Erinnerungen - 100 years ago

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Ungewohnt entspannt und ausgeruht wache ich auf, meine Augen lasse ich einfach geschlossen. Ich habe lange nicht mehr so gut geschlafen.
Alles hier ist so vertraut und warm, es ist so, als hätte ich es lange missen müssen.
Meine Augen möchte ich nicht öffnen, diese Illusion so lange wie möglich wahren. Doch nach vermutlich etlichen Minuten, die mir so kurz vorkamen wie wenige Sekunden, war ich irgendwann dann doch gezwungen, meine Welt aus Träumen hinter mir zu lassen.

Doch als sich meine Augen geöffnet haben, da kann ich denselben kaum glauben.
Ich liege hier in meinem Zimmer, in meinem Zimmer zu Hause, im Haus meiner Mutter.
'Wieso bin ich hier? War das alles nur ein Traum? Ein schlechter Scherz? Ein sehr sehr langer, realistischer Traum? Ich muss fantasiert haben. Ja, das muss es sein.
Und nun ist wieder alles wie es muss, die Welt ist wieder im Lot, ich bin immernoch  gaaaaanz normal. So wie es sich gehört.'
Und ich bin froh darüber, nicht mehr diese komplizierten Gedanken, hier war es nie so anstrengend wie es in so einer kurzen Zeut in der Schule gewesen war.

Schlussendlich schwinge ich die Beine aus dem Bett und stehe auf. Alles hier ist so unwirklich.... und irgendwas fehlt, aber was? Doch es fällt mir einfach nicht ein, was anders ist als sonst.
Auf Zehenspitzen schleiche ich die Treppe herunter und blicke auf den Kalender. Es ist Dienstag, der Tag, nachdem ich meine.... Kraft....  entdeckt habe.
"Also war es nicht real?" frage ich. Ich bin erleichtert, aber irgendwie auch traurig.
Shiro, Allen, Timon, Helena und die Anderen, waren das alles Fantasien meines Kopfes? Shiro, mein Partner, Prinz der Elements, wie konnte ich mir soetwas nur ausdenken?
Aber die Beherrschung der Elemente, das ist doch rein wissenschaftlich gesehen garnicht möglich.  Diese ganten sinnlosen Fantasien sind kein bisschen und in keinster Weise umsetzbar.

Ich sage mir, dass ich jetzt erstmal nicht weiter daran denken sollte, denn sonst würde ich mich hier irgendwann verrückt machen.

Entspannt schlendere ich in die Küche und schaue mich um.
Es ist 12 Uhr. Das sagt zumindest die Uhr an der Wand. Doch wieder beschleicht mich das Gefühl,  etwas stimme hier nicht.
Ich starre wie gebannt auf eie Uhr,  der Sekundenzeiger läuft im Kreis, lange stehe ich so da, bis mir verdammt nochmal auffällt, dass es hier viel zu ruhig ist.
Das nur allzu bekannte "Tick Tack" fehlt. Es ist still, so totenstill. Kein Vogel singt, kein Auto hupt,  rein garnichts.

Umso lauter jedoch höre ich mein Blut rauschen, meinen Herzschlag, welcher immer weiter anschwillt.
'Poch Poch, Poch Poch' dringt er zu mir. Doch sonst nichts.
'Wo bin ich hier?' will ich wissen. Denn hier wo ich jetzt bin, das ist nicht mein Zuhause.
Dies ist nicht der Ort, nachdem ich mich sooft gesehnt habe. Aber was ist dieser Ort dann?
Ich versuche mich zu erinnern, irgendwie muss ich ja hierher gekommen sein.

"Lasst mich hier raus!" rufe ich. "Das ist nicht mein Zuhause. Ich gehöre hier nicht her! Lasst mich frei!" bitte ich. 
"Meine Kyjark, alles was du tun musst ist glauben!" dringt die kristallklare Stimme hervor, die ich nach einigen Momenten als Rya identifizieren kann.  Und ich erinnere mich.
"Der Raum!" sage ich verblufft.
Und jetzt erkenne ich auch, dass neben meiner Tür zum Rest des Hauses, eine kleine andere Tür vorhanden ist, die Tür um aus Rya zu entschwinden.

"Rya, wie kann ich dich dazu bringen, mir zum Beispiel einen Trainingsplatz zu bieten?" frage ich sie.
"Einen Trainingsplatz? Du musst es dir nur vorstellen. Solange die Unseren ihren Kyjarks wohlgesinnt sind, solange dürfte dies funktionieren!" erklärt sie und ich stelle sie mir vor, wie sie mich anlächelt.

"Du Rya, darf ich dich was fragen?"  flüstere ich etwas schüchtern.
"Sicher!" erwiedert sie nur.
Verlegen trete ich auf dem Boden herum "Du musst auch nicht antworten, ehhm, nunja... wie alt warst du, als du gestorben bist? Und kannst du mir vielleicht etwas über dein früheres Ich erzählen? Ohh Gott was sage ich hier, das klingt ja total schrecklich, entschuldige meine Frage, ich weiß nicht was mich geritten hat, lass uns über was anderes reden!"
"Nein, ich will dir von mir erzählen und eine Bitte äußern. Wir Emeryden  vergessen oft, was vor unserem Tod war, es ist verschwommen, wie durch einen Schleier verhüllt...
Aber ich habe weiß noch, ich war jung und alles war dunkel um mich, als ich starb. Ich weiß auch noch, dass ich einen Freund hatte, einen kleinen Behleiter, welcher mir überall hin, wie ein Schatten gefolgt ist. Vielleicht findest du sie ja... ja es war eine sie.
Ich glaube ich lebte vor... ca. 100 Jahren.
Bitte, wenn du meine Freundin findest, richte ihr aus, dass ich sie vermisse. Sie wird dich erkennen wenn du auf sie triffst.
Ach ja, ich lebte natürlich auf der Sonne.  Aber... weit außen. Mehr weiß ich nicht. Über Jahre habe ich gesucht, meine Eltern und meine kleine Freundin. Als Emeryde ist man jedoch auffällig und gefährdet, man wird gejagt um dann unterjocht zu werden. Es ist ein schreckliches Schaubild. Gerade in den Bezirken wo ich gelebt habe ist es unsicher für uns. Man fällt dort auf wie ein bunter Hund. Tja.." seufzt sie.
"Ohh das tut mir leid! Wie kann man nur so schreckliche Sachen machen?  Aber wieso fallt ihr denn so auf?" hake ich nach.
"Es ist nicht gerade vorteilhaft im dunkeln, wenn man blau leuchtet." antwortet sie.
Total berührt und ohne nachzudenken erwiedere ich "Ich versuche dir zu helfen so gut wie ich kann! Wenn ich also irgendwann mal auf der Sonne sein sollte... ich werde deine Freunde finden! Wenn du vielleicht einen Namen hättest, wie deine Freundin heißt oder so...?" frage ich. Ich bin überrascht, dass ich so einfach zusage, aber mein Herz hat mich dazu gedrängt, hat geantwortet bevor mein Kopf die Möglichkeit hatte sein Veto einzulegen.

Sie wartet kurz, scheint nachzudenken, bevor sie antwortet "Normalerweise kommt man nicht so einfach auf die Sonne, doch es scheint so, als ob ein jeder der eingeweiht ist glaubt, du seist die.... Erwählte. Nur du und Alecs, ihr seid anderer Meinung.
Aber solange die glauben, du bist ihre rechtmäßige Prinzessin, solange kannst du alles haben und verlangen. Du könntest meine kleine Freundin finden! Ihren Namen weiß ich nicht mehr, doch ich erinnere mich an eine kleine Höhle, in der ich wohnte, warte, ich zeige sie dir! Denn das ist der einzige Ort den ich noch kenne. Vielleicht hilft es dir ja."

Plötzlich wird alles um mich herum dunkel, nur eine kleine Flamme ein paar Meter weg von mir erleuchtet alles.
"Dies war mein Zuhause, diese Höhle hat mir das einzige Bisschen Schutz geboten,  welches ich hatte als Kind.
Ich musste jedoch fliehen, irgendjemand hat meine Familie gejagt. Meine Freundin hat mich bei sich versteckt und trotzdem haben sie mich erwischt. Es ist gefährlich,  also wenn du meine Freundin nicht suchen willst weil es zu gefährlich ist, dann lass es! Denn wenn du stirbst, dann wird ein Loch in diesen Raum gerissen. Vermutlich sterbe ich dann auch!
Wir ergänzen uns, ich bin der Geist und du der Körper, wenn auf einmal der Körper entrissen wird, so stirbt auch der Geist.
Wenn jedoch ein Kyjark langsam am Altwerden stirbt, so können die beiden Parts sich trennen.

Was ich dir damit sagen möchte:
Stirb nicht!"

Souuuu....  ich bin zwar nicht sehr zufrieden mit dem Kapitel, aber da ich nächste Woche eventuell kein WLan habe, wollte ich euch noch ein Oster-Kapitel bescheren ^^

Ich hoffe (wenigstens) euch gefällt es... ♡♡

LG
Eure Dämmer ☆☆

Lasst ein paar ★ und Kommis da ♡♡♡

The Elements of Night - Rastlose SeelenWhere stories live. Discover now