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"Bitte Daddy." Ich klimperte mit meinen Wimpern und schob meine Unterlippe etwas nach vorne. Es war meine Chance. Schon seit ich 6 Jahre alt war wollte ich immer Balletttänzerin werden. Dieses Internat würde es mir ermöglichen. Mein Dad liebte mich sehr, ich war seine Prinzessin. Er kratzte sich am Kinn.

"Hmm...", meinte Dad. Ich ließ mich auf das Ledersofa fallen und musterte ihn. Wir lebten in einer riesigen Villa. Man könnte dazu schon fast Schloss sagen.

"Bitte Dad, das ist mein größter Traum, dass weißt du doch." Er richtete sich in seinen großen Sessel auf und runzelte die Stirn.

"Ich bin doch deine Prinzessin...", jetzt hatte ich ihn. Er stand auf und lief nach draußen in unseren Rosengarten. Ich folgte ihm und wir gingen ein Stück.

"Na gut. Aber wenn du die Aufnahmeprüfung nicht schaffst, kommst du wieder.", beschloss er. Ich fiel ihm um den Hals.

"Danke Daddy." Vor Freude hüpfend machte ich mich wieder zurück auf den Weg in mein Zimmer. Dabei wäre ich fast in unser Personal hineingelaufen. Ich ging die langen Gänge entlang, bis ich dann vor meinem Zimmer stand. Oder sollte ich besser sagen Zimmern? Ich ging in mein Ankleidezimmer und zerrte meine ganzen Koffer raus. Ich packte alles ein, bis dann die fünf Koffer voll waren. Mein Dad klopfte an der Tür.

"Das Internat weiß bescheid, du hast auch sofort ein Zimmer bekommen. Die Möbel kommen nach und sie haben gesagt du sollst so schnell wie möglich kommen. Lou darf auch mit....Ich werde dich vermissen Prinzessin." Er drückte mich fest.

"Ich dich auch." Ein Paar Männer kamen herein um meine Koffer zu nehmen. Ich nahm Lou auf den Arm und schlüpfte in meine Jacke und ging dann runter.

Hier stand schon eine schwarze Limousine. Ich stieg ein und machte es mir bequem und legte Lou in ihr Hundebett was selbstverständlich in dem Auto war. Manchmal kam mir mein Leben etwas zu perfekt vor.

Mein Vater winkte mir nach. War ja klar, dass meine Mutter keine Zeit hatte sich zu verabschieden. Ich schloss meine Augen und merkte nur noch das ruckeln des Autos. Ich werde das schon schaffen.

"Wir sind da." Der Fahrer weckte mich. Hatte ich so lange geschlafen? Ich sah aus dem Fenster und staunte nicht schlecht. Wir fuhren durch ein großes Tor in einen riesgen Hof. Überall waren Rosen und alles wirkte gepflegt.

Der Kies unter dem Auto machte ein komisches Geräusch während das Auto darüber fuhr. Lou hob den Kopf und blickte mich mit ihren wunderschönen Augen an. Dad hatte sie mir vor 3 Monaten geschenkt, seit dem war ich nicht mehr so allein.

Wir hielten vor einer riesigen Treppe an und ich stieg mit Lou auf dem Arm aus und staunte. Das Internat war eher ein Schloss und alles wirkte so perfekt, wie in einem Film. In der Mitte des Hofes war ein großer Springbrunnen mit einer tanzenden Figur darin.

Der Fahrer stellte die Koffer neben mir ab und verabschiedete sich höflich. So was mach ich jetzt? Ich setzte Lou am Boden ab. Ich ließ meine Koffer einfach stehen und ging die Treppen nach oben. Lou folgte mir. Ich öffnete die riesige Türe und trat ein. Ich beschloss doch, Lou auf den Arm zu nehmen und sah mich dann um. Sofort staunte ich noch mehr. Eine Wand voller berühmter Balletttänzer und Musiker stach mir sofort in das Auge. Am Boden war ein Roter Teppich ausgelegt und ich ging entlang.

Ein braunhaariges Mädchen kam mir entgegen. Ihre Haare hatte sie zu einem Dutt gemacht und sie trug Ballettklamotten. In der Hand trug sie eine Sporttasche.

"Hallo... kannst du mir vielleicht sagen wo das Sekreteriat ist?", fragte ich sie. Sie lächelte mich an und ihre grünen Augen strahlten.

"Na klar komm mit." Ich folgte ihr und hörte leise Klaviermusik.

"Ich bin übrigens Sophie." - " Okay, cool...ich bin Melina. Und das ist Lou." Sie machte halt vor einer großen Türe.

"Ich muss jetzt zum Training, man sieht sich.", sie strich kurz über das Fell von Lou und verschwand dann. Irgendwie hatte ich doch Angst. Naja aber eigentlich scheinen sie hier ja alle ganz nett zu sein. Ich drückte Lou fest an meinen Körper. Mit klopfendem Herzen öffnete ich die Türe.

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