Kapitel 48 - Eine angemessene Belohnung

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~Er hasste ihn so sehr!~

Hermines POV:
Leider blieb nach dem Abendessen für Hermine keine Zeit mehr Draco zu treffen, doch dafür meinte es das Schicksal am nächsten Tag gut mit ihnen...

Der Herbstball war nun vorbei und es lag nicht mehr diese gewisse Aufregung in der Luft. Hermine seufzte. Ein langer Schultag lag vor ihr, bevor sie vielleicht Zeit hätte Draco zu treffen. Doch irgendwie schien sie an diesem Tag Glück zu haben. In den ersten beiden Stunden stand Zaubertränke an. In Gedanken versunken ließ sie sich auf ihrem Platz fallen. Sie musste an jene Stunde denken, die mit einem Aufenthalt im Krankenflügel geendet hatte und sie grinste in sich hinein. Hermine war sich sicher, dass das der Anfang gewesen war und sich alles aus dieser ungewollt nahen Begegnung entwickelt hatte. "Guten Morgen!", rief Professor Slughorn und riss Hermine somit aus den Gedanken. "Heute brauen wir diesen Zaubertrank!", verkündete er selbstzufrieden grinsend und deutete auf die Tafel, an die er die Zutatenliste geschrieben hatte. Hermine seufzte auf. Das war ein äußerst komplizierter Zaubertrank! "Ich erwarte nicht, dass jemand von euch einen funktionierenden Trank hinbekommt. Falls doch wartet auf denjenigen eine angemessene Belohnung." Er deutete auf eine Phiole Felix Felicis. Hermines Hände prickelten. Wie besessen starrte sie die mysteriöse Flüssigkeit an. Wie sehr wollte sie wissen, was für ein Gefühl es war einfach bei allem Glück zu haben... Klar hatte Harry es so gut wie möglich beschrieben, dennoch wollte Hermine es nur zu gerne selbst probieren.
Natürlich, im Moment hatte sie mehr als Glück, immerhin war sie jetzt mit Draco zusammen. Aber man wusste ja nie was kommt... "Heute dürfen sie ihren Arbeitspartner frei wählen", verkündete Slughorn. Unruhe breitete sich in der Klasse aus. Pavati räusperte sich. "Du... Hermine? Ist es okay, wenn ich heute mit Dean arbeite?" Hermine runzelte die Stirn. Pavati und Dean? Hatte sie was verpasst? "Öhhm... ja klar, kein Problem!" Pavati grinste. "Danke!", meinte sie, packte ihre Sachen zusammen und setzte sich neben Dean. Hermine starrte auf den leeren Platz neben ihr. Und mit wem sollte sie jetzt arbeiten? Sie seufzte und erhob sich, um schonmal die benötigten Zutaten und einen Kessel zu holen.

Es waren viele Zutaten und Hermine ahnte wie viel Konzentration notwendig war diesen Zaubertrank zu brauen. Als sie jedoch zu ihrem Platz zurück ging, hellte sich ihre Stimmung augenblicklich auf. "Draco!", rief sie und setzte sich grinsend neben ihn. "Wir arbeiten dann wohl heute zusammen, Granger", meinte er und grinste selbstzufrieden. "Du meinst wohl ich mach die Arbeit und du schaust mir dabei zu", lachte Hermine. Draco nickte. "Triffts wohl eher!"

Dracos POV:
Grinsend beobachtete Draco, wie Granger höchst konzentriert nach und nach die Zutaten in den Kessel gab. Sie war niedlich, wenn sie sich konzentrierte oder mal wieder Miss Superschlau raushängen ließ. "Gib mir die Schrumpelfeige", murmelte Granger abwesend. Draco grinste noch breiter. "Hier", meinte er und reichte ihr die gewünschte Zutat. Granger nahm sie ihm aus der Hand. Offensichtlich verwirrt wanderte ihr Blick von der Tafel zur Schrumpelfeige in ihrer Hand und wieder zurück. Sie runzelte die Stirn. "Das kann doch nicht funktionieren", meinte sie leise und Draco konnte sich das lachen nicht verkneifen. Granger schenkte ihm einen strafenden Blick. "Was ist denn daran so lustig?", zischte sie. "Ich glaube Slughorn weiß schon genau was funktioniert und was nicht, wenn es um Zaubertränke geht." Granger sah ihn eine Weile verärgert an, bevor ihr Arm in die Höhe schnellte. Professor Slughorn gesellte sich zu ihrem Tisch. "Ja, Miss Granger?" Granger setzte sich noch aufrechter hin, als sie ohnehin schon saß. Draco beobachtete, wie sie eine ihrer leicht gelockten Haarsträhnen hinters Ohr strich und vollkommen in ihrem Element und absolut von ihrer Meinung überzeugt zu reden begann: "Sir, müsste es nicht nur eine halbe Schrumpelfeige sein?" Professor Söughorn kratzte sich an seinem spährlich behaartem Kopf. "Bei Merlins Bart, Sie haben Recht!", rief er aus und Draco fiel die Kinnlade hinunter. Wie konnte dieses Mädchen so schlau sein? Slughorn wandte sich an ihn. "Da können Sie ja froh sein, so eine begabte Partnerin zu haben, Mister Malfoy!" Granger schenkte ihm einen stolzen und gleichzeitig selbstzufriedenen Blick. "Das ist bei Ihrem Notenstand auch bitter nötig", fügte Slughorn hinzu und Dracos Miene verdunkelte sich. Wut stieg in seinen Bauch auf. Wie konnte er es wagen..? Er wollte etwas erwidern, er konnte Slughorn schließlich noch nie leiden, jedoch spürte er plötzlich Grangers Hand leicht auf seiner Schulter liegen. Mit den Lippen formte sie stumm die Worte. "Lass gut sein". Draco schluckte seinen Ärger runter. Sie hatte ja recht, im Endeffekt brachte es nichts. Er wurde bloß immer so schnell wütend!

Jede Kleinigkeit konnte ihn so dermaßen auf die Palme bringen. Er hasste es. Wenn immer er wütend war, ähnelte er verblüffend stark seinem Vater, was er seit seinem sechsten Schuljahr in Hogwarts am allerwenigsten wollte. Er hatte ihn immer bewundert und vorallem nichts hinterfragt, was er tat oder sagte. Doch seit jenem Jahr war das anders. Er verabscheute ihn. Er hasste ihn so sehr!

"Danke", murmelte er, so leise, dass nur Granger es hören könnte. Er hatte keine Ahnung wie sie es immer wieder schaffte ihn zu beruhigen. Das war mit Abstand das beeindruckendste an ihr. Sie konnte alle bloß erdenklichen Gefühle in ihm hervor rufen. Selbst jene, die Draco noch gar nicht kannte.
Wie? Er hatte keinen blassen Schimmer.!

Granger hatte sich wieder in den Zaubertrank vertieft. Wie Draco es doch amüsierte sie zu beobachten! Er konnte nicht anders, als mit einem Dauergrinsen dort zu sitzen. Beim Rumstreberns sah sie halt einfach süß aus, da konnte er ja nicht wirklich was für. War nunmal so.

Die Stunde neigte sich zum Ende und Slughorn ging durch die Reihen und begutachtete die Zaubertränke. Granger lehnte sich seufzend zurück und wischte sich mit dem Handrücken einige Schweißperlen von der Stirn. Sie sah ihn entschuldigend an. "Ich hab mich bemüht." Draco musste grinsen. "Ich weiß."
Slughorn erreichte ihren Tisch und seine Augen weiteten sich. "Bei Merlins Bart, das ist doch nicht..." Er betrachtete den Kessel genauer. "Tatsächlich! Das ist das perfekte Ergebnis!" Ein stolzes Lächeln breitete sich auf Grangers Gesicht aus und irgendwie wurde auch Draco stolz. Nicht, dass es ihn wunderte bei ihrem Wissen und Talent... aber trotzdem!
Er konnte immernoch nicht realisieren, dass er wirklich mit Granger zusammen war! Es war unreal, ganz und gar verrückt. Noch vor kurzem hätte er sich selbst nie in einer Beziehung vorstellen können. Etwas wie Liebe kannte er nicht (außer vielleicht von seiner Mutter). Für ihn war Liebe Macht gewesen. Vater sei Dank. Außerdem war er auf der Schlammbluthasserliste ganz oben gewesen... und jetzt war Granger seine Freundin. Und es erfüllte ihn verdammt nochmal mit Stolz.

Slughorn bedeutete Granger und ihm selbst sich vor die Klasse zu stellen. Etwas verwirrt tat er, was von ihm verlangt wurde. Er ließ seinen Blick durch die Klasse schweifen, welcher an seinem besten Freund Blaise hängen blieb, der auf Grangers und Dracos eigene Hand starrte, die so nahe beieinander waren, dass sie sich beinahe berührten. Er warf seinem Freund einen grimmigen Blick zu und konzentrierte dich ganz und gar auf Professor Slughorn. Dieser stellte sich vor sie und hielt jedem von ihnen eine Phiole Felix Felicis hin. Draco warf Granger einen etwas hämischen Blick zu. Sie sah mit zusammengekniffenen Augen zurück, sagte jedoch nichts.

Es klingelte zum Ende der Stunde und alle Schüler drängten aus der Klasse. Wie auf eine stumme Absprache ließ sich nicht nur Draco Zeit. Granger und er gingen beinahe zeitgleich aus der Klasse. "Findest du es nicht unfair, dass du auch eine Phiole gekriegt hast?", empörte sich Granger. Draco schüttelte den Kopf und grinste frech. War klar gewesen, dass sie das empörte "Nö. Man muss schon auch ein gutes Händchen in der Partnerwahl haben", neckte er sie. Granger lachte und boxte ihn leicht gegen die Schulter. Zögernd griff er nach ihrer Hand und so schlenderten sie Händchenhaltend durch die Flure. Draco hatte sich fest vorgenommen sie bis zu ihrem Klassenraum zu bringen. Er wollte Zeit mit ihr verbringen, so viel wie möglich. Wer wusste schon, wie lange das zwischen ihnen halten würde? Hoffentlich noch eine Ewigkeit!

Sie erreichten den Klassenraum und Draco zog Granger noch einmal zu sich und drückte ihr einen schnellen Kuss auf die Stirn."Bis dann, Granger", flüsterte er. Ihre Augen glitzerten.
"Bis dann!"

I hate you.  (Draco & Hermine) *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt