Kapitel 94 - Broken

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~Du könntest allen, die dich gehänselt haben, Leid zufügen~

Helens POV:
Dieses Bild würde sie nie wieder aus ihrem Kopf bekommen. Ihr Bruder, der Brian küsste. Warum? Wollte Brian das überhaupt? Ja, sah ganz so aus. Waren sie ineinander verliebt? In einen Jungen verliebt?
Bruno hat es die ganze Zeit gewusst. Er hat dich ins Verderben laufen lassen. Er hat dich nicht gewarnt. Weil deine Gefühle nichts Wert sind.
Helen schüttelte den Kopf und machte auf dem Absatz kehrt. Selbst, dass sie das Amulett gefunden hatte, konnte sie nicht mehr aufheitern. Tränen traten in ihre Augen. Das würde sie Bruno nie verzeihen! Sie musste hier raus, das alles aus ihrem Kopf verbannen. Ihre Gedanken rasten. Es war offensichzloch gewesen, wenn sie jetzt so darüber nachdachte. Es hatte so viele Zeichen gegeben, sie hatte es nur nicht glauben wollen.
"Helen!", hörte sie Isabella rufen, die bei Bruno und Brian verweilt war, doch sie drehte sich nicht um. Sie wollte einfach nur raus und in ihr Bett, da war es ihr auch absolut egal, was ihre Freunde machten, ob sie wieder raus kamen oder für immer in diesem Chaos aus Gegenständen verweilen würden.
Bald schon erreichte sie die Tür, quetschte sich hinaus und rannte durch die Halle, die noch eben mit bunten Magiefeldern durchzogen gewesen war. Schnell erreichte sie die Felsspalte und ohne zu zögern zwängte sie sich hinein. Sie erschauderte, als sie den kalten Stein an ihrem Rücken spührte. Mit kleinen Seitwärtstrippelschritten bahnte sue sich ihren Weg hindurch. Tränen kullerten ununterbrochen ihre blassen Wangen hinunter und hinterließen helle Striemen auf ihrem staubigen Gesicht. Es war, als würde ihr Herz in Taisend Splitter zerspringen. Sie wollte, dass dies nur ein Albtraum wäre und sie jeden Moment wieder erwachen würde, doch egal wie oft sie die Augen schloss und ruckartig wieder öffnete, jedes mal fand sie sich in der engen Felsspalte wieder, auf dem Weg zurück von wo sie gekommen waren. Auf der Flucht von ihren Freunden, insbesondere der Person, der sie ihr Leben lang vertraut hatte. Doch Bruno hatte ihr Vertrauen mit Füßen getreten. Es war schlimm, dass sich Brian offenbar in einen Jungen verliebt hatte, erst Recht Bruno doch schlimmer war es, dass sie nicht von ihrem Bruder gewarnt wurde. Und genau das, tat ein Bruder nicht. Genau das würde sie ihm niemals verzeihen. Nicht, solange sie lebte.
Endlich erreichte sie das Ende der Felsspalte und zwängte sich hinaus. Und dann, ganz plötzlich, stieg Panik in ihr auf, als sie nach oben sah. Über ihr war die Teufelsschlinge. Und da drüber wäre eine Falltür in einer unerreichbaren Höhe. Und hier unten stand Helen und hatte keine Ahnung was sie tun sollte. Hatten ihre Freunde einen anderen Ausgang gefunden? Würde sie bis zu ihrem Tod hier unten sitzen und darauf warten, dass sie elendig verhungerte. Schluchzend ließ sie sich auf den staubigen Boden fallen. Sie war verloren. Alleine und verlassen. Um irgendetwas zu tun zu haben betrachtete sie das Amulett in ihren Händen genauer. Sie spürte eine so starke Verbindung zu ihm, als wäre es ein Teil von ihr. Ein lange verlorener Teil von ihr, der sie endlich komplett machte. Gedankenverloren wischte sie sich die Tränen weg und starrte auf den schönen, strahlendblauen Herförmigen Anhänger, der selbst in dem dämmrigen Licht hier unten wie ein kleiner Stern funkelte, als wollte es ihr etwas sagen. Der hübsche Herzanhänger hing an einer ganz normalen silberkette und Helen hängte sich das kostbare Amulett ohne lange zu zögern um den Hals und versteckte so viel wie möglich unter ihrem T-Shirt. Dort wäre das Amulett sicher, bis sie alles zusammen hätten um es zu zerstören. Es war leicht, viel leichter als gedacht und es fühlte sich wundervoll an auf Helens Haut.
Du bist die rechtmäßige Besitzerin. Solange du es trägst hast du unbegrenzte Macht. Du könntest Brian und Bruno ohne Probleme eine Lektion erteilen. Du könntest allen, die dich gehänselt haben Leid zufügen. Du könntest alles tun, was du willst. Du hadt unbegrenzte Macht.
Schnell schüttelte Helen den Kopf um diese Gedanken loszuwerden. So langsam verstand sie, wie gefährlich das Amulett wirklich war. Wie fatal es sich auf ihr Leben auswirken würde. Sie würde wohl oder übel gegen die Gedanken, die die dunkle Magie hervor rief, ankämpfen müssen, um nicht sich selbst und andere in eine unaussprechliche Gefahr zu stürzen. Sie hatte die Macht, doch sie dürfte sie niemals benutzen. Das war ihre Aufgabe. Eine verdammt schwere Aufgabe doch Helen war sich sicher, dass sie es schaffen würde. Wenn nicht sie, wer dann?

I hate you.  (Draco & Hermine) *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt