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Liebe

Lie|be

1. Starkes Gefühl des Hingezogenseins; starke, im Gefühl begründete Zuneigung zu einem [nahestehenden] Menschen

2. Auf starker körperlicher, geistiger, seelischer Anziehung beruhende Bindung an einen bestimmten Menschen, verbunden mit dem Wunsch nach Zusammensein, HINGABE o.Ä.

3. Sexueller Kontakt, Verkehr

♥♥

Es war ein Abend vieler erster Male. Es war Sonntag und das vierte Mal in der Woche, dass sie sich trafen.

„Es ist ein Vertragsbruch", sagte Jongin, während er ihm seine Winterjacke abnahm. Es war so kalt draußen geworden, es könnte jede Minute anfangen zu schneien.

„Willst du mir erzählen, dass es Konsequenzen haben wird?"

Jongin grinste. „Definitiv. Ich saß nicht umsonst stundenlang an meinem Schreibtisch um den Vertrag zu schreiben."

Es war so normal als Jongin seine Jacke weghängte und erneut zu ihm trat. Er tippte Kyungsoos Kinn mit dem Zeigefinger nach oben und beugte sich gleichzeitig zu ihm herunter, um ihn zu küssen. Kyungsoos Arme fanden automatisch Halt um Jongins Mitte.

„Unter zwei Stunden und es ist kein Vertragsbruch."

„Schon in Ordnung", lächelte Jongin. „Wir können die Regeln ein wenig strecken." Kyungsoo küsste ihn erneut. Es fühlte sich richtig und gut an. „Ich will dir etwas zeigen." Jongin verschränkte ihre Finger und führte ihn durch die Wohnung in einen Raum den Kyungsoo bereits kannte. Sein Schlafzimmer. Jongin deutete auf das große Bett. „Setz dich."

Kyungsoo tat es. Er beobachtete wie Jongin nach der Violine auf seinem Schreibtisch griff. „Du spielst mir etwas vor?"

„Hör gut zu." Jongin schloss die Augen, bevor er denn Bogen an die Seiten ansetzte. Kyungsoo hatte kein großes Verständnis für Musik, aber er hatte gehört, dass die Melodie einer Violine etwas eigenartig...Melancholisches an sich hatte. Er verstand es jetzt, während er Jongin zuhörte.

Das Zimmer war dunkel, das einzige Licht kam von den Fenstern herein. Seouls abertausende Lichter, die in den Raum leuchteten. Rot und blau dass Jongin von hinten illuminierte. Kyungsoo saß wie gebannt da. Es war vorbei bevor Kyungsoo es realisiert hatte.

Sie sahen einander an ohne Worte auszutauschen. Aber es war auch nicht nötig, sie verstanden einander auch so.

„Komm her", flüsterte Kyungsoo und Jongin tat es. Er legte sich neben Kyungsoo, den Kopf auf der Hand abgestützt. „Wer hat dir beigebracht so zu spielen?"

„Meine Mutter. Sie hat gespielt und mich unterrichtet sobald ich mir eine Violine unters Kinn legen konnte. Ich war kein guter Schüler." Jongin lachte leise bei der Erinnerung. „Wir haben auch viel gestritten, weil ich lieber draußen mit meinen Freunden spielen wollte, als drinnen Violine zu lernen. Etwas ist mir in den Jahren dann doch hängengeblieben." Er legte einen Arm um Kyungsoo und zog ihn näher an sich. „Als sie starb hatte ich das Gefühl, dass es das letzte war, was mir von ihr geblieben ist. Ich habe viel gespielt und mir den Rest selbst beigebracht."

„Wie heißt das Stück das du gerade gespielt hast?"

Selbst mit dem wenigen Licht konnte Kyungsoo Jongins Grinsen noch ausmachen. „Es war die Titelmusik von meinem Lieblings Videospiel."

Kyungsoo lachte.

♥♥

Es entwickelte sich zu einer Routine ihren Vertrag zu brechen. Die Woche vor Weihnachten trafen sich Jongin und Kyungsoo täglich. Es war ihnen nicht einmal aufgefallen, es war einfach so natürlich einander zu sehen, wenn auch nur kurz.

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