Auf den ersten Blick (1)

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Alles begann als meine Mutter und ich am Flughafen von Phönix standen und sie mir einen Koffer überreichte. Im Koffer war alles drin was ich für meine Reise nach Forks brauchte. Ein paar Kleidungsstücke, ein Laptop sowie die nötigsten Waffen: Zehn verschiedene perfekt ausbalancierte Messer, zwei kleine Pistolen geladen mit Silberkugeln dazu meine Multifunktionelle Uhr und meinen Anzug. Das übliche halt. Das was jeder Auftragskiller für eine Undercover Mission benötigt.

Ja, Richtig. Ich bin eine Auftragsmörderin, genau wie meine Mutter und davor ihre Mutter und davor ihre und so geht das schon seit Jahrhunderten. Es ist so eine Art Familienunternehmen, wenn es auch nicht in die übliche Kategorie geht. Obwohl, Familienunternehmen trifft es nicht ganz, denn nur die weibliche Linie unserer Familie erfüllte diesen Jobs und ausser uns darf auch niemand etwas davon wissen. Nicht einmal mein Vater, Charlie, weiss davon. Ich denke das war einer der Gründe, weshalb sich meine Mutter, Renée und er getrennt haben.

Aber das spielt jetzt keine Rolle. Wichtig war nur, das ich seit ich klein war, nicht mehr regelmässig zu meinem Dad ging, der einzige Grund dafür, dass ich nun bei ihm wohnen werde, ist mein neues Ziel Objekt. Da es sich in Washington befindet, ist es am einfachsten in der Nähe zu sein. In dieser Zeit wird Mom mit ihrem neuen Mann, Phil, ein wenig Ferien machen.

„Du hast alles?" fragte Mom mich. Ich nickte und schulterte mein Rucksack etwas höher. Meine Mom sah sich um. Phil hohlte ihr und sich selber gerade Kaffe also waren wir alleine. Sie reichte mir eine gelbe Mappe mit dem Namen meines Ziel Objekts.

„Es ist nicht viel aber genug um ihn zu finden. Pass auf das niemand die Akte findet klar?"

Ich verdrehte die Augen und versorgte die Akte in meinem Rucksack.

„Mom, ich mach das nicht zum ersten Mal, ich schaff das schon."

Sie nickte, dann nahm sie mich in eine feste Umarmung. Meine Mutter sah eigentlich ziemlich aus wie ich, nur schöner und ein wenig bräuner. SIe hatte nicht so eine blasse Haut wie ich. Der einzige Unterschied zwischen uns war der Charakter. Während ich nämmlich eher ruhig und zurückgezogen war, war meine Mom liebherzig, einfühlsam, aufgestellt, aber gleichzeitig, eine eiskalte Mörderin, deren Augen nichts entging und mit zielsicheren Schüssen ihre Opfer umbrachte. Verrückt nicht wahr?

„Grüss Charlie von mir" sagte sie resignierend.

„Mach ich" beteuerte ich.

„Wir sehen uns bald wieder, und ruf an wenn du ankommst ja?" was so viel heisst wie ruf an sobald du die Akte gelesen hast, dann Teil ich dir die restlichen Infos mit.

Ich nickte erneut, dann drückte sie mich noch einmal an sich, und liess mich dann gehen. Ich lief ganz locker durch die Passkontrolle, ohne mir Sorgen zu machen das sie die Waffen erspüren. Wir kannten eine Technik um die Sensoren zu umgehen, die ich dir jedoch nicht verraten werde.

Der Flug von Phoenix nach Seattle dauerte vier Stunden, dann ging es noch mal eine Stunde in einem kleinen Flugzeug hoch nach Port Angeles, und eine weitere Stunde mit dem Auto runter nach Forks. Das Fliegen machte mir nichts aus, aber vor der Fahrt mit Charlie hatte ich ein bisschen Bammel.

Charlie hatte ziemlich gut reagiert auf die ganze Geschichte – ich habe ihm erzählt dass Mom und Phil Ferien machen wollten und ich in der Zeit gerne bei ihm wohnen würde, was er bejahte. Er schien sich wirklich zu freuen, dass ich zum ersten Mal halbwegs langfristig bei ihm wohnen würde, hatte mich schon in der Schule angemeldet und wollte mir dabei behilflich sein, ein Auto zu finden.

Das Problem war, dass es nicht viel gab, worüber wir reden konnten; wenn man jemanden verschweigt das man nachts oder manchmal auch Tagsüber Leute umbringt, ist es nicht einfach irgendetwas zu finden mit dem man über diese Person reden kann, ausserdem wusste ich, dass ihn meine Entscheidung enorm verwirrte – wie meine Mutter, die diesen Ort verabscheute, hatte auch ich nie einen Hehl aus meiner Abneigung gegen Forks gemacht.

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