ELF

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Mitten in der Nacht werde ich wach. Die Seite neben mir ist leer und kalt. Darüber bin ich sicherlich nicht traurig, das erspart mir Ellas Gejammer, wenn ich sie rausgeworfen hätte.

Auf dem Kopfkissen finde ich eine Zettel von ihr.

Smith,

ich dachte, es ist doch etwas merkwürdig, wenn wir gleich am Anfang unserer Beziehung gemeinsam auf der Arbeit auftauchen. Aus diesem Grund bin ich gegangen, als du geschlafen hast. Bis nachher mein Traumprinz.

Deine Ella

P.S. Du siehst sooooo niedlich aus, wenn du schläfst. :)

Ach du scheiße, die Kleine übertreibt es aber echt. Der Brief landet augenblicklich im Mülleimer. Ihr Geheule, wenn ich ihr sage, dass ich sie nur ins Bett bekommen wollte, geht mir schon jetzt auf die Nerven.

Bevor ich mich noch ein weiteres Mal hinlege, nutze ich die Gelegenheit, um das Video, unserer heißen Nummer, an Edward zu senden. Ein paar tröstende Worte, alla Ich habe es dir doch gesagt und Tja Pech gehabt du Loser, konnte ich mir zusätzlich nicht verkneifen.

Zufrieden mit mir selbst, lege ich mich wieder ins Bett und schlafe, erneut seelenruhig ein, bis mich mein Wecker aus einem erholsamen Schlaf holt.

Frisch geduscht und mit meinem obligatorischen Kaffee in der Hand, betrete ich mein Büro. Ich zwinkere Michelle im Vorbeigehen zu und wünsche ihr einen Guten Morgen. Vielleicht sollte ich, mit ihr auf meinem Schoss, heute, meine neue Stelle, in Manhattan feiern.

Gerade, als ich beschwingt, durch den Sieg, die Tür zu meinem Arbeitszimmer aufstoßen will, höre ich Mister Hughes nach mir rufen.

„Turner!", ertönt es wutschnaubend hinter mir.

Stirnrunzelnd drehe ich mich zu dem alten Herren um. Nichtsahnend begrüße ich ihn freundlich, doch mein Boss sieht mich weiterhin nur wütend an.

„In mein Büro", knurrt er lediglich und will sich auch schon wieder abwenden, in dem Glauben, ich würde ihm folgen.

„Ich würde gerne noch meinen- ", beginne ich, werde aber nur mit einem harschen Sofort unterbrochen.

Genervt atme ich aus, werfe meiner Sekretärin einen fragenden Blick zu, auch sie sieht mich nur schulterzuckend an, als würde die Blonde ebenfalls keine Ahnung haben, was sein Problem sein könnte. Aus diesem Grund folge ich ihm ahnungslos in sein Büro.

Nachdem ich dieses hinter ihm betreten habe, muss ich feststellen, dass Ella ebenfalls anwesend ist, genauso wie der Boss der anderen Firma, mit welcher wir fusionieren wollen.

Ich möchte ihm, sowie Ella höflich mit einem Handschlag begrüßen, welcher aber nur mit einem empörten Schnauben des Mannes und einem gesenkten Blick, der Schwarzhaarigen, abgeblockt wird.

Scheiße, irgendetwas läuft hier gewaltig schief.

Es herrscht eine eisige Stille im Raum, dir mir alles andere als geheuer ist. Da keiner der Anwesenden, das Gespräch eröffnen möchte, entscheide ich mich dazu, zu erst, etwas in den Raum zu werfen.

„Warum wollten sie so dringend mit mir sprechen Mister Hughes?", wende ich mich an meinen Vorgesetzten.

Ohne ein Wort, geht er um seinen Schreibtisch herum, dreht den eingeschalteten Laptop in meine Richtung, sodass ich auf den Monitor schauen kann. Mit einem Klick, auf der Tastatur, wird ein Video, ohne Ton, abgespielt.

Es dauert keine zehn Sekunden, da habe ich mein Schlafzimmer, so wie mich selbst, bei dem One-Night-Stand letzte Nacht, mit der kleinen Praktikantin, die nun ein lautes Schniefen hören lässt, erkannt.

EGOMANIEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt