~Das Wetter war eisig, ebenso wie ihre Gefühle~
Hermines POV:
Hermine frohr bis auf die Knochen, als sie, umrundet von ihren besten Freunden, den beschneiten Weg Godrics Hollows entlang ging. Godrics Hollow - schon ein eigenartiger Ort. Hermine kam es immer so vor, als würde das kleine Örtchen im Schatten ersticken, als würden die Pflanzen nie von Sonnenstrahlen gekitzelt werden.Sie erinnerte sich nur zu gut an ihren letzten Besuch hier. Als sie von Nagini, getarnt als Bathilda Backshot, angegriffen worden. Es jagte ihr jedes mal eine Gänsehaut über den ganzen Körper. Harry war öfters hier gewesen um das Grab seiner Eltern zu besuchen, doch Hermine hatte immer dankend abgelehnt, wenn es für sie darum ging mitzukommen.
Dennoch gefiel ihr die Vorstellung, dass ihre eigenen Eltern neben denen ihres besten Freundes beerdigt würden. Im kleinen verschlafenen Godrics Hollow. Dem Ort, an dem so viele Hexen und Zauberer ihren letzten Frieden gefunden hatten. Es war eine Ehre ihre eigenen Eltern unter ihnen zu wissen.
Aber wo sollten sie sonst beerdigt werden? In der Muggelwelt hatten sie keine Freunde oder ähnliches. In Godrics Hollow würde ihr Grab hingegen mit Sicherheit besucht werden.Je näher sie dem Friedhof kamen, desto unruhiger wurden auch Hermine und ihre Wegbegleiter. Ihre Füße bewegten sich wie von selbst, doch Hermine steuerte nicht. Sie fühlte sich leer, dachte an nichts und sie wollte auch an nichts denken. Doch leider konnte die Stille nicht anhalten. "Pass doch auf wo du hintrittst, du Trampeltier!", zischte Helen und schubste ihren Bruder energisch weg. "Sorry", murmelte dieser, doch die kleine Malfoy ignorierte es gekonnt. Hermine seufzte. Sie war noch immer verletzt - wer konnte es ihr verübeln? Doch zum Glück musste Hermine dieses mal nicht eingreifen. Luna übernahm dieses für sie. Sie legte ihrem Patenkind Bruno den Arm um die Schulter und meinte leise: "Nimms ihr nicht übel. Das machen die Schlickschlümpfe in ihrem Kopf. Die werden sich sicher bald beruhigen." Hermine konnte ein leichtes Schmunzeln nicht einhalten. Typisch Luna. Doch so schnell es auch gekommen war, war das Schmunzeln auf ihren Lippen auch schon wieder verschwunden. Der Friedhof stach schon von Weitem ins Auge und am liebsten wäre Hermine umgekehrt und so weit weggerannt wie möglich. Ihre Schritte wurden immer träger, immer langsamer und bald schon fiel sie ein ganzes Stück ab. Die Gruppe bemerkte es nicht. Sie hingen alle ihren eigenen Gedanken nach. Nur Draco drehte sich um. Er wartete geduldig, bis sie zu ihm aufgeschlossen hatte, bevor sie schweigend einige Meter hinter der Gruppe her gingen. Hermine nahm nur so halb wahr, dass sich ihre Hände ineinander legten und ihre Finger sich verknoteten. Sie schwieg, sah stur gerade aus und beobachtete die kleinen Atemwölkchen, die sie bei jedem Atemzug in die Luft pustete. Das Wetter war eisig, ebenso wie ihre Gefühle.
Und so standen sie dort, vor dem ausgehobenen Grab, in welches der Sarg bereits abgelassen war. Hermine krallte sich an Dracos Hand, als wäre es das letzte, was sie noch hätte. Ihr Halt. Ihr Ein und Alles. Tränen rannen wie Sturzbäche ihre Wangen hinunter und ruinierten das Ganze Makeup, welches Ginny am Morgen mühsam aufgetragen hatte. Von der Kälte spürte Hermine nichts mehr. Es war warm. Narcissa hatte die Ganze Umgebung mit einer Art Wärme-Zauber belegt und dafür war ihr Hermine unglaublich dankbar. Insgesamt war alles wunderschön. Der Sarg war aus dunklem, fast schwarzen Holz und war geziert mit aufwändigen Mustern. In den unliegenden Bäumen schwebten kleine weiße Bälle, die ein warmes Licht ausstrahlten und eine wunderschöne Atmosphäre gewährten. Überall lagen Rosen und Rosenblätter, die nun nach und nach die Gäste in das Grab hinab warfen und einige Worte sagten. Hermine war überrascht wie viele gekommen waren. Alle Weasleys waren da, mit Ausnahme von Charlie natürlich. Bill und Fleur, Kingsley Shacklebold, Xenophilius Lovegood und viele weitere bekannte Gesichter. Verwunderlicherweise waren sogar Professor Miller und Professor MC Gonagall gekommen. Andromeda Tonks hatte bereits angekündigt, dass sie wegen Teddy nicht kommen könne, doch insgeheim vermutete Hermine, dass das nicht der einzige Grund war. Dass Andromeda nicht gut auf ihre Schwester Narcissa zu sprechen war war schließlich nichts Neues.
Plötzlich berührte Draco leicht ihre Schulter und sein Atem streifte ihr Ohr. "Du bist dran, Granger", flüsterte er einfühlsam und eine erstaunlich unendliche Trauer schwang in seiner gesenkten Stimme mit. Hermine schluckte schwer, bevor sie sich von Draco löste und mit der Rose in ihrer Hand fest umgriffen ein paar Schritte auf das ausgehobene Grab zutat. Es gab tausende Dinge, die durch ihren Kopf geisterten, doch sie konnte sie einfach nicht in Worte fassen. "Ihr wart die besten Eltern, die sich ein Kind wünschen konnte", begann sie mit tränenerstickter, zitternder Stimme. "Ihr habt mich als Hexe unterstützt, obwohl ihr selbst keine gewesen seid. Ihr habt mich immer unterstützt, mir ein offenes Ohr geschenkt und mir eine wundervolle Kindheit ermöglicht. Ihr wart immer da und ich konnte mir ein Leben ohne euch nicht vorstellen. Jetzt seid ihr nicht mehr da und das tut verdammt weh. Ich werde euch immer vermissen und nicht zulassen, dass unsere Erinnerungen jemals aus meinem Gedächtnis gestrichen werden." Sie schniefte und kämpfte gegen das Schluchzen an. Sie wollte, dass ihre Stimme stark klang, doch mehr als einWimmern konnte sie nicht von sich geben. "Ich liebe euch für immer. Mögt ihr euren wohlverdienten Frieden finden." Mit diesen Worten ließ sie ihre Rose aus ihrer Hand gleiten. Wie in Zeitlupe fiel die rote Blume hinab und blieb als einzige auf dem Sarg liegen. Hermines Blick verschleierte, sie konnte sich nicht bewegen. Sie spürte zwei starke Arme, die sich von hinten um ihre Taille schlangen und der Duft von Apfel und Minze stieg in ihre Nase. Draco zog sie ein paar Meter zurück. Hermine wusste, was jetzt kam, doch erst, als Arthur Weasley und Professor Miller begannen das Grab zuzuschaufeln erwachte sie aus ihrer Starre. Sie begann sich gegen Dracos griff zu wehren, zappelte, schrie und schlug um sich, während ihre Tränen in Sturzbächen flossen. Einmal traf sie Draco an einer äußerst empfindlichen Stelle und er schrie auf vor Schmerzen. Sie spürte, dass er sich zusammenkrümmte und sein Stöhnen deutete darauf hin, dass er unter unglaublichen Schmerzen litt, dennoch löste sich sein Griff kein bisschen. Er hielt sie nach wie vor fest in seinen Armen und irgendwann gab Hermine auf. Sie war kraftlos, komplett am Ende und so brach sie einfach in Dracos Armen zusammen. Er hielt sie fest, drückte sie fest an sich und Hermine ließ sich von seiner Wärme trösten. "Ich bin bei dir Granger", flüsterte er ihr ins Ohr und seine warme Stimme war das einzige, was die kalten dunklen Wände der Trauer durchbrach.Hermine stand völlig neben sich, als sie zurück im Fuchsbau auf ihrem saß. Glücklicherweise wurde sie nicht bedrängt. Mit Ausnahme von Draco waren alle anderen unten, sodass sie und Draco in Ruhe alles verarbeiten konnten. Sie kauerte auf seinem Schoß und hatte ihren Kopf auf seine Schulter gelegt, während Draco seine Arme fest um sie geschlungen hielt. "Das mit dem Schlag tut mir leid, ich wollte dir nicht wehtun", flüsterte Hermine, so leise, dass sie es selbst fast nicht gehört hätte. Sie sah, dass er leicht lächelte. "Schon okay, Granger. Um mich zu kastrieren hätte es noch etwas fester sein müssen. Und ich denk mal das heute hatte ich verdient." Hermine hob leicht ihren Kopf. "Wieso solltest du das verdient haben", murmelte sie und sah ihm tief in die Augen. Draco zuckte leicht mit den Schultern, hielt jedoch den Blickkontakt. "Überleg doch mal wie schlimm ich die ganzen Jahre über zu dir war. Vielleicht war das so ne Art Rache?" Hermine seufzte und legte ihre Stirn an sein Kinn. "Warum denkst du so, Draco?", flüsterte sie. "Das ist doch nicht mehr wichtig. Das hier und jetzt, das ist es, was zählt." Schweigen kehrte ein. Eine ganze Weile noch saßen sie so da, bevor Hermine sich langsam von ihm löste und aufstand. Sie kehrte Draco den Rücken zu und lehnte mit einer Hand an ihrem Kleiderschrank. "Kannst du mir den Reißverschluss aufmachen?", meinte sie leise. Sie steckte noch immer in diesem Kleid fest, was auf Dauer dann doch ein wenig ungemütlich wurde. "Klar", entgegnete Draco und Hermine spürte, dass er nah an sie heran trat. Die Wärme die er ausstrahlte ließ sie kurz die Augen schließen. Sie spürte, dass sich seine Hand an den Anfang des Reißverschlusses legte. Langsam zog er den Verschluss bis nach unten, knapp oberhalb ihrer Hüften, wobei er fedeeleicht mit seinen Fingern über ihren Rücken strich und ihr eine Gänsehaut verpasste. Seine Hand verweilte an ihrer Hüfte und Hermine drehte leicht den Kopf um ihn ansehen zu können. Seine zweite Hand legte sich an ihre Wange und er zog sie in einen leidenschaftlichen Kuss. Es tat gut seine Nähe zu fühlen, zu wissen, dass er da war und sie beschützte. Dass er sie immer mit offenen Armen empfangen würde und dass er sie instinktiv immer dann küsste, wenn sie es am dringensten brauchte. Er war perfekt für sie, oder zumindest schien es so.
Hazels POV:
Genervt ging Hazel neben Blaise den Kiesweg zum Anwesen der Malfoys entlang. Sein skeptischer Blick regte sie auf. "Ich habs dir bereits gesagt, ich will nichts von dem Weasley", zischte sie sauer. "Ich verhalte mich nur so normal wie möglich, es soll ja keiner Verdacht schöpfen." Blaise hingegen nickte bloß resigniert und Hazel musste die Angst, dass er sie durchschaute, unterdrücken. Außerdem fürchtete sie sich vor dem Grund, weshalb Lucius sie an diesem Tag zusammengerufen hatte. Sie hatte ein übles Gefühl bei der Sache.Als sie den großen Wohnbereich erreichten, erwartete Lucius Malfoy sie bereits. An seinem Gesichtsausdruck konnte Hazel bereits erkennen, dass er gute Neuigkeiten hatte. "Da seid ihr zwei ja endlich", meinte er bedrohlich gut gelaunt. "Es gibt eine winzige Änderung in unserem Plan." Er machte eine Pause und die Luft schien vor Spannung zu knistern. "Der Angriff wird doch am Abschlussball stattfinden." Hazel erstarrte. Das war eine Katastrophe! Der Abschlussball war bereits in einer Woche. Wie sollte sie es anstellen, etwas zu retten in solch kurzer Zeit? Ohne Harry und seine Freunde hatte Hogwarts keine Chance. Doch es sollte noch schlimmer werden... "Wir sind bereit. Ich habe genügend Totesser und verbündete zusammen, während Hogwarts keine Ahnung hat und mit nichts rechnet. Je früher wir angreifen, desto überraschender ist der Angriff. Wir werden in mehreren Gruppen agieren. Eine Gruppe wird die große Halle überwältigen, vier andere nehmen sich die Häuser vor und überraschen die Schüler im Schlaf." Die Vorstellung war so grauenvoll, dass Hazel eine Gänsehaut bekam. Sie musste etwas tun! Dieses Blutbad konnte sie nicht zulassen. "Was ist mit Draco?", meinte sie emotionslos und war wieder einmal unglaublich dankbar für ihre schauspielerischen Fähigkeiten. "Er wird seine Chance bekommen sich unserer Seite anzuschließen."
Lucius erzählte weitere Details doch Hazel hörte nicht weiter zu. Sie überlegte fieberhaft, wie sie das nahende Unheil abwenden konnte. Irgendwas musste sie tun! Nur was?
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I hate you. (Draco & Hermine) *wird überarbeitet*
FanfictionDer grausame Krieg gegen Voldemort war endlich vorüber und, ganz zu Hermines Freude, hatten sich Ron und Harry ebenfalls entschlossen, das versäumte Jahr in Hogwarts nachzuholen. Als ob es nicht schon toll genug wäre, weiter lernen zu können, nein...