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Ganz in Schwarz kam ich herunter.
James schien bereits auf mich zu warten, denn er neigte den Kopf und lächelte.
,,Mal sehen, was Rick dir alles beigebracht hat. Ich werde dich nicht richtig schlagen, selbst wenn du es nicht schaffst abzuwehren. Aber du kannst ruhig zutreten." Er grinste.

Ich nickte, während mein Herz vor Freude laut zu klopfen begann.
Ohne Vorwarnung schoss seine Faust auf mich zu.
Ich ließ mich von meinem über die Jahre antrainierten Instinkt treiben, als ich die Faust abwehrte und selbst schnell zutrat.
James war mit seiner abgewehrten Faust beschäftigt, also achtete er nicht auf meinen herrannahenden Fuß, der ihn fest im Bauch traf.
Er lächelte, als er ein leises ächzen von sich gab, bevor er mich in den Schwitzkasten nahm.
Jetzt würde er versuchen mir sein Knie in den Brustkorb und in den Bauch zu rammen.
Schnell schlug ich unerbittlich mit meiner Faust in seinen Bauch, bis er mich zähneknirschend los ließ. Ein paar meiner Strähnen hatten sich auf meinem Zopf gelöst und hingen mir verschwitzt in die Stirn.
Ich beobachtete, wie James angriff.
Er machte zuerst immer einen Schritt mit dem linken Bein nach vorn, bevor er zuschlug oder zutrat.
Das tat er dieses mal auch wieder, also trat ich zur Seite und wollte gerade angreifen, als er mir in die Kniekehlen trat.
Ich spürte, wie meine Beine weggerissen wurden, aber kam nicht am Boden auf, da mich warme Hände aufhielten.
Zuerst dachte ich das es James wäre, aber als soetwas wie kleine Flammen in über meine Haut geschickt wurden und sich all meine Empfindungen dort hin verlegten, war mir klar das es der Junge von heute morgen war.
Wie hatte James ihn nochmal genannt? Logan? Ja.
Ich blickte in das Gesicht von Logan.
Besorgt musterte er mich.
Schnell richtete ich mich wieder auf, als ich mich von der Trane erholt hatte.
Ich fühlte mich kalt, als seine Hände nicht mehr um meine Seiten lagen.

,,Danke", sagte ich zu Logan und schenkte ihm ein kurzes Lächeln, bevor ich mich wieder zu James umdrehte.
,,Gut gemacht", sagte ich zu ihm.

James legte lachend seinen Kopf in den Nacken.
,,Danke, aber Rick hat echte Arbeit geleistet", sagte er zu mir und schien sowohl stolz auf mich, als auch auf Dad.

,,Danke." Ich grinste breit.

,,Darf ich auch?", fragte Jackson und wollte sich schon kampfbereit auf mich stürzen, als James ihn aufhielt.

,,Ich denke das ist keine gute Idee, Jackson." James warf seinem Sohn einen Blick zu, der wohl bedeuten sollte, dass sie später darüber reden würden. Ich runzelte die Stirn.

,,Ihr geht jetzt. Chloe und ich werden noch auf trainieren", sagte James.

Ich sah, wie ein Muskel in Logans Kiefer zuckte, er sich aber als erster ohne einen weiteren Einwand abwandte.
Auch die anderen gingen.

,,Komm." James ging vor. Zufrieden holte ich auf, blieb aber etwas versetzt hinter ihm, als er mich weiter in den Wald hineinführte.
So dumm es auch war, ich hatte mein Messer nicht bei mir. Ich hatte keine Ahnung, wo ich es hätte hintun können.
,,Du kannst Nahkampf schon ziemlich gut. An deiner Standfestigkeit hapert es noch etwas und deine Deckung lässt manchmal nach, aber deine Schläge und Tritte sind ziemlich zielsicher und stark. Deine Konzentration ist verdammt gut. Sobald der Kampf beginnt, fixierst du dich nur auf ihn. Rick hat Recht, dass hier kann dir niemand nehmen, also werde ich jetzt immer mit dir trainieren." James blickte mir in die Augen.
Ich nickte einfach. Warum sollte ich mein Jahr, bis zu meinem achtzehnten Geburtstag hier verplempern? Ich würde noch an meinen Kampfkünsten feilen, dass war tatsächlich eine ziemlich gute Idee.
,,Jeden Morgen nach dem Frühstück, wenn die anderen machen was sie wollen, treffen wir uns hier, verstanden?" Er zog beide Augenbrauen hoch.
Wieder nickte ich nur, worauf er grinste und seine Arme leicht ausschüttelte.

,,Kannst du bitte richtig zuschlagen, sonst fühlt es sich wie kein richtiges Kampf an", bat ich ihn, während ich etwas auf und absprang.

Die Lichtung, auf die er mich geführt hatte wurde von der leichten Morgensonne angestrahlt. Alles erstrahlte in einem hellen, strahlenden Grün.
Es war wunderschön hier. Die großen Eichenbäume umgaben uns wie eine schützende Mauer.

,,Fangen wir an, an deiner Deckung zu arbeiten. Ich schätze, dass das wehtun wird", sagte er und verzog das Gesicht. ,,Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, dass ich meine Nichte schlage, abef du willst es ja so."

...

Als wir beide Mittags zurückkehrten, um Mittag zu Essen, fühlte ich mich komplett ausgepowert und wund. Ich spürte bereits, wie sich einige Blaue Flecken an meinen Rippen, meiner Hüfte und meinem Bauch bildeten.
So wie mein Kiefer pochte, war ich mir sicher das es bis morgen schön angeschwollen und grün Blau war.
So oft hatte James mich für die lange Zeit, die wird hier verbracht hatten nicht getroffen, aber mir fiel jetzt erst auf, wie schlecht meine Deckung manchmal war. Ich gab sie anscheinend schnell auf, wenn ich selbst mit kämpfen beschäftigt war.

,,Alles okay?", fragte James besorgt, als er die Tür öffnete. Er fragte das jetzt gefühlt zum zehnten Mal.

,,Ja, es tut weh, aber es gehört mit dazu." Ich zuckte mit den Schultern.
,,Ich dusche kurz", gab ich James bescheid.

Er roch kurz in der Luft, worauf ich ihn mit gerunzelter Stirn anblickte. ,,Das Essen ist sowie so noch nicht fertig."
Als er meinen komischen Blick sah, lachte er ausgiebig.
,,Irgendwie habe ich eine Stärke dafür, dass essen zu erschnüffeln", sagte er.

Ich schüttelte den Kopf, konnte mir aber ein kleines Grinsen nicht verkneifen, als ich die Treppen hoch sprintete.

The hybrid werewolfWhere stories live. Discover now