~Sie hatte ein ganz übles Gefühl bei der Sache.~
Hermines POV:
Hermine saß mit Ginny in der großen Halle und machte Hausaufgaben, ihre Gedanken jedoch schweiften die ganze Zeit ab.Zwei Wochen waren vergangen, seit dem nächtlichen Besuch im Krankenflügel. Draco war auf Distanz gegangen, weshalb auch immer! Aber sie musste Draco ja nicht verstehen, er war der mit Abstand komplizierteste Junge den sie kannte. War irgendwie schade. Insgeheim hatte sie vielleicht ein ganz bisschen gehofft, dass alles wieder gut werden würde und sie einfach normal miteinander reden könnten. So wie... Freunde? Aber sollte ihr recht sein, so bekam sie ihn vielleicht besser aus dem Kopf.
Ginny stöhnte auf. "Slughorn will uns umbringen!! Wir müssen eine ganze Rolle Pergament über so nen doofen Zaubertrank schreiben! Hat der denn kein Herz?! In drei Tagen ist der Herbstball!" Hermine erschrak. Der Herbstball! Vorfreude pulsierte durch ihren Körper. Nur noch drei Tage, bis sie in ihrem Traumkleid tanzen würde... in den Armen ihres Traumprinzen..! Moment! Stop! So darfst du nicht denken. Du willst Draco vergessen! Was ist daran so schwer? Dennoch drehten sich ihre Gedanken nun wieder nur um ihn. Ist er auch schon aufgeregt? Er wird wieder verboten gut aussehen! Werde ich ihm denn auch gefallen? Wird sein Vater es noch schaffen, den Herbstball abzusagen? Der Brief! Schon kreuzten diese finsteren Gedanken wieder auf. Hermine erschrak. Sie hatte komplett vergessen Harry davon zu erzählen! Diese bekannte Panik stieg in ihr auf. Sie hatte ein ganz übles Gefühl bei der Sache.
Doch der Abend sollte noch schlimmer werden...
Hermine lag auf dem Sofa vor dem Kamin und las in einem Buch. Draußen war es bereits dunkel und die meisten lagen bereits in ihren Betten, doch Hermine war nicht müde. Die Gedanken an Narcissas Brief und ihre Vorfreude auf den Herbstball hielten sie wach. Plötzlich hörte sie Schritte und erschrocken fuhr Hermine herum. "Du bist ja immernoch hier!", bemerkte Ron und gähnte verschlafen. Seine Haare waren verstrubbelt, er musste wohl schon geschlafen haben. Sie sah an ihm hinab. Ron trug nur ein Unterhemd und seine Boxershorts. Peinlich berührt starrte sie an ihm vorbei. "Magst du dir nicht vielleicht was anziehen, Ronald?", schlug sie vor. Ron zuckte nur mit den Schultern und ließ sich neben ihr auf das Sofa fallen; Hermine konnte gerade noch rechtzeitig die Füße wegziehen. "Tu nicht so als ob du mich noch nie so gesehen hast", erwiderte er und grinste sie schräg an. Hermine merkte dass sie rot wurde und sie steckte hastig die Nase in ihr Buch zurück. Natürlich hatte sie ihn so schon gesehen, immerhin waren sie zusammen gewesen. Aber nun waren sie es nicht mehr und es fühlte sich einfach nicht richtig an, ihn immernoch so zu sehen.
Plötzlich wurde Hermine bewusst, was für eine perfekte Vorlage sie ihm gegeben hatte über ihre Beziehung zu reden. Und ihre Befürchtungen wurden wahr.. "Sag mal, Hermine. Was ist das jetzt zwischen uns?" Hermine legte ihr Buch zur Seite. Einen Moment hoffte sie, dass Ginny auftauchte und sie aus der misslichen Situation rettete, aber nein. Sie war auf sich alleine gestellt. Jetzt war der Moment also da. Ihre Blicke trafen sich. Damals war sie wie süchtig nach seinen Augen gewesen, doch jetzt waren sie für sie einfach nur... blau. Einfach nur langweilig blau. Dennoch sah er sie so hoffnungsvoll an und es brach Hermine das Herz ihn enttäuschen zu müssen. Sie war sich ziemlich sicher, dass ihre Freudschaft das ganze nicht überstehen würde.
"Du Ron... weißt du, es ist viel passiert..!", setzte sie an. Ron nickte und senkte den Blick. "Versteh schon", nuschelte er. "Du hast dich neu verliebt." Hermine musste schlucken. Leugnen hatte keinen Sinn. Langsam nickte sie und Rons Enttäuschung tat ihr unglaublich weh. "Wer?", fragte Ron verbittert und Hermines Kehle war wie zugeschnürt. Nein! Sie konnte nicht! Sie konnte es ihm nicht sagen. "Ron.. bitte", flehte sie doch dieser sah sie bloß ausdruckslos an. "Wer?", wiederholte er bestimmt. Hermine schüttelte den Kopf. "Mach es dir doch nicht noch schwerer, Ron!" Rons kalter Blick ließ sie erschaudern. Eine Weile lang starrte er sie bloß an, bevor er aufstand und ohne ein Wort zu seinem Schlafsaal zurück ging. Traurig blickte Hermine ihm nach. Das goldene Trio, Harry, Ron und sie, zerstört. Sie hätte doch wissen müssen, dass eine Beziehung unter Freunden nicht gut enden würde. Hermine seufzte und vertiefte sich wieder in ihr Buch, doch egal wie oft sie die Seite las, nichts wollte in ihrem Kopf bleiben. Gedanken plagten sie. Gedanken an Finsternis, Angst, Ron und.. Malfoy...Am nächsten Morgen war Hermine alleine auf dem Weg zum Unterricht. Sie hielt ununterbrochen nach Ron Ausschau. Ihr war es wirklich wichtig mit ihm noch einmal über den vergangenen Abend zu reden. Und tatsächlich entdeckte sie ihn nach einer Weile. Er stand bei Harry und drehte sich demonstrativ weg, als er Hermine sah. Diese seufzte und ging näher. "Ron? Hast du mal ne Minute?" Ron verdrehte die Augen, folgte ihr jedoch um eine Ecke. Schnell sah sich Hermine um - niemand in der Nähe. "Okay, Ron. Wir müssen jetzt dringend nochmal reden."
Dracos POV:
Alleine machte sich Draco auf den Weg zum Unterricht. Er bog um eine Ecke und entdeckte Granger mit Weaselby. Hastig zuckte er zurück und presste sich dicht gegen die Wand. Die beiden redeten. Eifersucht prickelte in Draco. Hatten die beiden wieder etwas miteinander? Er ballte seine Hand zur Faust und lauschte angestrengt. "Wie soll das mit uns weiter gehen?", wollte Granger wissen. Es herrschte eine Weile Schweigen, bevor sie hinzu fügte: "Du weißt schon. Können wir denn bitte Freunde bleiben? Harry, du und ich - wir sind doch das beste Team der Welt! Lass das doch keine dumme Schwärmerei zerstören!" Ein Grinsen huschte über Dracos Gesicht. Sie stritten! "Hermine! Wenn du es sogar nur mit einer Schwärmerei betitelst, warum gibst du uns dann nicht einfach noch eine Chance?" Draco konnte seine Neugierde nicht zügeln. Vorsichtig lugte er um die Ecke und hoffte nicht entdeckt zu werden. Was Granger ihm alles Wert war! Weaselby hatte seine schwitzige Hand auf Granger Schulter gelegt und diese starrte ihn unverwandt an. Ihr Blick war weich und Draco wünschte, sie würde ihn mit diesem Blick ansehen. Er musste sich beherrschen nicht zu ihnen zu laufen und seine Weaselby-Hand von ihrer perfekten Schulter zu schlagen. Was fiel ihm ein sie zu beschmutzen? Er konnte sowieso nicht verstehen, was sie an ihm fand! Zu Dracos wohlwollen schüttelte Granger traurig den Kopf. "Nein, Ron. Das hat doch keinen Sinn. Es würde nicht halten." Sie holte tief Luft. "Ich liebe dich nicht mehr, Ron." Dracos Grinsen wurde breiter. Irgendwie erleichterte ihn diese Erkenntnis, obwohl er Weaselby sowieso als keine Konkurrenz wahrnahm. Dieser machte einen Schritt von Granger weg. "Wer ist dieser Typ und wie lange geht das schon?!", zischte er mit kaltem Blick. Granger starrte gedankenverloren auf den Boden und lächelte traurig, dann schüttelte sie schnell den Kopf und funkelte Weaselby an. "Das geht dich nichts an, Ron! Nicht mehr. Du hast mir nicht vertraut, dass ich nur dich geliebt hab und nun vertrau ich dir nicht, dass du mein Geheimnis für dich behälst." Ohne ein weiteres Wort stürmte sie davon und rempelte Weaselby im vorbeigehen an.
Draco zog den Kopf wieder zurück und lehnte sich erneut komplett gegen die Wand. Gedanken überfluteten sein Gehirn. Meinte Granger ihn? Konnte das wirklich sein? Verlegen kratzte sich Draco am Kopf. Doch seine Freude hielt nicht lange an. Selbst wenn es so wäre, gäbe es da nichts für sie. Granger würde das nicht nochmal mitmachen. Sie vertraute ihm nicht. Mit recht.
Draco schüttelte den Kopf um die Gedanken loszuwerden. Granger und er hatten eine schöne Zeit gehabt und er wollte sie immernoch, genausosehr wie am Anfang. Doch das zwischen ihnen sollte einfach nicht sein. Sie waren zu unterschiedlich. Eine Beziehung wäre viel zu gefährlich...
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I hate you. (Draco & Hermine) *wird überarbeitet*
FanfictionDer grausame Krieg gegen Voldemort war endlich vorüber und, ganz zu Hermines Freude, hatten sich Ron und Harry ebenfalls entschlossen, das versäumte Jahr in Hogwarts nachzuholen. Als ob es nicht schon toll genug wäre, weiter lernen zu können, nein...