnen.

„Ella es freut mich, dass du meiner Einladung gefolgt bist", begrüße ich das Objekt meiner Begierde höflich.

Ich bitte sie herein und als ich die Tür hinter der Schwarzhaarigen wieder geschloßen habe, nehme ich sie zu Begrüßung kurz in den Arm. Nicht zu lange, die junge Frau soll ja nicht denken, ich würde nur das eine wollen.

Galant, wie ich bin, nehmen ich ihr einen Korb mit, wie ich erkennen kann, frischen Zutaten, ab. Darunter auch Pilze. Ich hasse Pilze, aber nun gut, vielleicht schaffe ich es noch sie, bevor ich diesen gesunden Frass runterwürgen muss, in mein Bett zu locken.

Anders als im Büro trägt sie, heute Abend, eine enge Jeans, dazu einen dunklen Pullover. Schlicht und einfach. Die weiche Wolle, schmiegt sich wunderbar um ihren großen Busen. Oh, diesen wunderbaren Titten werde ich nachher besonders viel Aufmerksamkeit schenken. Ich beiße mir kurz auf die Lippe.

Wir machen uns auf den Weg in die Küche. Dort biete ich ihr etwas zu trinken an. Einen teueren Riesling, welchen sie nicht ablehnt. Nach den ersten Schlucken und der Einigung, dass wir ein Ratatouille mit Reis kochen werden, stehe wir gemeinsam am Tresen und schneiden das Gemüse. Wir tauschen uns über die Arbeit aus, ihre Vorstellungen vom Leben und so weiter. All diesen Dingen eben, über die Frauen so gerne reden.

Derweil Ella die Paprika schneidet, beobachte ich sie dabei. Fieberhaft überlege ich, wie ich der Schwarzhaarige schnell näher kommen kann. Ich entscheide mich, ihr etwas zur Hand zu gehen. Also lege ich mein Messer, mit welchem ich gerade die Tomaten zerstückle, auf dem Brett ab.

Ich trete hinter die junge Frau, nahe genug, dass sie meine Anwesenheit mehr als deutlich spüren kann, dennoch ohne sie zu berühren.

„Du massakrierst ja die Paprika. Hat sie dir etwas getan?", lache ich amüsiert.

Ein melodisches Kichern, sowie eine Aufforderung, dass ich ihr ja zeigen kann, wie man es besser macht, erhalte ich als Antwort.

Natürlich habe ich genau auf diese Reaktion spekuliert. Meine Arme lege ich von hinten, um sie herum. Die Finger auf ihren Händen. Hörbar atmet sie die Luft ein, als ich beginne, ihre Hände zu führen, um die Paprika zu schneiden. Die Stücke sind nun viel schlechter geschnitten, als vorher. Doch was zählt ist, dass ich deutlich die Hitze wahrgenommen habe, die von der jungen Praktikantin ausgeht.

EGOMANIEWhere stories live. Discover now